Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt ein Blatt und die Blüte vom Schöllkraut

Schöllkraut (Chelidonium majus) bekämpfen

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/pflanzen/unkraeuter/schoellkraut-bekaempfen/

Das Schöllkraut Chelidonium majus, auch Großes Schöllkraut oder Warzenkraut genannt, ist in fast ganz Europa heimisch. Schöllkraut vermehrt sich durch Samen und man kann es dadurch relativ einfach bekämpfen.

Erkennen

Das Foto zeigt eine Nahaufnahme vom Schöllkrautblatt

Das mehrjährige Schöllkraut wird zwischen 30 und 70 cm hoch. Die Laubblätter sind gefiedert. Die einzelnen ungleich großen Fiederblättern sind doppelt gekerbt und gelappt. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite hell blau-grau bis blau-grün.

Das Foto zeigt das Schöllkrautblatt von oben und von unten

Jeweils 2 bis 6 der bis zu 2 cm großen, goldgelben Blüten bilden eine endständige Dolde. Je 4, verkehrt-eiförmige Kronblätter bilden zusammen mit den gelblich gefärbten und behaarten Kelchblättern eine Blüte.

Das Foto zeigt die Blüte vom Schöllkraut

Aus den von Insekten bestäubten Blüten entwickelt sich eine bis zu 5 cm lange Fruchtschote. Jede Schote enthält 40 und mehr schwarze Samen, die je ein charakteristisches Anhängsel, das sogenannte Elaiosom, haben.

Schon gewusst?

Diese Samen vom Schöllkraut werden vor allem durch Ameisen verbreitet, für die das Elaiosom eine beliebte Nahrung ist.

Das Foto zeigt die Fruchtschote vom Schöllkraut

Hausmittel und andere Alternativen

Schöllkraut ist zwar mehrjährig, aber kein Wurzelunkraut. Es bildet auch keine Ausläufer, sondern vermehrt sich ausschließlich über seine Samen. Deshalb kann man es rechtzeitig, d.h. bevor sich die Fruchtschoten bilden bekämpfen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

  • gründliches Jäten, wenn es mehrere Pflanzen sind, oder
  • einfaches Ausreißen, wenn es sich um einzelne Pflanzen handelt
Das Foto zeigt die Schoten und Blätter vom Schöllkraut

Vorsicht!

Beim Entfernen des Schöllkrautes immer Gartenhandschuhe tragen, da der Milchsaft giftig ist!

Das Foto zeigt die Wurzeln und den orangefarbenen Wurzelsaft vom Schöllraut

Hat das Schöllkraut bereits größere Flächen eingenommen, kann man es mit dem Rasenmäher abmähen.

Wächst es dagegen entlang einer Mauer, einer Weg- oder Rasenkante nimmt man zum Entfernen einen Rasenkanten-Schneider.

Nachdem die oberirdischen Pflanzenteile des Schöllkrautes restlos entfernt sind, breitet man über dieser Fläche einen breiten Streifen lichtundurchlässige Folie aus. Damit die Folie wirklich liegen bleibt, beschwert man sie mit einer Lage von grobem Kies oder Rindenmulch.

Unser Tipp!

Sicherheitshalber gibt man die entfernten Pflanzenteile des Schöllkrautes nicht auf den Komposthaufen, sondern in die Biomüll-Tonne.

Chemisch bekämpfen

Hat sich das Schöllkraut im Rasen ausgebreitet, dann hilft oft doch nur die „Chemische Keule“. Es reicht, wenn man dafür ein Unkrautbekämpfungsmittel mit dem Wirkstoff Essig– oder Pelargonsäure ohne Glyphosat wählt.

Da es aber kaum ein Herbizid gibt, welches das Schöllkraut abtötet, die benachbarten Rasengräser aber schont, kann man dafür ein Kombipräparat aus einem Herbizid und einem Rasendünger nutzen.

Magisches Rasenpflaster!

Handelt es sich um größere Fächen, die das Schöllkraut im Rasen besetzt hat, kann man die nach dem Herbzid-Einsatz entstandene Lücke durch ein sogenanntes Magisches Rasenpflaster wieder schließen.

Schöllkraut nicht bekämpfen

Das Foto zeigt Schöllkraut, das im Garten wächst

Früher wurde das Schöllkraut als Heilpflanze genutzt. Nicht nur die Pflanzenstängel, sondern die ganze Pflanze enthält einen gelb-orange gefärbten Milchsaft. Dieser Milchsaft ist giftig. Aber auch hier kommt es auf die Konzentration und Menge an. Denn vor allem früher, teilweise aber auch noch heute, nutzt man den Milchsaft zur Behandlung von Hühneraugen und Warzen.

Im Handel wird es deshalb auch als Schöllkraut-Urtinktur oder -Extrakt angeboten. 

Schöllkraut im Jahresverlauf

Das Foto zeigt die Blätter und Blüten vom Schöllkraut

Die Blütezeit fällt je nach den lokalen Milieu-Bedingungen in die Monate zwischen Ende April/Anfang Mai bis Oktober. Die Samen keimen dann aber erst im darauffolgenden Frühjahr aus. Die Keimblätter sind klein und eiförmig. Auch die ersten Laubblätter sind noch ungeteilt, haben eine rundliche, buchtig gekerbte Form.

Verbreitung und Lebensraum

Das Schöllkraut wächst in bis zu 900 m über NN und siedelt sich an Wegrändern, entlang von Mauern, Zäunen, Hecken und Waldrändern an. Es breitet sich in verwilderten Parks und Gärten aus. Das Schöllkraut wächst auf stickstoffreichen Böden und gilt deshalb als Stickstoff-Anzeiger.