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Das Foto zeigt eine Quecke

Quecke (Gattung Elymus) bekämpfen

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Die Quecke ist ein ausdauerndes Süßgras, das in vielen Arten vorkommt und in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Besonders im Garten gilt sie wegen ihrer kräftigen Wurzelausläufer als hartnäckiges Unkraut. Wir erklären, wie man die Quecke bekämpfen kann.

Erkennen

Die Quecken gehören zur Gattung Elymus in der Familie der Süßgräser. Sie kommen mit vielen Arten in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel sowie in Mittel- und Südamerika vor. In Mitteleuropa findet man vor allem folgende Arten:

Strand- oder Dünen-Quecke (Elymus athericus)

Die Strand-Quecke wächst an trocken-warmen Standorten an den Küsten von Nord- und Ostsee, kommt aber auch in der Grenzregion zwischen Deutschland und der Schweiz vor.

Hunds-Quecke (Elymus caninus)

Die Hunds-Quecke ist in ganz Europa einschließlich Sibirien sowie in Westasien verbreitet. Sie wächst am besten auf dauerhaft feuchten, von Sickerwasser durchzogenen Böden bis hin zu lockeren, humusreichen Lehm- und Tonböden. Typisch ist sie für Auenwälder, doch findet man sie auch in den bayerischen Alpen bis etwa 1.600 m ü. NN und im Schweizer Kanton Graubünden sogar bis rund 2.400 m ü. NN.

Binsen-Quecke, auch Strandweizen genannt (Elymus farctus)

Die Binsen-Quecke kommt in Deutschland an den Küsten von Nord- und Ostsee vor und ist dort weit verbreitet. Sie wächst vor allem auf den Außendünen, häufig zusammen mit Strandhafer und Strandroggen.

Kriech-Quecke, auch Gemeine Quecke genannt (Elymus repens)

Die Kriech-Quecke ist in Deutschland die Quecken-Art, die als Acker- und Gartenunkraut am meisten Probleme bereitet. Sie bildet zum einen meterlange, unterirdische Ausläufer und vermehrt sich zum anderen auch über ihre Samen.

Die mehrjährige Pflanze wird 50 bis 120, manchmal bis 150 cm hoch. Vor allem die sterilen, also blütenlosen Triebe können sehr groß werden. Die Kriech-Quecke gehört sowohl zu den horst- als auch zu den ausläuferbildenden Arten.

Damit hat sie zwei Strategien zur vegetativen Vermehrung entwickelt: Sie wächst horstartig dicht beieinander, wodurch sie wenig Platz beansprucht, und gleichzeitig mit langen Ausläufern, die neue Flächen besiedeln können. Zusammen mit der zusätzlichen generativen Vermehrung über Samen macht diese Doppelstrategie die Bekämpfung besonders schwierig.

Die kahlen Halme wachsen aufrecht oder sind an der Basis leicht gebogen und tragen drei bis fünf kahle Knoten. Die Blätter sind grün bis graugrün, meist schlaff herabhängend, 6 bis 30 cm lang und 3 bis 6, seltener bis 10 mm breit.

Die ährenförmigen Blütenstände an den Halmen werden 5 bis 30 cm lang. Die einzelnen Ährchen messen 7 bis 12 mm. Die Hüllspelzen sind spitz und lanzettförmig, die Deckspelzen tragen nur kurze oder keine Grannen, und die Vorspelzen sind auf dem Kiel stachelartig behaart.

Schon gewusst?

Die Kriech-Quecke blüht erst im zweiten Jahr, zwischen Juni und August, und bildet pro Pflanze rund 50 Samen, die in etwa 5 cm Bodentiefe keimen.

Wurzelbildung

Die Gemeine Quecke bildet lange, weiße Wurzelausläufer, die tief im Boden kriechen und so ihre schnelle Ausbreitung im Garten fördern.

Wichtig!

Selbst abgetrennte Wurzelstücke können wieder austreiben und an anderer Stelle neue Pflanzen bilden.

Hausmittel und andere Alternativen

Die Gemeine Quecke ist ein Lichtkeimer und braucht auch später zum Wachsen viel Licht. Junge Quecke Pflanzen kann man durch eine dichte Mulchschicht abdecken und bekämpfen indem sie absterben. Größere Exemplare sollten vorsichtig ausgegraben werden, damit die Wurzelausläufer nicht abbrechen, sondern möglichst vollständig mit der Pflanze entfernt werden.

Chemisch bekämpfen

In der Landwirtschaft werden auf größeren, brachliegenden Flächen systemisch wirkende Herbizide eingesetzt, um Kriech Quecke zu bekämpfen.

Im Garten kann man frisch gekeimte Quecken auf freien Flächen mit einem Herbizid auf Basis von Essigsäure, etwa Naturen© Bio-Unkrautfrei, behandeln. Alternativ lassen sich die Blätter mit Roundup© Unkrautfrei besprühen, das die Wirkstoffe Glyphosat und Pelargonsäure enthält. Diese werden über die Blätter aufgenommen und bis in die Wurzeln transportiert, sodass keine neuen Ausläufer mehr gebildet werden.

Quecken einfach stehen lassen?

Das ist keine gute Idee, da sich die Kriech-Quecke sowohl über ihre Samen als auch über die unterirdischen Ausläufer schnell im ganzen Garten ausbreitet.

Quecke im Jahresverlauf

Die Kriech-Quecke keimt im Frühjahr, sobald Licht und Wärme zunehmen. Die jungen Keimlinge tragen Blätter, die am Rand leicht eingerollt sind. Ihre Blüte erfolgt erst im zweiten Jahr, von Juni bis August.