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Das Foto zeigt eine Bambuspflanze, die gelbe Blätter hat

6 Mögliche Ursachen für gelbe Blätter beim Bambus

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Hilfe, mein Bambus hat plötzlich viele gelbe Blätter! Was soll ich tun? Zuerst einmal: Ruhig bleiben. Anschließend ist das optimale Handeln gefragt. Wir geben einen Überblick, was Gelbe Blätter beim Bambus für eine Bedeutung haben können und was, je nach Ursache, helfen kann.

Bedeutung von gelben Blättern beim Bambus

Gelbe Blätter beim Bambus können unterschiedliche Ursachen haben. Dabei ist es wichtig auch die Jahreszeiten zu berücksichtigen.

Gelbe Blätter im Herbst

Das Foto zeigt abgestorbene Bambusblätter
Laubwechsel gehört beim Bambus dazu

Der Bambus gehört zwar zu den Pflanzen, die auch in den Wintermonaten ihr Blätterkleid tragen. Dass es dabei im Herbst zum Abwurf einiger alter oder kranker Blätter kommt, ist ganz normal. Die Pflanze wird normalerweise im Frühjahr neue, frische Blätter austreiben und wieder in einem schönen Grün erstrahlen.

Bekommt die Pflanze also im Herbst gelbe, beziehungsweise braune Blätter, ist dies unbedenklich. Die Bambuspflanze wechselt ihr Blätterkleid. Es gibt keinen Grund zur Sorge oder Beunruhigung.

Ein gelbes Blätterkleid im Winter, Frühling und Sommer

Bekommt der Bambus jedoch im Winter, Frühling oder Sommer plötzlich ein gelbes Blätterkleid ist schnelles Handeln gefragt. In diesen Jahreszeiten sollte die Pflanze in einem schönen Grün erstrahlen und wenig bis keine gelben Blätter tragen. Gelbe Blätter sind somit ein Hilferuf der Bambuspflanze, der unbedingt ernst zu nehmen ist.

1. Staunässe als Auslöser für gelbe Blätter beim Bambus

Das Foto zeigt, wie Bambus gegossen wird

Wichtig!

Bei Staunässe ist schnelles Handeln gefragt, sonst ist die Pflanze kaum noch zu retten!

Was versteht man unter Staunässe?

Leidet der Bambus unter Staunässe sind die Wurzeln über einen längeren Zeitraum zu nass geworden, sie stehen regelrecht im Wasser. Mit dem Resultat: Sie beginnen zu faulen und abzusterben, die Pflanze geht ein.

Staunässe erkennen

Gelbe Blätter, sehr feuchte Erde, Erde die schimmelt oder regelmäßiges Wasser im Übertopf (beim Bambus im Topf) sind Hinweise, dass der Bambus unter Staunässe leidet.

Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Beim Feststellen dieser Merkmale sollte man den sofort Bambus ausgraben und die Wurzeln kontrollieren. Sehen diese noch gesund aus? Oder sind sie bereits verfault oder verschimmelt?

Verfaulte oder abgestorbene Wurzeln deuten darauf hin, dass der Bambus bereits eine lange Zeit im Wasser steht. Der Bambus muss unbedingt schnellstmöglich umgetopft werden.

Gut zu wissen!

Je mehr Wurzeln noch intakt sind, desto höher ist die Chance, die Bambuspflanze retten zu können.

Was tun, wenn der Bambus unter Staunässe leidet?

Erkennt man Staunässe bei einer Bambuspflanze sollte man die Pflanze umgehend umtopfen und, falls noch nicht vorhanden, eine Drainage in den Boden legen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen im Garten oder im Topf gepflanzten Bambus handelt.

Das Foto zeigt einen Bambus mit gelben Blättern, den man schnellstmöglich umtopfen sollte
Wurzeln des Bambus kontrollieren und die Pflanze umtopfen

Hier ein Überblick, was zu tun ist, um Staunässe abzuschaffen:

  • Bambus samt seiner Wurzeln aus dem Boden nehmen und die Wurzeln kontrollieren
  • Abgestorbene oder verfaulte Wurzeln entfernen
  • Die Erde trocknen. Lehmig, schwere Erde mit Sand, Kompost und/ oder Gartenerde auflockern. Einen Überblick über die optimale Bambuserde gibt es hier.
  • Bei Kübelpflanzung kontrollieren, ob die Ablauflöcher frei sind. Eventuelle Verstopfungen frei legen.
  • Drainage legen oder die vorhandene Drainage überprüfen. Dies gilt sowohl für Kübelbambus, als auch für Gartenbambus

Gut zu wissen!

Waren die Maßnahmen zur Bekämpfung der Staunässe erfolgreich zeigt dies die Pflanze mit dem Austreiben neuer, gesunder Blätter!

Wichtig!

Bambus nicht zu viel gießen! Ist die Erde 5 cm unter der Oberfläche noch feucht ist es nicht notwendig zu gießen!

Das Foto zeigt eine Bildabfolge, wie man Bambuserde selber mischt
Bambuserde ganz einfach selber mischen: Sand, Blumenerde, Humus, Langzeitdünger, Blähton

Staunässe vorbeugen

Folgende Maßnahmen können Staunässe verbeugen:

Die Hügelpflanzung: Bei der Hügelpflanzung wird der Bambus erhöht gepflanzt. Den Hügel bildet man aus optimaler Bambuserde, die gut durchlässig ist und eine krümelige Struktur hat. So läuft das Wasser, wie an einem Berg, ab und die Wurzeln der Bambuspflanze stehen auch bei größeren Regenschauern nicht im Wasser.

Die richtige Bambuserde: Wie bereits erwähnt ist es wichtig, dass Bambus in lockerer, nährstoffreicher Erde eingepflanzt wird. Nasser, schwerer und lehmiger Boden wird mit Sand, Kompost, Bambus- oder Blumenerde aufgelockert. Zudem kann das Beimischen von Blähton zum Aufsaugen von überschüssigem Wasser helfen.

Das Foto zeigt optimale Bambuserde

Der Einsatz einer Drainage: Um Staunässe optimal vorbeugen zu können ist es außerdem sinnvoll eine Drainage zu legen. Dazu geht man beim Pflanzen im Kübel folgendermaßen vor:

  • Ablauflöcher für das Wasser bohren, falls der Pflanztopf noch keine Löcher enthält
  • Die Löcher mit Tonscherben abdecken, um ein Verstopfen dieser zu verhindern
  • Eine Schicht aus ca. 15 cm Blähton einfüllen. Dies dient als Drainageschicht.
  • Diese Schicht kann mit einem Pflanzvlies abgedeckt werden. Dadurch haben Wurzeln keine Chance in die Drainageschicht hineinzuwachsen
  • Den Pflanzkübel mit geeigneter Bambuserde auffüllen
  • Gießen: Beim Gießen gilt: Ausreichend gießen (bis das Wasser aus dem Topf läuft), dafür nur selten gießen. Ist de Erde 5 cm unter der Oberfläche noch feucht ist kein Gießen notwendig.

Auch der Gartenbambus profitiert von einer Drainageschicht. Hier ganz einfach beim Pflanzen eine Blähtonschicht in den Bodengrund geben oder den Blähton mit der Bambuserde vermengen. Zudem ist die bereits erwähnte Hügelpflanzung eine gute Maßnahme, Staunässe vorzubeugen.

Das Foto zeigt eine Bildabfolge, wie man eine Drainage im Topf selber macht

2. Nährstoffmangel als Ursache gelber Bambusblätter

Gelbe Blätter können beim Bambus zudem auf einen Nährstoffmangel hindeuten. Ein Mangel an Nährstoffen wird beim Bambus als Chlorose bezeichnet. Meist ist ein Mangel an Eisen und Magnesium für die Gelbfärbung der Blätter verantwortlich. Dieser wird durch einen zu hohen Gehalt an Salz oder Kalk im Boden hervorgerufen.

Chlorose erkennt man meist daran, dass die Blätter der Bambuspflanze gelb werden, die Leitungsbahnen jedoch noch intakt sind, was sie durch ihre intensiv grüne Farbe zeigen. Abhilfe kann das Düngen mit Eisendünger leisten.

Dabei ist darauf zu achten, dass das Düngen mit Eisendünger jährlich wiederholt werden muss. Es macht zudem Sinn, die Bambuserde zu optimieren. Spezielle Bambusdünger aus dem Fachmarkt und eine optimale Bambuserde bilden eine gute Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum.

3. Ein falscher Standort

Das Foto zeigt eine Bambuspflanze mit gelben Blättern
Ein falscher Standort kann ein möglicher Auslöser für gelbe Blätter sein

Auch wenn Bambus eine sehr genügsame und anspruchslose Pflanze ist, kann ihm ein falscher Standort zu schaffen machen.

Es ist zu beachten, dass:

  • zu viel Wind dem Wachstum schadet. Zugluft ist ein wahrer Gegner für den Bambus.
  • falsche Bodenbeschaffenheit kontraproduktiv für ein optimales Wachstum sind. Zu wenig Nährstoffe, sowie, durch lehmigen oder zu festen Boden hervorgerufene Staunässe, mag die Bambuspflanze überhaupt nicht.
  • zu viel Schatten oder Sonne einzelnen Pflanzen schaden kann. Hier sollte man vor dem Pflanzen die Standortansprüche der Pflanze kennen und berücksichtigen.
  • zu dicht gepflanzte Pflanzen sich gegenseitig Licht und Nährstoffe entziehen.
  • bei der Kübelpflanzung ein zu kleines Gefäß eine gute Nährstoffaufnahme, sowie ein gutes Wachstum verhindert, was gelbe Blätter zur Folge haben kann.

4. Die Pflanze leidet unter einem Pflanzschock

Ein Pflanzschock kommt immer wieder bei sehr jungen, frisch gepflanzten Bambuspflänzchen vor. Hat sich der Bambus noch nicht an seinen neuen Standort gewöhnt und sind seine Wurzeln noch nicht gut angewachsen wird er seine ganze Energie in das Wachstum der Wurzeln stecken. So bleibt nur noch wenig Energie für das Bilden der Blätter: Sie werden gelb und fallen ab.

Unser Tipp!

Bei einem Pflanzschock kann häufigeres Gießen helfen. Jedoch ist die besagte Staunässe unbedingt zu vermeiden.

5. Trockenschaden

Das Foto zeigt ein Bambusblatt, das an der spitze trocken und braun ist

Ein Trockenschaden kommt beim Bambus nur selten vor. Dieser ist durch trockene Blätter und braune Blattspitzen zu erkennen. Meist kommt es nur dann zu einem Trockenschaden, wenn die Bambuswurzeln im Winter über einen längeren Zeitraum komplett eingefroren sind und somit die Wasserversorgung unterbrochen wird.

Die Pflanze wird somit nicht mehr mit genügend Wasser versorgt und stirbt ab. Ausreichendes Gießen (auch im Winter), sowie ein angemessener Winterschutz helfen gegen einen Trockenschaden der Pflanze.

Das Foto zeigt Bambuspflanzen mit einem optimalen Winterschutz auf dem Balkon

6. Schädlinge als Auslöser gelber Blätter beim Bambus

Auch Bambus kann von Schädlingen betroffen sein. Ein Befall macht sich oftmals durch das Gelbfärben der Blätter bemerkbar. Es treten gelbe oder braune Stellen auf, oder das Bambusblatt stirbt ab und fällt komplett ab.

Zu den Schädlingen, von denen Bambus befallen sein kann gehören: Blattläuse, Woll- oder Schmierläuse, Milben, Getreiderostpilze oder Fransenflügler. Einen Überblick und geeignete Maßnahmen bei einem Befall gibt es hier.

Das Foto zeigt ein gelb verfärbtes Bambusblatt mit Punkten
Bambusblatt gelb verfärbt und punktförmigem Muster als Anzeichen von Bambusmilbenbefall