Bambus gehört mittlerweile zu einer der beliebtesten Pflanzen, die in heimischen Gärten zu finden sind. Er sieht gut aus, ist einfach in der Pflege und vielfältig einsetzbar. Bambus einpflanzen, aber wie? Wir geben den Überblick!
Das Wichtigste im Überblick:
- Pflanzloch ca. doppelte Größe des Wurzelballens
- Bambus nicht zu tief pflanzen
- Drainage gegen Staunässe
- sonniger bis halbschattiger Standort
- lockere, durchlässige, nähstoffreiche, krümelige Erde
- Bambus regelmäßig und ausgiebig gießen
Bambus einpflanzen – Schritt für Schritt Anleitung
Auspacken und Wässern
- Den Bambus direkt nach der Ankunft aus der Verpackung nehmen
- Wurzelballen vor dem Einsetzen ausgiebig wässern. Dazu den Bambus im gelieferten Topf in einen Wassereimer stellen und warten, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Den Bambus bis zum Einpflanzen an einen schattigen, geschützten Ort stellen.
- Weiterhin den Wurzelballen regelmäßig wässern, je nachdem wie viel Zeit bis zum Einpflanzen vergeht.
Vorbereitung Pflanzloch und Bambus einsetzen
- Am ausgewählten Standort ein Pflanzloch in circa doppelter Größe des Wurzelballens ausheben.
- Den Boden im Pflanzloch auflockern und somit optimal für die Bambuspflanze vorbereiten.
- Den Bambus so tief in das Pflanzloch einsetzen, wie er im gelieferten Topf gepflanzt war. Bambus nie zu tief pflanzen, da er ein Flachwurzler ist.
Erde und Dünger
- Das Pflanzloch mit nährstoffreicher, lockerer, gut durchlässiger Erde oder spezieller Bambuserde auffüllen.
- Zudem die Erde mit Langzeitdünger versehen, sodass der Bambus als Starkzehrer optimal durchstarten kann.
- Die Erde vorsichtig von allen Seiten her festdrücken, sodass keine unterirdischen Luftlöcher entstehen.
Optimale Bewässerung
- Den Bambus von allen Seiten her gut wässern. Dieses sogenannte Einschlämmen nach dem Einpflanzen hilft Luftlöcher zu vermeiden. So bekommen alle Wurzeln Kontakt zur Erde und der Bambus kann optimal anwachsen.
- Einen Gießrand um die Bambuspflanze herum anlegen, sodass das Wasser direkt über dem Wurzelballen versickern kann.
- Den Bambus immer so pflanzen, dass keine Staunässe entsteht. Diese wird von den Pflanzen überhaupt nicht vertragen. Eventuell den Bambus erhöht pflanzen oder ggfs. über den Einsatz einer Drainage nachdenken.
Unser Tipp!
Die Bambuspflanzen vor dem Einpflanzen oberirdisch anordnen. So sind Korrekturen einfach vorzunehmen, bevor Löcher gegraben sind. Vor allem sinnvoll beim Pflanzen von Bambushecken.
Bambus braucht keinen Rindenmulch!
Rindenmulch entzieht beim Verrotten dem Boden Stickstoff und somit Dünger, der der Bambuspflanze für ihr Wachstum fehlt. Beim Einsatz von Rindenmulch muss zusätzlich gedüngt werden.
Bambus einpflanzen: Vorbereitende Maßnahmen
Wahl des Standorts
Die meisten Bambusarten lieben einen Standort in der Sonne oder im Halbschatten. Für diese Sorten ist es wichtig, einen Standort zu wählen, der mindestens ein paar Stunden Sonnenlicht am Tag bekommt.
Wichtig!
Alle Bambusarten brauchen einen windgeschützten Platz ohne Zugluft.
Es macht Sinn den Standort so zu wählen, dass der Bambus ungehindert wachsen kann. Hier gibt es Unterschiede zwischen rhizombildenden und horstbildenden Arten. Rhizombildende Bambusarten breiten sich in der Regel schneller und massiver aus.
Wichtig ist, dass der Bambus gut zugänglich ist und stets einfach gegossen und gepflegt werden kann.
Die richtige Erde
Für ein optimales Wachstum braucht Bambus einen nähstoffreichen, feuchten, lockeren, durchlässigen Boden. Die Struktur ist am besten krümelig. Schwere, lehmige Erde lockert man mit Sand und Gartenerde oder Bambuserde auf.
Das optimale Pflanzloch
Als Richtwert für ein Pflanzloch für Bambus gilt: Ca. 1,5 Mal, besser 2 Mal, so groß wie der Wurzelballen der jeweiligen Pflanze. Es ist wichtig, dass die Erde im Pflanzloch gut aufgelockert wird, damit der Bambus gut wurzeln kann. Zudem den Bambus so tief einpflanzen, wie er im gelieferten Topf gepflanzt war.
Pflanzzeitpunkt
Die beste Zeit, um Bambus zu pflanzen, sind die Frühlingsmonate, bevor die Pflanzen angefangen haben auszutreiben.
Allerdings kann man Bambus auch im Herbst, und sogar in den Sommermonaten pflanzen. Im Sommer ist noch intensiver auf eine ausreichende Bewässerung zu achten. Nur in den Wintermonaten wird vom Pflanzen des Bambus abgeraten. Der Einsatz der Pflanze in einen gefrorenen Boden ist nicht möglich und zum Scheitern verurteilt.
Pflanzabstand
Es gibt Richtwerte, die den Pflanzabstand angeben. Allerdings besteht, je nach Vorliebe, auch etwas Spielraum.
Richtwerte in Bezug auf die Topfgröße:
- Topf bis 10 Liter Erde: 2-3 Pflanzen pro Meter
- Topf ab 10 Liter Erde: 1 bis 1,5 Bambuspflanzen pro Meter
In anderen Worten: Kleine Pflanzen im Abstand von 50-70cm pflanzen, große Pflanzen (130-150cm Höhe) im Abstand 70cm bis 1m pflanzen.
Wie tief Bambus einsetzen?
Bambus ist ein Flachwurzler und sollte auf keinen Fall zu tief gepflanzt werden. Im dümmsten Fall werden die Wurzeln der Pflanzen nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt und die Pflanze stirbt ab.
Faustregel
Den Bambus so tief pflanzen, wie er im gelieferten Topf gepflanzt war. Den oberen Wurzelbereich eben mit der Erdoberfläche abschließen.
Schon gewusst?
Bambus nie auf dem Kompost entsorgen. Es kann vorkommen, dass er dort anwächst und austreibt.
Die richtige Bambus Pflege
Bambus gießen
Bambus wird besser durchdringend und lang, statt öfters und nur mit wenig Wasser gegossen. Er kann auch während der Sonnenstunden gegossen werden und es macht Sinn auch etwas Wasser über die Blätter zu gießen.
Gut zu wissen!
Nach dem Pflanzen brauchen die Bambuswurzeln einige Zeit, um sich im Boden zu verankern. Regelmäßiges, ausreichendes Gießen ist in diesem Stadium von großer Bedeutung.
Bambus düngen
Bambus wird 2-3 mal im Jahr mit Langzeitdünger versorgt. Begonnen wird im Frühjahr vor dem Austreiben der Pflanze. Die letzte Düngung findet im August statt.
Als Düngemittel eignet sich am besten ein NPK- Dünger (Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K)). Alternativ kann Kaffeesatz oder abgelagerter Tiermist Verwendung finden.
Bambus schneiden
Bambus ist einfach zu schneiden. Im Frühjahr, vor dem Austreiben der Pflanze, werden Seitenzweige eingekürzt und überhängende Horste abgeschnitten.
Nach dem Austreiben kommt es zum Hauptschnitt. Man kürzt die Bambushalme auf die gewünschte Länge. Abgestorbene Äste schneidet man bodennah ab, damit die Pflanze gesund und füllig nachwachsen kann.
Abgeschnittene Bambushalme wachsen nicht weiter in die Länge. D.h. den Bambus nicht niedriger, als die gewünschte Endhöhe abschneiden.
Schon gewusst?
Bambus kann sich ca. um 50% pro Jahr erhöhen. Das bedeutet bei einem Bambus mit 1 Meter Höhe, dass die neu austreibenden Halme um ca. 50 cm länger werden, als die Halme des Vorjahres.
Auswahl der richtigen Bambuspflanze
Bambus gilt als pflegeleichte Pflanze, dennoch haben die unterschiedlichen Bambusarten zum Teil verschiedene Anforderungen. Vor dem Kauf sollte man sich daher mit diesen beschäftigen und die Bambuspflanze optimal für die Rahmenbedingungen auswählen.
Standort
Die gewählte Bambusart sollte den Standortbedingungen entsprechen:
3 Bambusarten für einen sonnigen Standort: Fargesia rufa, Fargesia robusta, Phyllostachys aurea
3 Bambussorten für einen halbschattigen Standort: Zwergbambus Pleioblastus pygmaeus, Phyllostachys aureosulcata spectabilis, Phyllostachys bissetii
3 Bambussorten für einen schattigen Standort: Fargesia murielae Panda, Fargesia nitida, Fargesia sp. Juizhaigou
Klima
Es ist immer von Vorteil eine Bambusart zu wählen, die mit den vorherrschenden Standortbedingungen bestmöglich klarkommt.
Wuchs
Bambusarten variieren in ihrer Wuchsform, -Geschwindigkeit und -Höhe.
3 Bambusarten die sehr klein bleiben: Zwergbambus Fargesia murielae Elias, Phyllostachys Tip Top varioauriculata, Fargesia murielae Dragonfly
3 Bambusarten die sehr hoch wachsen: Phyllostachys viridiglaucescens, Phyllostachys vivax Aureocaulis, Phyllostachys parvifolia
3 Bambusarten, die überhängend wachsen: Fargesia nitida Volcano, Fargesia murielae, Fargesia Robusta Campbell
Kältetoleranz
Es gibt viele Bambusarten, die extrem winterhart sind und große Minustemperaturen bis über -25°C überstehen können.
3 Bambusarten die Kälte gut vertragen: Fargesia murielae, Fargesia nitida Winter Joy, Fargesia murielae Fresena
Pflege
Bambus gilt insgesamt als pflegeleichte Pflanze. Dennoch gibt es auch bei der Pflegeintensität Unterschiede.
3 sehr pflegeleichte Bambusarten: Fargesia murielae Panda, Fargesia murielae Dino, Fargesia rufa
Rhizombildend vs. Hostbildend
Rhizombildender Bambus vermehrt sich über Wurzelausläufer rapide und unkontrolliert unter der Erde. Um sein Wachstum im Zaun zu halten, ist der Einsatz einer Wurzelsperre notwendig. Horstbildende Arten wachsen in die Höhe und die Horste breiten sich unterirdisch nicht weitläufig aus. Hier ist keine Wurzelsperre notwendig.
3 horstbildende Bambusarten: Fargesia nitida, Fargesia murielae Elias, Fargesia rufa
3 rhizombildende Bambusarten: Phyllostachys bissetii, Phyllostachys aureosulcata, Phyllostachys nigra
Verwendungszweck
Als was soll der Bambus dienen? Dekoratives Element, Solitärpflanze, Hecke, Busch, Sichtschutz, Windschutz, oder sogar zur Herstellung von Möbeln?
3 Bambusarten, die sich optimal als Hecke eignen: Fargesia nitida, Fargesia murelae Panda, Phyllostachys bissetii
3 Bambusarten für den Einsatz als Topfpflanze: Fargesia rufa, Fargesia robusta ‚Campbell‘, Fargesia nitida
3 Bambusarten, die optimal als Solitärpflanze zur Geltung kommen: Fargesia Robusta Campbell, Fargesia murielae DinoPhyllostachys aureosulcata Aureocaulis
Ästhetik
Es gibt Bambus in verschiedene Farben, Formen, Größen, Höhen. Welcher Bambus entspricht den Vorlieben und dem Gartenstil? Hier kann man den eigenen Vorlieben und individuellen Ideen Raum geben bei der Wahl.
Lokale Vorschriften
Es kann vorkommen, dass es lokale Vorschriften zum Anbau von Bambus gibt. Es ist wichtig, sich im Voraus zu erkundigen, um unerwartete Überraschungen vorzubeugen. Werden all diese Punkte bei der Auswahl einer Bambuspflanze bedacht, wird sich der Bambus optimal in die Gartengestaltung einfügen und große Freude bereiten.
FAQ
Kann man Bambus ohne Wurzeln einpflanzen?
Das Einpflanzen von Bambus ohne Wurzeln wird nicht empfohlen. Die Wurzeln dienen zur Aufnahme von Nährstoffen und Wasser, was für die Pflanze überlebensnotwendig ist. Zudem geben die Wurzeln der Pflanze Halt. Ohne Wurzeln kommt es zu keiner Nährstoffaufnahme und die Pflanze vertrocknet bzw. stirbt ab.
Kann Bambus im Wasser wurzeln?
Es ist möglich, dass Bambus im Wasser wurzelt. Allerdings ist Bambus eine Landpflanze und eine Vermehrung oder Pflanzung im Wasser ist nicht typisch. Man kann Stecklinge bzw. Rhizome so lange in stillem Wasser einstellen, bis sich Wurzeln gebildet haben. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, kann man den Steckling/ das Rhizom in den vorbereiteten Boden einpflanzen.
Bambus der auf Dauer nur in Wasser steht kann nicht gut gedeihen, da er seine Nährstoffe aus dem Boden zieht und Wasser keine optimale Umgebung bietet.