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Das Foto zeigt eine Wolfsmilch

Wolfsmilch-Gewächse bekämpfen

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In Mitteleuropa gibt es mindestens vier wildwachsende Wolfsmilch-Arten, die auch im Garten auftreten. Mit ihren auffälligen Blütenständen haben sie einen gewissen Zierwert. Im Familiengarten mit Kleinkindern sollte man Wolfsmilch-Gewächse jedoch bekämpfen und vollständig entfernen, da ihr weißer Milchsaft giftig ist.

Erkennen

In Mitteleuropa gibt es mindestens 4 wild-lebende Wolfsmilcharten, die auch im Garten auftauchen können.

Garten-Wolfsmilch (Euphorbia peplus)

Das Foto zeigt eine Garten Wolfsmilch

Die einjährige Garten-Wolfsmilch bleibt eher klein und erreicht höchstens 35 cm Höhe. Ihre Stängel wachsen aufrecht und verzweigt, die wechselständig angeordneten Blätter sind rund bis verkehrt eiförmig und meist nur 5–15 mm breit.

Von Juni bis November blüht sie mit gelbgrünen, halbmondförmigen Blüten in einer dreistrahligen Doldenrispe. In Mitteleuropa ist die Art weit verbreitet und tritt in vernachlässigten Gärten oft massenhaft auf, besonders auf lockeren, mineralhaltigen Lehmböden.

Gefleckte Wolfsmilch (Euphorbia maculata)

Die Gefleckte Wolfsmilch stammt ursprünglich aus Amerika, wurde aber schon vor vielen Jahren in viele gemäßigte Klimazonen eingeschleppt. In Mitteleuropa hat sie sich inzwischen als Neophyt etabliert.

Sie wächst nicht in die Höhe, sondern breitet sich flach über den Boden aus – was ihre Bekämpfung besonders schwierig macht. Die einjährige, krautige Pflanze wird nur bis zu 5 cm hoch, besitzt jedoch eine tiefe Pfahlwurzel. Ihre kurz gestielten Blätter sind klein und werden nur 5 bis 9 mm lang.

Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)

Die Mandelblättrige Wolfsmilch ist eine mehrjährige Art, die bis zu 70 cm hoch wird. Im Gegensatz zu den meisten einheimischen Wolfsmilch-Arten verholzen ihre Stängel mit der Zeit.

Während des Winters bildet sie eine bodennahe Blattrosette, aus der im Frühjahr die blühenden Triebe aufsteigen. Die Hochblätter der Blüten sind paarweise zu einem Becher verwachsen. Die Blätter der sterilen Triebe sind länglich bis verkehrt eiförmig und können bis zu 7 cm lang werden. Ursprünglich ein Waldbewohner, tritt die Mandelblättrige Wolfsmilch im Garten nur selten auf.

Sonnen- oder Sonnenwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia)

Die Sonnen-Wolfsmilch erreicht je nach Standort 5 bis 40 cm Wuchshöhe. Ihre wechselständigen Blätter werden vom unteren Stängel nach oben hin immer größer.

Die Blütezeit reicht ungewöhnlich lange von April bis November. Typisch sind die meist fünfstrahligen Trugdolden mit gelblich-grünen, eiförmigen Hochblättern. Die Früchte sind glatt bis fein punktiert.

Die Sonnen-Wolfsmilch wächst in Weinbergen, auf Äckern, Brachflächen und auch in Gärten.

Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparassias)

Die Zypressen-Wolfsmilch gehört zu den häufigsten Wolfsmilch-Arten. Sie wächst bevorzugt auf kalkreichen Böden, Magerrasen, trockenen Hängen und Schafweiden, im Garten ist sie dagegen selten.

Die Pflanze wird 15 bis 50 cm hoch und trägt schmale, linealische, ganzrandige Blätter in hell- bis bläulich-grün.

Die Blütezeit reicht von April bis Juli. Die Hauptdolde der Blütentriebe ist vielstrahlig, die Hochblätter der oberen Verzweigungen sind nicht miteinander verwachsen.

Hausmittel und andere Alternativen

Das Foto zeigt ein Wolfsmilch-Gewächs im Garten

Wolfsmilch-Pflanzen, die einzeln zwischen den Gemüsereihen stehen, lassen sich leicht durch Jäten entfernen. Bei größeren Beständen gräbt man sie am besten um oder hackt sie gründlich, idealerweise schon im Frühjahr. Blühen die Wolfsmilch-Gewächse erst und bilden Samen, breiten sie sich schnell aus und sind dann nur schwer zu bekämpfen.

Vorsicht!

Alle Wolfsmilch-Arten sind giftig – daher immer Gartenhandschuhe tragen!

Chemisch bekämpfen

In der konventionellen Landwirtschaft werden Wolfsmilch-Pflanzen zum Beispiel mit Bandur® der Firma Bayer Crop Science bekämpft. Gegen die Zypressen-Wolfsmilch wirkt dieses Herbizid jedoch nicht.

Warum sind Wolfmilchs-Arten so giftig?

Das Foto zeigt ein dunkelgrünes Wolfsmilchgewächs im Garten

Der weiße Milchsaft in den verzweigten Milchröhren der Wolfsmilch enthält Gifte wie Euphorbon. Vermutlich schützt sich die Pflanze damit vor dem Fraß durch Rinder, Schafe und andere Wirbeltiere. Insekten, etwa die Raupen des Wolfsmilchschwärmers, scheinen dagegen unempfindlich zu sein.

Für Menschen sind diese Giftstoffe jedoch gefährlich! Sie dürfen nicht mit Haut, Schleimhäuten oder Augen in Kontakt kommen. Deshalb beim Umgang mit Wolfsmilchgewächsen immer Handschuhe und gegebenenfalls eine Schutzbrille tragen.