Von allen Schachtelhalmgewächsen breitet sich im Garten vor allem der Ackerschachtelhalm aus, der schwer zu bekämpfen ist.
Erkennen

Der Ackerschachtelhalm gehört zu den Sporenpflanzen, die sich, ähnlich wie die Pilze, mit Hilfe von Sporen statt Samen ausbreiten. Der Ackerschachtelhalm bildet fruchtbare und unfruchtbare Triebe.
Die gelblich- bis rötlich-braunen Fruchtsprosse treiben bereits im zeitigen Frühjahr von März bis Anfang Mai aus. Ihre Blätter wachsen an den Knoten zu einer dunkelbraunen bis schwärzlichen Scheide zusammen.

Die unfruchtbaren, grünen Sprosse erscheinen erst später im Mai. Ihre Seitentriebe sind quirlförmig in Etagen angeordnet. Ihre Knoten werden von einer gezähnten Blattscheide eingefasst.

Die Sporen werden durch Wind und Regen, aber auch durch Tiere verbreitet.
Schon gewusst?
In die Zellwände vom Ackerschachtelhalm wird Kieselsäure eingelagert. Das verleiht dem Halm Festigkeit und Stabilität.
Das Wurzelsystem des Ackerschachtelhalms

Der Ackerschachtelhalm hat ein oft 160 cm und tiefer in den Boden reichendes Wurzelsystem, welches die Bekämpfung außerordentlich schwierig macht. Dieses Rhizom bildet seitlich kurze unterirdische Sprosse, die sich zu knollenartigen, verdickten Speicherorganen entwickeln. Damit kann er an vielen Plätzen den Grundwasserspiegel erreichen und ist auch in Trockenzeiten nicht auf Regen oder eine Bewässerung angewiesen.
Achtung!
Selbst aus kleinen Rhizom-Stückchen kann der Ackerschachtelhalm wieder austreiben.
Der Ackerschachtelhalm wächst vor allem auf feuchten, verdichteten und lehmhaltigen Böden mit einem eher niedrigen pH-Wert zwischen 5 und 6.
Hausmittel und andere Alternativen zur Bekämpfung
Der Ackerschachtelhalm lässt sich durch Ausstechen nur schwer beseitigen oder bekämpfen. Seine Wurzeln reichen viel tiefer in Boden als ein Spatenstich, manchmal sogar bis in 160 bis 200 cm Tiefe.
Daher sind folgende Maßnahmen eventuell gewinnbringender:
- Den Ackerschachtelhalm langsam „aushungern“, indem man die oberirdischen Pflanzenteile immer wieder entfernt.
- Die Pflanzen mit kochend heißem Wasser übergießen: Das verträgt der Ackerschachtelhalm nicht und seine oberirdischen Pflanzenteile sterben ab.
- Den Boden kalken: So treibt man den pH-Wert in den alkalischen Bereich von pH 8 und höher. Der Ackerschachtelhalm bevorzugt jedoch einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6.
- Einen schattenspendenden Baum/ Strauch pflanzen: Der Ackerschachtelhalm braucht für sein Wachstum viel Licht. An einem schattigen Ort treibt er zwar noch aus, die oberirdischen Sprossen wachsen dann aber nicht heran und gehen ein.
Unkrautfolie
Zusätzlich kann man die Plätze, an denen man die oberirdische Pflanzenteile des Ackerschachtelhalmes ausgerissen und beseitigt hat, mit einer dunklen Unkrautfolie bedecken und dann (auch aus optischen Gründen) mit Gartenerde, Mulch oder auch Kies beschweren.
Verwendet man dazu Grob-Kies und runde (also nicht scharfkantige) Steine, lässt sich über der Unkrautfolie sogar ein kleiner Steingarten mit flach wurzelnden Mauerpfeffer-Arten und Sorten (Sedum) und Dachwurz (Sempervivum) anlegen.
Lupinien

Unser Tipp!
Der Ackerschachtelhalm lässt sich auf Dauer langsam verdrängen, indem man Lupinen pflanzt.
Lupinen binden den im Boden enthaltenen Stickstoff. Und auf stickstoffarmen Böden wächst der Ackerschachtelhalm nur schlecht. Dazu müssen die Lupinen aber schon sehr früh im Jahr ausgesät werden (am besten unter Glas im Gewächshaus oder auf der Fensterbank) damit die Jungpflanzen im Frühjahr ausgepflanzt werden können, bevor der Ackerschachelham austreibt.
Damit die Lupinen diese Aufgabe aber tatsächlich auch erfüllen können, müssen sie gepflegt und nicht einfach sich selbst überlassen werden. D.h. sie werden gedüngt, bei Trockenheit bewässert und zwischen den Lupinen aufkommendes Unkraut wird restlos entfernt. Also etwas mühsam, aber schließlich haben Lupinen mit ihren schönen, langen Blütenständen in rosa, blau oder violett ja auch ihren Wert.
Chemisch bekämpfen
Die Bekämpfung mit chemischen Mitteln ist beim Ackerschachtelhalm wenig aussichtsreich. Dazu reichen die Wurzeln dieses Schachtelhalm zu tief in den Boden.
Deshalb zeigt beispielsweise Celaflor® Rasen Unkrautfrei Weedex®, das erfolgreich gegen manche Unkräuter im Rasen eingesetzt werden kann, bei Unkräuter mit tief in den Boden reichenden Wurzelrhizomen wie Giersch und Ackerschachtelhalm nur eine schwache Wirkung.
Ähnlcih wie gegen Giersch kann man es auch beim Ackerschachtelhalm mit einem Pelargonsäure haltigen Herbizid wie dem Neudorff® Finalsan AF UnkrautFrei Plus versuchen.
Ackerschachtelhalm nicht bekämpfen
Der Ackerschachtelhalm lässt sich nur schwer und auch nicht auf Dauer bekämpfen. Er wird immer wieder austreiben. Aber man kann ihn auf einen bestimmten Platz verweisen und beschränken.
Pflanzensaft und Tees zur Stärkung

Schon gewusst?
Der Ackerschachtelhalm hat auch viele nützliche Eigenschaften: Als Jauche oder Brühe dient er zur Stärkung der Widerstandskräfte, oder als Vorbeugung gegen Blattläuse und andere Pflanzensaft-saugende Insekten.
Ein aus dem Ackerschachtelhalm bereiteter Tee wird über die Pflanzen gesprüht, um Mehltau und Rostpilze zu bekämpfen, die sich auf den Blättern ausbreiten.
Früher war der Ackerschachtelhalm vor allem unter dem Namen Zinnkraut bekannt, weil sich mit den Kieselsäure haltigen Pflanzen Zinngeschirr blank putzen ließ.
Schachtelhalm als Heilpflanze
Auch als Heilpflanze ist der Ackerschachtelhalm vor einiger Zeit wiederentdeckt worden. Extrakte aus Ackerschachelhalm wirken harntreibend, können Gebärmutter-Blutungen stillen, Wunden heilen und lassen sich auch als Hustenmittel einsetzen.
Wichtig zu wissen!
Es reicht nicht aus, eine kleine Pflanzeninsel oder -ecke aus Ackerschachtelhalm mit einer Wurzelsperre zu begrenzen. Er wurzelt zu tief und die Sperre reicht nicht aus ihn einzugrenzen.
Ackerschachtelhalm im Jahresverlauf

Die Fruchtsprossen können im Frühjahr bereits Ende März austreiben. Schneidet man diese 5 bis 20 cm hohen Sprossen noch bevor sie heranreifen und ihre Sporen verbreiten dicht über dem Boden ab, verhinder man die Ansiedlung an weiteren Plätzen.
Ab Anfang Mai erscheinen dann auch die grünen, unfruchtbaren Sprosse. Auch sie werden, möglichst bevor sie ihre Endlänge von bis zu 50 cm erreichen, bodentief abgeschnitten. Damit kann man den Ackerschachtelhalm in seiner gesamten Weiterentwicklung erheblich schwächen.