Bambus pflanzen, aber wie? Auf was muss beim Pflanzen geachtet werden? Alle wichtigen, hilfreichen Tipps hier im Überblick.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bambus pflanzt man am besten im Frühjahr
- Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist für die meisten Sorten perfekt
- Bambus mag keine Zugluft
- regelmäßig und ausgiebiges Gießen ist das A&O
- 2-3x jährlich die Pflanze mit Langzeitdünger versorgen
- Bambus ist einfach zu schneiden
- Bambus in eine lockere, durchlässige, nähstoffreiche, krümelige Erde pflanzen
Wann pflanzt man Bambus?
Bambus pflanzt man am besten in den Frühjahrsmonaten. Auch das Pflanzen im Herbst und sogar im Sommer ist möglich.
Pflanzen im Frühjahr: Der Frühling gilt als optimale Pflanzzeit für Bambus. Die Pflanzen sind bereit fürs Austreiben und wurzeln schnell an. Das Wetter ist angenehm und nicht zu heiß. Die Pflanze muss nicht so oft gegossen werden, wie beim Pflanzen im Sommer.
Pflanzen im Sommer: Hier ist es wichtig, dass die Pflanzen auf keinen Fall austrocknen. Eine ausreichende und regelmäßige Wasserversorgung ist extrem wichtig und muss regelmäßig kontrolliert werden. Das Pflanzen von Bambus im Sommer ist somit mit mehr Aufwand verbunden, als das Pflanzen im Frühjahr oder Herbst.
Herbst: Im Herbst ist auch eine gute Pflanzzeit für Bambus. Die Pflanzen haben noch Zeit Wurzeln zu bilden, wenn auch nicht so tief wie beim Pflanzen im Frühjahr. Die Erde ist im Herbst meist recht lange feucht und es muss weniger oft gegossen werden. Mit einem guten Winterschutz übersteht der Bambus die kalten Monate problemlos und kann im nächsten Frühjahr neu austreiben.
Winter: Vom Pflanzen im Winter wird stark abgeraten. Die Rahmenbedingungen passen einfach nicht, die Erde ist oft zu kalt bzw. gefroren, die Witterung unbeständig und das Projekt zum Scheitern verurteilt.
Wichtig!
Je später im Jahr man den Bambus pflanzt, desto wichtiger wird ein guter Winterschutz, da die Pflanze nicht mehr viel Zeit hat, um optimal anzuwachsen und zu wurzeln.
Der richtige Standort für das Pflanzen von Bambus
Die meisten Bambussorten bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Wichtig für alle Bambussorten ist ein windgeschützter Platz, da die Pflanze keine Zugluft mag.
Ein guter Zugang zur Pflanze ist wichtig. So kann sie optimal gegossen und gepflegt werden.
Und auch der Platzbedarf einer Bambuspflanze ist vor dem Pflanzen zu bedenken. Rhizombildende Arten benötigen um einiges mehr Platz, als hostbildende Bambussorten.
Bambus pflegen
Gießen
- Sommer: 2-3 Mal in der Woche
- Frühling und Herbst: 1-2 Mal wöchentlich
- Winter: an frostfreien Tagen, wenn notwendig
Wieviel gießen? Wasserschlauch mit einem leichtem Wasserdruck ungefähr 25 Minuten laufen lassen.
Unser Tipp!
Bambus nicht so oft und dafür intensiv gießen!
Im Topf:
- Sommer: 2-3 Mal in der Woche
- Frühling und Herbst: 1-2 Mal wöchentlich
- Winter: an frostfreien Tagen, wenn notwendig
Wieviel gießen? So lange langsam Wasser in den Topf gießen, bis das Wasser aus den Pflanzlöchern herausläuft.
Düngen
Bambus düngt man am besten 2 bis 3 mal jährlich mit Langzeitdünger, angefangen in den Frühjahrmonaten, kurz bevor die Pflanze anfängt auszutreiben. Im Juli/ August düngt man das letzte Mal vor der Winterpause.
Schon gewusst?
Gelbe Blätter sind oftmals ein Zeichen für Stickstoffmangel und somit Düngermangel. Schnelles Handeln und ausreichendes Düngen ist gefragt.
Mögliche Dünge-Arten:
- Langzeitdünger: alle 2-3 Monate; Pelletdünger; Bambus oder Grasdünger; NPK Dünger (mit Zusatz von Gesteinsmehl); Rasendünger ohne Zusätze wie bspw. Moosbekämpfung
- Flüssigdünger: einmal pro Woche oder einmal alle zwei Wochen
Der Einsatz von Dünger hilft der Bambuspflanze für ein optimales Wachstum. Die Pflanze wird widerstandsfähig und kann so die kalten Wintermonate gut überstehen.
Beim Einsatz von Dünger immer die Packungsbeilage beachten!
Alternativen zu Dünger aus dem Fachhandel
- Kaffeesatz: enthalt Stickstoff, Kalium und Phosphor, alles was Bambus für ein gutes Wachstum benötigt. Den frischen Kaffeesatz verteilt man direkt auf der Erde, oder fügt ihn dem Gießwasser bei.
- Rinder- oder Pferdemist: hoher Stickstoffanteil im Tiermist. Wichtig ist immer den abgelagerten, kompostierten Mist aus dem Vorjahr zu nutzen.
Schneiden
Bambus lässt sich einfach schneiden und in Form bringen. Im Frühjahr macht ein Korrekturschnitt Sinn. Vor dem Austreiben der Pflanze werden Seitenzweige eingekürzt und Horste, die überhängen, abgeschnitten.
Hauptschnitt nach dem Austrieb der Pflanze: Man kürzt den Bambus auf die gewünschte Länge. Abgestorbene Äste werden bodennah abgeschnitten. So wächst der Bambus fülliger und gesünder nach.
Stufenschnitt: Beim Stufenschnitt schneidet man die Heckenmitte auf die gewünschte Höhe. Die seitlichen Halme schneidet man kürzer ab. So erzielt man eine gute Belaubung im unteren Bereich der Pflanze.
Durch das Zurückschneiden wird ein gutes Gleichgewicht zwischen dem überirdischen Pflanzenteil und dem Wurzelwerk hergestellt.
Schon gewusst?
Abgeschnittene Bambushalme wachsen nicht mehr weiter in die Länge. Der Bambus wird nach dem Schnitt fülliger, jedoch die Halme nicht mehr länger. Aus diesem Grund die Bambuspflanze nie niedriger als die gewünschte Endhöhe schneiden!
Die richtige Bambuserde
Bambus braucht einen durchlässigen, lockeren, nähstoffreichen, feuchten Boden. Die Struktur ist am besten krümelig.
Schweren, lehmigen Boden lockert man mit Sand und Gartenerde oder spezieller Bambuserde auf. So kann auch dieser eingesetzt werden. Es macht zudem Sinn die Erde vor der Nutzung zu reinigen und von Steinen und Wurzelwerk zu befreien.
Winterschutz
Wichtig!
Der richtige Zeitpunkt für den Einsatz eines Winterschutzes ist eine Frostperiode von -10°C.
Gerade in den ersten beiden Jahren, sowie in Gegenden mit rauen Wetterlagen macht es Sinn, den Boden um den Bambus herum mit Herbstlaub anzuhäufen (bis zu 30cm dick). Tannenzweige dienen dazu, dass das Laub bei stärkerem Wind nicht davongetragen wird.
Bambusmatten schützen die Pflanzen vor Wind und Frost, sowie der Wintersonne.
Schon gewusst?
Schnee dient als natürlicher Winterschutz für die Bambuspflanze. Er isoliert hervorragend. Die Blätter etablierter Pflanzen können somit mit Schnee bedeckt bleiben. (Ausnahmesorten beachten!)
Winterschutz für Bambus im Topf:
Für in Kübel gepflanzten Bambus ist es hilfreich, ihn während der Wintermonate an einen geschützten Platz an der Hauswand oder sogar im Innenraum zu stellen. Hierbei immer die Sorte beachten. Es gibt Bambussorten die nicht im Innenraum stehen möchten.
Die Bambushalme bindet man mit einer Schnur zusammen und versieht sie mit einem Vlies oder Pflanzsack. Dies schützt die Pflanze vor allem vor der aggressiven Wintersonne.
Der Topf wird in einen speziellen Topfschutz oder Luftpolsterfolie eingepackt, um die Erde im Pflanzkübel vor dem Durchfrieren zu schützen.
Es ist wichtig, den Winterschutz regelmäßig zu öffnen und die Pflanze so mit frischer Luft zu versorgen.
Schon gewusst?
Meist erfriert Bambus nicht, sondern erleidet einen Trockenschaden, da die Wasserversorgung durch lange Frostperioden eingeschränkt ist. Bambus braucht auch in den Wintermonaten ausreichend Wasser.
Einsatzmöglichkeiten von Bambus
Bambus findet im Garten in den unterschiedlichsten Formen Einsatz: Als Hecke und somit als Sicht- oder Windschutz, als Schattenspender, als Solitärpflanze, als dekoratives Element neben dem Gartenteich, oder auch als Bodendecker in Töpfen gepflanzt auf dem Balkon. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
Häufige Fehler beim Pflanzen von Bambus
Boden nicht locker genug
Bambus mag keinen festen, lehmigen, nassen Boden. Vor dem Pflanzen muss man die Erde gegebenenfalls mit Sand, oder Bambuserde auflockern. Kommt es zu Staunässe fangen die Wurzeln an zu faulen und der Bambus stirbt ab.
Bambus zu tief eingepflanzt
Bambus ist ein Flachwurzler. Man sollte ihn auf keinen Fall zu tief pflanzen. Im dümmsten Fall werden die Wurzeln der Pflanzen nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt und die Pflanze stirbt ab.
Eine gute Faustregel ist es, den Bambus so tief zu pflanzen, wie er im gelieferten Topf gepflanzt war. Der obere Wurzelbereich kann bündig mit der Erdoberfläche abschließen.
Keine Rhizomsperre
Wer eine Bambussorte pflanzt, die sich über Rhizome ausbreitet, darf den Einsatz einer Rhizomsperre nicht vergessen. Ohne Rhizomsperre breiten sich solche Bambussorten rapide und unkontrolliert im Garten aus. Ihre Rhizome wachsen waagrecht in alle Richtungen.
Unser Tipp!
Alternativen stellen hortbildende Bambusarten dar, die keine Ausläufer bilden und keine Rhizomsperre benötigen.
Rhizomsperre zu dicht
Die Rhizomsperre sollte ungefähr 1,5 bis 2 Meter Abstand zum Bambusrhizom haben. Die Bambuspflanze benötigt einen gewissen Raum zum Ausbreiten. Wird der Bambus zu dicht, kann es sein, dass er die Rhizomsperre sprengt. Zudem trocknet der Boden innerhalb der Wurzelsperre etwas aus. Hier ist regelmäßiges Gießen angesagt.
Einsatz von Rindenmulch
Bambus braucht den Einsatz von Rindenmulch nicht. Bambus ist eine sehr nährstoffhungrige Pflanze und benötigt vor allem Stickstoff. Den wiederum bindet Rindenmulch und nimmt somit dem Bambus seine Nahrungsquelle. Setzt man Rindenmulch unter Bambuspflanzen ein, muss man auf alle Fälle zusätzlich düngen!