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Das Foto zeigt das Klettenlabkraut, das in einer Hecke wächst

Kletten-Labkraut bekämpfen

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Das Kletten-Labkraut (Galium aparine), auch Klimmendes Labkraut oder einfach Klebkraut genannt, siedelt sich auf Äckern und Feldern als Unkraut an, wächst aber auch in Hecken, Büschen und Waldränder. Es wächst vor allem auf humus- und nährstoffreichen, lehmhaltigen Böden. Als Spreizklimmer klettert es mit seinen stacheligen Borstenhaaren an anderen Pflanzen hoch. Aber wie lässt sich das Kletten-Labkraut bekämpfen?

Erkennen

Das Foto zeigt den vierkantigen Stängel vom Klettenlabkraut

Das Kletten-Labkraut hat vierkantige Stängel, die aber zu schwach sind, um selbst in die Höhe zu wachsen. Die Stängel haben schräg nach unten gerichtete, stachelige Haare. Ebenso haben die schmal-eiförmige Blätter am Blattrand und auf der Unterseite Klimmhaare. So ausgerüstet, klettern sie als Spreizklimmer an anderen Pflanzen empor.

Schon gewusst?

Findet das Klebkraut keine Pflanze zum Klettern, breiten sich die Stängel auf dem Boden liegend aus. Deshalb kann das Kletten-Labkraut liegend nur 30 cm Höhe, kletternd aber bis zu 130 cm Wuchshöhe erreichen.

Die kleinen, weißen Blüten bilden Trug-Dolden, die in den Achseln der Laubblätter stehen. Die Blüten überragen aber die Blätter, da die Blütenstiele länger sind als die Blätter.

Eine einzige Pflanze des Kletten-Labkrautes kann bis zu 400 Teilfrüchte bilden, die als sogenannte Diasporen mit ihren Widerhaken im Tierfell oder an Kleidern hängen bleiben und dann von Tier und Mensch auch über weitere Distanzen ausgebreitet werden. Daneben spielt auch die Ausbreitung durch Wind und Sturm eine Rolle, bei dem die Früchte einfach auf dem Boden davonrollen und sogar durchs Wasser.

Das Foto zeigt die Diasporen vom Klettenlabkraut

Wurzelbildung

Das Kletten-Labkraut hat keine tief-reichenden Wurzeln. Die Wurzeln dieses Samen-Unkrautes sitzen locker im Boden und lassen sich mitsamt der ganzen Pflnaze aus dem Boden ziehen.

Das Foto zeigt die Wurzel vom Klettenlabkraut

Hausmittel und Alternativen

Klebkraut schadet vor allem auf Äckern, auf denen Winterweizen und Winter-Raps wächst und kann den Ertrag um bis zu 60 % mindern. Ursprünglich in Wäldern heimisch, ist es seit der Steinzeit ein Kulturfolger und konkurriert mit dem Getreide um den im Boden enthaltenen Stickstoff.

Kletten-Labkraut lässt sich im Garten durch gründliches Jäten entfernen und bekämpfen. Einzelne Pflanzen kann man mitsamt der Wurzeln, die im Boden sitzen, herausziehen. 

Achtung!

Immer darauf achten, dass man beim Herausziehen des Labkrautes die „Wirtspflanze“, an der das Kraut emporwächst, nicht verletzt.

Klettenlabkraut ist tritt-empfindlich, wächst es frei oder auch mitten im Rasen, dann kann man es einfach platt trampeln und dann heraus-harken.

Wichtig!

Das Klettenlabkraut trägt seinen zweiten Namen Klebkraut zurecht. Beim Umgang mit der Pflanze sollte man daher unbedingt Gartenhandschuhe tragen.

Das Foto zeigt die Blätter vom Klebkraut

Chemisch bekämpfen

Kletten-Labkraut ist weitgehend resistent gegen chemische Unkrautvernichtungsmittel. Zumindest im Garten ist eine chemische Bekämpfung aber auch gar nicht notwendig.

Kletten-Labkraut stehen lassen

Das Kletten-Labkraut ist eigentlich eine einheimische Pflanze und wurde früher auch im Garten als Heilkraut angepflanzt. Es enthält u.a. Ätherische Öle und Gerbstoffe, die entzündungshemmend und harntreibend wirken. Die als homöopathischen Heilmittel verwendeten Globuli (DHU Galium Aprine D1) kann man aus der Apotheke oder dem Online-Fachhandel beziehen.

Aus den Blättern und Trieben des noch jungen Labkrautes kann man auch eine Suppe herstellen oder sie als Wildgemüse essen. Ältere Pflanzen haben dazu allerdings zu raue Blätter.

Und wenn man das Kletten-Labkraut im Garten einfach stehen lässt freut sich derTatzenkäfer Timarcha tenebricosa. Dieser Blattkäfer und seine Larven ernähren sich ausschließlich von den Blättern des Klebkrauts. Das reicht aber nicht aus, um ihn zur Biologischen Bekämpfung des Klettenkrautes einsetzen zu können, auch wenn er gar nicht so selten ist.

Kletten-Labkraut im Jahresverlauf

Das Foto zeigt die Früchte des Klettenlabkrauts

Das Kletten-Labkraut ist ein- bis zweijährig. Es kann sowohl im Frühjahr als auch im Winter keimen. Die Keimblätter haben eine länglich-ovale Form mit eingezogenen Blattspitze. Die ersten echten Laubblätter sind ei- bis lanzettförmig und haben auf ihrer Blattunterseite kleine Widerhaken an der Ader.

Die Blütezeit fällt, je nach den Standortbedingungen, in die Monate Mai bis Oktober.

Es gibt zwei Varianten des Klettenlabkrautes: Der Ökotyp, der vor allem auf Äckern wächst, keimt im Herbst. Seine Keimlinge haben runde Blätter und an den untersten Blättern sitzen zwei Knoten. Dieser Typ überwintert bei einer Wuchshöhe von etwa 20 cm und ist bis minus 17° C frosthart.

Meist besiedelt aber der Hecken-Typ unsere Gärten. Seine Samen keimen erst im Frühjahr. Er wächst bei uns in den Gärten zunächst in einem stark verkürzten, vegetativen  Stadium heran, darauf folgt ein reproduktives Stadium, das Blüten bildet.