Wer hat nicht gerne einen schönen grünen Rasen vor der Tür? Doch in den Sommermonaten ist dies oft gar nicht so einfach. Starke Sonne und Hitzeperioden lassen den Rasen austrocknen. Durch fehlenden Regen, und somit fehlende Feuchtigkeit fängt das Gras an auszutrocknen. Die Halme werden braun und verwelken. Richtiges Handeln und somit richtiges Gießen ist gefragt, dass der Rasen bald wieder in seinem satten Grün erstrahlt.
Wir klären auf, wann, wieviel und wie oft gegossen werden muss. Zudem stellen wir Bewässerungsmethoden vor und zeigen Wassersparmaßnahmen.
Rasen richtig gießen: Der richtige Zeitpunkt
Faustformel
Der Rasen muss spätestens dann gegossen werden, wenn das Gras einen Graustich bekommt und die ersten Halme anfangen zu welken.

Zudem gibt es den sogenannten Tritttest: Tritt man mit den Füßen auf den Rasen und die Grashalme stellen sich nicht mehr von alleine auf, ist es an der Zeit, den Rasen zu gießen.
Gegossen wird am sinnvollsten in den frühen Morgenstunden. Auch spät abends oder nachts stellt eine Möglichkeit dar. Der Boden sollte aber abgekühlt sein, damit es nur zu einer möglichst geringen Verdunstung kommt.
Zudem bekommt das Gras bei zu großen Temperaturunterschiedenen einen Kälteschock, was man auf jeden Fall verhindern muss. Aus diesen Gründen bleibt der Rasensprenger in der Mittagszeit aus.
Wie oft den Rasen wässern und wie viel?
Graswurzeln ragen ungefähr 15cm in den Boden hinein. So tief sollte auch das Wasser beim Gießen einsickern, um genau diese Wurzeln optimal mit Wasser versorgen zu können. Hier gilt: Besser ausgiebig und nicht so häufig, als häufig und nur ein bisschen gießen.
Zudem gibt es Unterschiede zwischen lockerer Erde und festen, lehmigen Böden:
- Lockerer Boden braucht ca. 15 Liter Wasser pro Quadratmeter, alle 3-4 Tage während der trockenen, warmen Jahreszeit.
- Lehmiger, fester Boden braucht ca. 20 Liter pro Quadratmeter, 1mal wöchentlich, da diese Erde das Wasser länger speichert.

Schon gewusst?
Verfügen die Graswurzeln über zu wenig Wasser, wachsen diese nur an der Rasenoberfläche und nicht in das Erdreich hinein. Dies kann zu einer Art Verfilzung führen. Die Chance auf eine Pilzinfektion im Rasen wächst.
Wassermenge kontrollieren
Es gibt verschiedene Wege, um zu kontrollieren, ob ausreichend gegossen wurde. Dazu gehören:
Bodenproben
Eine Bodenprobe wird aus der Rasenfläche mit dem Spaten herausgestochen. Nun wird nachgemessen, wie tief die feuchte Schicht nach unten in das Erdreich reicht. Erkennbar ist dies durch die dunkelbraune Färbung der Erde.
Regenmesser

Der Einsatz eines Regenmessers zeigt, wann die oben genannten Angaben (15/20 Liter pro m²) auf die Rasenfläche „geregnet“ sind.
Unser Tipp!
Ein zylinderförmiges (rundes) Trinkglas ebenerdig in das Gras stellen und nach dem Gießen kontrollieren: 1cm hohes Wasser im Glas = 10 Liter pro m² Wiese, 2cm hohes Wasser im Glas = 20 Liter pro m² Rasenfläche.
Tritttest
Mit ein bisschen Übung und einiger Erfahrung kann man durch den Tritttest im Gras erkennen, ob ausreichend gegossen wurde. Der Boden ist nicht mehr hart, es wirkt, als gäbe er ein bisschen nach. Ein gutes Zeichen für eine ausreichende Wässerung.
Durchflussmengenzähler
Heutzutage findet man eine große Anzahl an Durchflussmengenzähler im Fachmarkt. Sie zeigen die verbrauchte Wassermenge an.
Unser Tipp!
Bilden sich Pfützen im Rasen und wirkt die Rasenoberfläche matschig ist auf einen Blick zu erkennen, dass der Boden genug gegossen wurde und genug Feuchtigkeit aufgenommen hat.

Bewässerungsmethoden
Folgende Bewässerungsmethoden werden angewandt, um den Rasen optimal zu wässern:
Rasensprenger
Schwenkregner verteilen großflächig und gleichmäßig das Wasser auf quadratischen Flächen. Durch stetiges Versetzen kann die gesamte Rasenfläche bewässert werden.
Kreisregner: Wie der Name schon sagt wird Wasser gleichmäßig im Kreis verteilt. Auch er ist mobil einsetzbar.

Impulsregner setzt man am besten für große Flächen ein. Das Wasser wird durch eine Düse wie herausgeschossen und erreicht so eine große Reichweite. Der Wasserstrahl dreht sich im Kreis, kann aber auch auf einen bestimmten Sektor begrenzt werden.
Automatische Bewässerungssysteme
Diese Systeme sind zwar mit etwas mehr Aufwand und auch höheren Anschaffungskosten verbunden, bieten aber eine optimale Bewässerung.
Einfache Systeme kann man aus Rohren, Zeitschaltuhr und Regner selber bauen. Professionellere Exemplare besitzen zudem Sensoren, die die Feuchtigkeit im Boden messen und/ oder Bewässerungscomputer, die über das Smartphone ortsunabhängig bedient werden können.
Wichtig!
Ein solches System, das mehrere Regner beinhaltet sollte möglichst optimal geplant werden, um Überlappungspunkte zu vermeiden.
Natürlich kann der Rasen auch mit dem Gartenschlauch gegossen werden. Dies verspricht aber nicht viel Erfolg, da es ein sehr langwieriger und gleichzeitig wenig kontrollierbarer Prozess ist.
Wie kann man sinnvoll Wasser sparen?
Es gibt Möglichkeiten und Ideen, wie man beim Rasen gießen Wasser sparen kann. Hierzu gehören:
- Morgens gießen: Am besten gießt man den Rasen in den frühen Morgenstunden, oder am späten Abend. Dann ist die Verdunstung am geringsten und es geht weniger Wasser unnötig verloren.
- Mulchmähen: Mulchmäher sammeln beim Mähen das abgeschnittene Gras nicht in einem Sack, sondern verteilen die kurzen Grashalme hinter sich auf der Rasenfläche. Dies verhindert das Austrocknen des Erdreichs.

- Düngung: Eine Düngung der Rasenfläche mit Kalium (Patentkali) fördert ein Wachstum der Graswurzeln. Somit können diese mehr Wasser aufnehmen und länger speichern.
- Möglichst genau die Rasenfläche bewässern: Es hilft nicht und verschwendet nur Wasser, werden Hauswände oder Gehwege gewässert, statt des Rasens, der es nötig hat.
Vorteile einer guten Bewässerung
Eine gute Bewässerung bringt so einige Vorteile mit sich. Dazu gehören:
- Der Rasen ist belastbar und regeneriert sich optimal
- Die Graswurzeln sind optimal im Boden verankert, wurzeln tiefer und somit stärker
- Der Rasen ist vital und weniger anfällig für Rasenkrankheiten
FAQ
Was passiert, wenn ich zu wenig wässere?
Bekommt der Rasen zu wenig Wasser ist von Trockenschäden auszugehen. Diese sollten unbedingt vermieden werden, da bereits vertrocknete Grashalme nicht mehr zu retten sind.
Gießt man mit einer zu geringen Wassermenge, wird nur die Erdoberfläche nass und das Wasser kann nicht bis zu den Graswurzeln gelangen.

Kann man den Rasen zu viel wässern?
Diese Frage ist ganz klar mit ja zu beantworten. Wird der Rasen zu viel gewässert, wird die Luft aus dem Boden herausgepresst und der Boden überwässert. Das Resultat: Wasserstau und faulende Wurzeln. Der Rasen stink vergammelt und die Grashalme verfärben sich blau-grau.
Staunässe kann durch Sanden behoben werden. Spezieller Rasensand ist sehr feinkörnig, reibt die Erde auf und verdichtet diese. Dieser ist im Fachmarkt zu erwerben.
Was tun, während man im Urlaub ist?
Gerade in den Sommermonaten von Juni bis September ist es wichtig, dass regelmäßig und durchgängig gegossen wird. Während dem Urlaub ist es somit wichtig gegebenenfalls auf einen Nachbarn oder ein Bewässerungssystem zurückzugreifen.
Bewässerungssysteme sind mit dem Wasseranschluss des Hauses verknüpft und können individuell geregelt werden. Moderne Exemplare reagieren sogar auf Regenschauer und legen dann automatisch eine „Gießpause“ ein.
Wasser für den Rollrasen
Nach dem Verlegen von Rollrasen sollte der Rasen die ersten 3 Wochen immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Dies ermöglicht dem Rasen ein optimales Anwachsen und stärkt ihn.