Das neue Eigenheim steht und deine Kinder sind nun größer und auf der Suche nach einem Haustier? Der Garten bietet doch eigentlich genug Platz! Aber Kaninchen im Garten halten, geht das denn überhaupt?
Eine ausgezeichnete Idee! Durch die Anschaffung der niedlichen Nager kommt Leben in deinen Garten und gleichzeitig lieben die Tiere den Aufenthalt im Freien – eine Win-Win Situation!
Wir geben dir einen Überblick, wie sich Kaninchen im Garten so richtig wohl fühlen und deine Familie durch ihr Dasein bereichern.

Alles Wichtige im Überblick
- Kaninchen lieben so viel Platz, wie möglich, da sie sich unheimlich gerne bewegen.
- Die Nager brauchen einen Partner, der dieselbe Sprache spricht, d.h. ein weiteres Kaninchen.
- Kaninchen spielen gerne und lieben Abwechslung. Verschiedene Einrichtungsgegenstände geben Langeweile keine Chance.
- Ein guter Schutz vor Fressfeinden ist das A&O.
- Kaninchen sind reinliche Tiere und brauchen regelmäßige hygienische Maßnahmen in ihrem Zuhause.
- Ein Kaninchenstall schützt die Nager vor Wind, Regen, Kälte und auch Sonne
Wieviel Platz brauchen Kaninchen im Garten?
Kaninchen lieben es, sich zu bewegen. Sie schlagen Haken, hüpfen umher und beschäftigen sich gerne miteinander. Dein schöner Garten bietet hier optimale Voraussetzungen.
Hier ist zu sagen: Je mehr Platz, desto besser für die Kaninchen.
Im Fachmarkt und online findest du im Normalfall Kaninchengehege mit bis zu 3m² Grundfläche. Das entspricht zwar nicht ganz der optimalen Größe, die für eine artgerechte Kaninchen-Haltung gilt (besser sind 6m² Grundfläche), lässt sich aber durchaus gut im Garten verwenden. Die Lösung ist recht einfach:
- Weniger Fläche des Kaninchengeheges kannst du mit ausreichendem Auslauf für deine Hoppler tagsüber kompensieren
- Aus 2 mach 1: Die meisten Kaninchengehege aus dem Fachmarkt kannst du ohne großen handwerklichen Aufwand kombinieren. Der Einsatz: Einige Schrauben und Nägel und ein paar Arbeitsstunden, das Resultat: Glückliche Kaninchen, die ihre Haken schlagen.

Schon gewusst?
Falls Steinplatten im Garten vorhanden sind, kannst du das Gehege auch hierauf aufstellen. Kaninchen haben kein Problem, auf Steinen zu hoppeln und gleichzeitig können sich die Buddler hier nicht frei graben.
Der optimale Kaninchenstall und das Gehege
Die optimale Kaninchenunterkunft besteht aus einem Stall, sowie einem angrenzenden Gehege. Beides ist Tag und Nacht für die Kaninchen frei zugänglich.
Schon gewusst?
Kaninchen brauchen auch nachts Bewegung. Sie haben ihre Ruhephasen über den Tag und die Nacht verteilt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie auch in der Nacht herumhoppeln können.
Ein zusätzliches, angrenzendes Gehege verschafft deinem Kaninchen noch mehr Platz zum Hoppeln.
Der Kaninchenstall

Kaninchen mögen es kuschelig. Gerade in Außenhaltung lieben die kleinen Nager einen Stall, in den sie sich zurückziehen können, in dem es warm ist und in dem sie vor jeglicher Witterung geschützt sind.
Es gibt Ställe im Fachhandel, oder du nutzt alternativ ein altes Spielhaus, eine Hundehütte oder ein Gartenhäuschen – Hier sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Entscheidend ist im Endeffekt, dass der Kaninchenstall sowohl regen- als auch windgeschützt ist und Fressfeinde keinen Zugang haben.
Wichtig!
Eine ausreichende Luftzirkulation im Kaninchenstall beugt Schimmelbildung vor.
Unser Tipp!
Ist der Kaninchenstall gut zugänglich gebaut bzw. begehbar ist eine Reinigung und Kontrolle leichter möglich.

Gehege
An den Kaninchenstall schließt du optimaler Weise ein Gehege an, das eine möglichst große Grundfläche hat, vor Fressfeinden und vor Kaninchen-Ausbruch sicher ist und den Hopplern Tag und Nacht zur Verfügung steht.
Das Gehege muss vom Stall aus jederzeit für die Kaninchen zugänglich sein. Dabei ist es entscheidend, dass es so konzipiert ist, dass sich die Kaninchen unbeaufsichtigt und gefahrlos, frei bewegen können, und dies zu jeder Tages- bzw. Nachtzeit.
Unser Tipp!
Gehege aus dem Fachmarkt können bei Bedarf mit Volierendraht nachgerüstet werden, um den kleinen Nagern im Garten eine möglichst hohe Sicherheit zu bieten.
Bist du handwerklich begabt und bringst etwas Zeit mit, kannst du das Kaninchengehege auch selber bauen. Unbehandeltes Holz, engmaschiger Volierendraht und ggfs. Aluschienen gegen Anknabbern des Holzes bieten bereits eine gute Grundlage.

Schon gewusst?
Kaninchen brauchen zum Teil auch nachts ihre Bewegung. Sie haben ihre Ruhephasen über den Tag und die Nacht verteilt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie auch in der Nacht herumhoppeln können.
Zusätzlicher Auslauf
Kaninchen bewegen sich gerne und viel. Somit macht ein zusätzlicher Auslauf, den die Tiere tagsüber nutzen können, auf alle Fälle Sinn.
Eine Möglichkeit ist ein flexibles Gehege. Gehegeelemente aus dem Fachmarkt (6Eck- oder 8-Eckelemenete) bieten sich an, um den Kaninchen einen Auslauf auf einer Grasfläche im Garten zu bauen. Ein Netz, sowie genug Versteckmöglichkeiten bieten einen Schutz vor Raubvögeln.
Unser Tipp!
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kaninchen tagsüber frei im Garten hoppeln zu lassen. Du solltest sie hierbei aber ständig beobachten. Ein großer Spaß für die ganze Familie!
Einrichtung für Kaninchen – was brauchen meine Kaninchen?
- Buddelkiste und Spielzeug: Kaninchen möchten buddeln und spielen, Langeweile darf nicht aufkommen
- Platz: Kaninchen benötigen ausreichend Platz für Bewegung, sowohl tagsüber, als auch nachts, um sich ausreichend bewegen zu können.
- Versteckmöglichkeiten: Jede Nager benötigt mindestens eine Unterschlupfmöglichkeit

- Wassernapf: Wasser muss rund um die Uhr zur Verfügung stehen und täglich mehrmals erneuert werden. Ein stabiler Wassernapf, den die Tiere nicht umwerfen können, macht Sinn.
- Futterplatz und Futter: Heu, Frischfutter, Zweige und Kräuter gehören zu einer ausgewogenen Ernährung
- Sitzflächen: Kaninchen brauchen Sitzflächen in verschiedenen Höhen. Sie möchten immer den Überblick behalten.
- Kaninchentoilette: Kaninchen sind sehr reine Tiere und nutzen ihre Toilette im Normalfall gerne.
- Einstreu und Stroh als optimaler Untergrund im Kaninchenstall
- Rampen, damit die Tiere die unterschiedlichen Ebenen erreichen können
Bitte schütze mich!
Kaninchen sind neugierig und knabbern alles an, was ihnen im Weg wächst. Bitte achte darauf, dass die Nager keinen Zugang zu giftigen Pflanzen haben.
Zudem buddeln und graben sie unheimlich gerne und machen es sich zur Aufgabe, das Gehege möglichst elegant zu verlassen. Mit einem stabilen Volierendraht und regelmäßigen Gehegekontrollen kannst du die Ausbrechversuche deiner Kaninchen verhindern.
Gleichzeitig haben Fressfeinde, wie Marder, Fuchs und Greifvögel so auch wenig Chancen in das Gehege zu kommen und deinen Nagern gefährlich zu werden.
Kaninchen im Garten halten: das ganze Jahr?
Kaninchen kannst du das ganze Jahr über im Garten halten. Allerdings solltest du ein paar Details beachten, um die Tiere vor Hitze und auch Kälte bestmöglich zu schützen.

- Während der Wintermonate brauchen die Tiere trockene, frostfreie Bereiche. Vergitterte Türen des Kaninchenstalls kannst du zusätzlich mit Holz oder Plexiglas versehen, um die Tiere vor Zugluft zu schützen.
- Im Sommer sind schattige Plätze als Sonnenschutz das A&O
- Eine teilweise Überdachung kann das Gehege vor Wind und Wetter (Kälte und auch Hitze) schützen
- Wichtig ist, dass die Tiere bis spätestens Ende August ins Freie ziehen, um sich rechtzeitig an die Wetterverhältnisse gewöhnen zu können. Hier gilt: Gewöhne sie Schritt für Schritt und an die neue Umgebung und achte auf keine zu großen Temperaturunterschiede.
Kaninchenfutter und Ernährung

Kaninchen fütterst du am besten mit:
- Heu: Hochwertiges Heu hat einen hohen Rohfaseranteil und gehört zu einer guten Kaninchenernährung
- Wiesengrün, wie Gräser und Wildblumen
- Frischfutter, wie Gemüse und Obst:
- Zu Gemüse gehören zum Beispiel Karotten, Fenchel, Salat und Kohl. Gemüse gehört auf den täglichen Speiseplan.
- Obst: Kaninchen fressen gerne Äpfel, Birnen oder Trauben. Obst sollte hin und wieder als Belohnung gefüttert werden.
- Kräuter: können auch getrocknet verfüttert werden. Sie versorgen die Nager mit Vitaminen und Mineralstoffen
- Zweige: Zweige dienen zum Zahnabrieb und dürfen immer zur Verfügung stehen. Obstbäume, Haselnuss, Linde und Weide eigenen sich.
Wichtig!
Trockenfutter aus dem Fachhandel ist ungesund. Dies solltest du möglichst nicht verfüttern.

3 geeignete Kaninchenrassen für den Garten
Das Gute schon mal vorweg: Fast alle gesunden Kaninchen kann man das ganze Jahr im Garten halten.
Sehr gut für die Gartenhaltung geeignet sind:
- Farbenzwerge: sie sind für Anfänger geeignet, freundlich, lebensfroh und umgänglich
- Rexkaninchen: sie sind anfängergeeignet, brauchen wenig Pflegeaufwand, sind sanftmütig und freundlich
- Kalifornier Kaninchen: auch sie sind für Anfänger gut geeignet, gutmütig und energievoll

Diese Kaninchen sind für die Außenhaltung ungeeignet
Kaninchen lieben den Aufenthalt im Freien. Aber es gibt auch Kaninchen, die du besser im Innenraum hältst. Dazu gehören:
- Angorakaninchen: Durch ihre spezielle Fellstruktur sind sie in den Wintermonaten nicht ausreichend vor Kälte geschützt.
- Alte und kranke, oder chronisch kranke Kaninchen sind für die Außenhaltung nicht geeignet
- Trächtige Kaninchen betreust du besser in der Wohnung
- Langhaarige Kaninchen brauchen spezielle Vorkehrungen, um sie das ganze Jahr im Garten halten zu können