Der Gemeine Stechapfel (Datura stramonium) gilt heutzutage als einheimische oder besser eingebügerte Art, obwohl seine ursprünglich Heimat genau wie seine Schwesterarten der Gattung Datura ursprünglich aus Nordamerika stammt, aber inzwischen als Kosmopolit fast weltweit verbreitet ist. Da der Stechapfel sehr giftig ist muss man ihn im Garten bekämpfen.
Schon gewusst?
Die in unseren Gärten eher beliebten Engelstrompeten wurde früher auch zur Gattung Datura gezählt, inzwischen aber in eine eigene Gattung Brugmansia gestellt.

Erkennen
Der Gemeine Stechapfel ist oft nur einjährig, kann aber auch wenige Jahre alt werden. Seine Wuchsform ist aufrecht bis buschförmig. Er wird durchschnittlich zwischen 30 und 120 cm hoch, kann aber maximal bis zu 2 m in die Höhe wachsen.
Die oberirdischen Pflanzenteile sind grün mit einem Anflug von Violett und riechen mehr oder weniger unangenehm. Stängel und Laubblätter der Jungpflanzen sind behaart, später verkahlen sie.
Die Blattstiele sind zwischen 3 und 5 cm, selten bis zu 10 cm lang. Die pergamentartig dünne Blattspreite wird bis zu 17 cm, seltener bis 30 cm lang und bis 14 cm, maximal bis 20xm breit. Die unteren Blätter sind am größten. Der Blattrand ist oft eingebucht, in jedem Fall spitz gezähnt. Die Blattoberseite ist dunkel-grün, die Unterseite grau-grün.

Die weißen, seltener hell-gelben bis blass violetten, trichter- bis trompetenförmigen Blüten stehen mit ihren kurzen Stielen in den Astgabeln oder an den Enden der Äste.
Die duftenden Blüten locken vor allem Nachtfalter an. Aus der bestäubten Blüte entwickelt sich eine bis zu 5 cm lange, stachelige Kapselfrucht, die den Winter über stehen bleibt. Erst im Frühjahr werden die Samen vor allem durch Tiere und Menschen verbreitet.
Achtung!
Die ganze Stechapfelpflanze ist giftig, besonders aber ihre Samen und Wurzeln. Beim Umgang mit der Pflanze sollte man stets stabile, nicht zu dünne Garten- oder Arbeitshandschuhe tragen. Bereits geringe Mengen der Gifte können zu Sehstörungen, Atemlähmung führen und tödlich sein.

Wurzelbildung der Stechapfel-Pflanze
Die Stechapfel hat eine bis tief in den Boden reichende, mächtige Pfahlwurzel mit einem reich verzweigten Wurzelsystem. Zur erfolgreichen, nachhaltigen Bekämpfung muss es komplett ausgegraben werden.
Den Stechapfel bekämpfen
Da der Stechapfel sehr giftig ist sollte man ihn auf jeden Fall bekämpfen.
Hausmittel und Alternativen

Man kann die Stechapfel-Pflanze leicht mit ihrer Pfahlwurzel aus dem Boden reißen und entfernen können. Auch wenn Wurzelreste im Boden zurückbleiben, soll sie nicht wieder austreiben können. Andere empfehlen, die Pfahlwurzel mit allen Wurzelverzweigen vollständig aus dem Boden auszugraben. In jedem Fall soll die Pflanze danach komplett absterben und kann entfernt werden.
Jungpflanzen, die noch keine Pfahlwurzel ausgebildet haben, können beim Jäten mit einer Harke vollständig entfernt werden. Deswegen sollte man damit so früh wie möglich beginnen, möglichst vor Beginn der Blütezeit.
Ist es dafür bereits zu spät, sollte man wenigstens die noch vollständig geschlossenen Fruchtkapsel abschneiden und vernichten. Denn vegetativ durch Ableger oder durch seine unterirdischen Wurzeln kann sich der Stechapfel nicht vermehren.
Wichtig!
Die Pflanzenreste sollte man nicht auf den Komposthaufen werfen, sondern über die Restmülltonne entsorgen oder selbst verbrennen.

Achtung!
Auch wenn der Gemeine Stechapfel eine invasive Pflanzenart und sehr giftig ist, besteht bisher keine Meldepflicht, wenn er im Garten auftaucht.
Chemisch bekämpfen
Leider hatte der Gemeine Stechapfel, der ja schon seit etlichen Jahrhunderten in Mitteleuropa vorkommt, genügend Zeit gegen viele der herkömmlichen chemischen Pestizide Resistenzen zu entwickeln. Nur im konventionellen Anbau, beispielsweise von Zuckerrüben, wird der Stechapfel mit vielen speziellen Herbiziden bekämpft.
Stechapfel nicht bekämpfen
Den Stechapfel im Garten nicht bekämpfen und entfernen, sondern einfach stehen lassen? Keine gute Idee! Die Blüten sehen zwar sehr schön aus und früher war der Gemeine Stechapfel eine mehr oder weniger geschätzte Heilpflanze. Für uns Hobbygärtner ist sie in erster Linie eine gefährliche Giftpflanze! Sie muss vollständig aus dem Garten entfernt werden, sonst breitet sie sich mit ihren mehreren Hundert Samen rasch aus.
Stechapfel im Jahresverlauf

Die Blütezeit des Gemeinen Stechapfels fällt in Mitteleuropa je nach den Standort- und Entwicklungsbedingungen der Pflanzen in die Monate Juni bis Oktober. Während die Kapselfrucht heranreift, bleibt sie den Winter über stehen, öffnet sich im Frühjahr und entlässt nach und nach die bis zu 500 reifen, schwarzen Samen.
Herkunft und Lebensraum
Der Gemeine Stechapfel ist eigentlich eine nordamerikanische Art. Wie sie aber schon vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus nach Europa gelangen konnte, ist umstritten. Jedenfalls wird sie schon seit langer Zeit in Indien als Arzneipflanze und Rauschmittel angebaut und dies auch schon in römischen und griechischen Schriften der Antike erwähnt.
In vielen Ländern gilt diese Kosmopolit als invasive Pflanze und wird bekämpft. In Deutschland wurde er zum ersten mal 1580 nachgewiesen. Diese wärmeliebende Datura-Art kommt bei uns vor allem an voll-sonnigen Plätzen mit stickstoffreichen Böden in kurzlebigen Pflanzengesellschaften der Ruderalflächen vor. Sie dringt dabei aber stellenweise bis in unsere Gärten vor, wo sie gründlich, aber behutsam bekämpft werden muss. Denn der Gemeine Stechapfel aus der Familie der Nachtschattengewächse ist sehr giftig.