Der Kriechende Hahenfuß bildet kräftige Wurzeläste. Er überzeugt durch seine leuchtend gelben Blüten, was am Rande eines Teiches schön wirkt. Aber wie kann man den Kriechenden Hahnenfuß an den Stellen, an denen man ihn nicht haben möchte, bekämpfen? Wir geben einen Überblick.
Erkennen

Der Kriechende Hahnenfuß wird nur 10 bis 15 cm hoch. Die Pflanze bildet lang-gestielte, dreiteilige Grundblätter, deren Teilblättchen tief eingeschnitten sind und einen gezähnten Blattrand haben. Die kleinen Stängelblätter sind dagegen fest sitzend, meist schmal und lanzettförmig.
Die gelben Blüten sitzen einzeln mit ihren Stielen in den Blattachseln. Aus den von Insekten bestäubten Blüten entwickeln sich in den kapselförmigen, geschnabelten Früchten kleine Nüsschen, die den Samen enthalten.
Der Kriechende Hahnenfuß verbreitet sich vegetativ oder durch das Weitertragen von Samen.
- Samen werden von Regenwasser und Ameisen verbreitet, oder die unverdauten Samen der Früchte mit dem Kot von Säugetieren wieder ausgeschieden.
- Die vegetative Vermehrung erfolgt durch oberirdische Ausläufer, deren Stängel dicht am Boden liegen und in regelmäßigen Abständen an den Knoten Tochterpflänzchen bilden.

Wurzelbildung
Die Mutterpflanze des Kriechenden Hahnefußes bildet eine kräftige Wurzel, die bis zu einem halben Meter tief in den Boden vordringen kann. In sehr feuchtem bis nassem Bodensubstrat bildet die Rinde Interzellularen, also hohle, gasgefüllte Zwischenräume zwischen den Zellen.
Zusätzlich bewurzeln sich die kriechenden Ausläufer von Ranunculus repens an den Knoten.
Hausmittel und andere Alternativen
Der Kriechender Hahnenfuß breitet sich nicht nur auf freien Flächen aus. Er wuchert auch im Rasen oder in Staudenbeeten und Rabatten, wo er jede noch so kleine Lücken mit seinen an den Ausläufern sitzenden Tochterpflanzen ausfüllt. Über deren Wurzeln entzieht er den benachbarten Nutz- und Zierpflanzen Stickstoff und andere Nährstoffe.
Den Kriechenden Hahnenfuß kann man folgendermaßen bekämpfen:
- Im Rasen kann man den Hahnenfuß durch Rasenmähen kurz halten, sodass er keine Blüten bilden und sich nicht mehr durch Samen ausbreiten kann.
- In Beeten und Rabatten mit Zier- oder Nutzpflanzen entfernt man den Hahnenfuß und seine Ausläufer manuell.
Kriechenden Hahnenfuß bekämpfen durch Ausstechen

Die Mutterpflanze des Kriechenden Hahnenfuß muss man ausstechen. Sie bildet ein Bündel kräftiger Wurzeläste, die am besten mit einem bis zu 50 cm langen Wurzelstecher aus dem Boden gehoben werden.
Bleiben dabei kleinere Wurzelreste im Boden zurück, ist das nicht weiter schlimm. Der Kriechende Hahnenfuß bildet kein Wurzelrhizom mit Augen, aus denen wieder neue Pflanzen austreiben können.
Gut zu wissen!
Der Kriechende Hahnenfuß breitet sich ausschließlich über seine Samen und vegetativ mit Hilfe der oberirdischen Ausläufern aus.
Anschließend kann man die Ausläufer mit den Tochterpflänzchen mit ihren noch zarten Wurzeln einfach ausreißen.
Will man auch im Rasen nicht nur die Blütenbildung verhindern, sondern die komplette Pflanze entfernen, eignet sich dafür auch hier am besten das Aushebeln aus dem Boden mit einem Wurzelstecher.
Boden kalken
Der Kriechende Hahnenfuß braucht einen feuchten und sauren Boden mit einem pH-Wert unter 6,5. Kalkt man den Boden, um ihn zu neutralisieren oder in den alkalischen Bereich mit einem pH Wert von 8 und mehr zu verschieben, entzieht man dem Kriechenden Hahnenfuß eine wichtige Voraussetzung für seine Ansiedlung.
Unser Tipp!
Durch den Anbau bestimmter Nutzpflanzen wie Kartoffeln und Erbsen (stark-zehrende Nutzpflanzen) kann man dem Kriechenden Hahnenfuß seine Nahrungsgrundlage entziehen. Ähnlich durch die Aussaat von Lupinen oder Margeriten.

In Gesellschaft mit anderen schwer zu bekämpfenden Gartenunkräutern
Hier hilft nur eine „Radikalkur“. Alle Unkräuter müssen vollständig und wurzeltief ausgegraben und entfernt werden. Anschließend wird der Boden mit einer lichtdichten Plane oder Unkraut-Folie bis zum Ende Vegetationsperiode bis zum Frühjahr des folgenden Jahres abgedeckt. Nur so kann verhindert werden, dass die eventuell im Boden liegenden Samen keimen können.
Chemisch bekämpfen
Da der Kriechende Hahnenfuß selten allein auf weiter Fläche wächst, sondern sich meist in die Lücken zwischen andere Gartenpflanzen drängt, sollte man auf chemische Bekämpfungsmittel (mit Ausnahme des Kalkens des Boden) möglichst verzichten.
Wer nicht verzichten möchte gießt oder tropft die Herbizid-Lösung vorsichtig direkt auf die Laubblätter des Hahnenfuß. Beispielsweise mit einem Mittel, welches als Wirkstoff Essig- oder Pelargonsäure enthält.
Kriechenden Hahnenfuß stehen lassen

An und für sich ist der Kriechende Hahennfuß mit seinem leuchtend gelben Blüten eine schöne Pflanze. Wo man ihn deshalb stehen lassen und nicht bekämpfen sollte, ist die Randzone rund um einen Gartenteich. Hier fühlt sich die Pflanze im feuchten Boden wohl und bietet vielen Gartenteich-Bewohnern, wie den Molchen und Fröschen, einen willkommenen Ruheplatz unweit der Wasserfläche.
Kriechender Hahnenfuß im Jahresverlauf
Der Kriechende Hahnenfuß keimt in unseren Gärten meist im Frühjahr. Die Keimblätter sind kurz gestielt und haben eine rundlich ovale Form. Erst die darauffolgenden Laubblätter sind dreigeteilt, und die darauffolgenden Laubblätter haben die für Hahnenfußgewächse typische, mehrfach gelappte Form.
Je nach den örtlichen Milieu-Bedingungen blüht der kriechende Hahnenfuß zwischen Mai und August.
Sonstiges über Ranunculus repens
Vom Kriechenden Hahnenfuß gibt es einige Zuchtsorten, die als Zierpflanzen vom Gartenhandel angeboten werden. Zumindest bei der Sorte Flore Pleno ist sichergestellt, dass sie mit ihren gefüllten Blüten keine Samen bilden kann.
Merkwürdiger Weise gibt es unter dem gleichen wissenschaftlichen Artnamen Ranuculus repens eine zweite Art, den Ufer-Hahnenfuß, der ausschließlich am Gewässerufer wächst, bis in die Flachwasserzone vordringt und auch Überschwemmungen längere Zeit überleben kann. Es könnte sich dabei um einen Kriechenden Hahnenfuß handeln, der, wie oben geschildert, in nassen Böden gasgefüllte Interzellulare bildet. Denn auch von vielen anderen Pflanzen ist bekannt, dass sie bei Überflutung des Bodens solche Interzellularen als Auftriebs- oder Schwimmkörper bilden.
Verbreitung und Lebensraum
Der Kriechende Hahnenfuß Ranunculus repens ist in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika weit verbreitet. Er wächst vor allem an Stellen mit einem feuchten Boden auf Wiesen, in lichten Auenwäldern, entlang von Wegen, Gräben, Gewässerufern und im Garten. Er ist winterhart und dringt im Gebirge bis in Höhenlagen von 2.400 m vor. Im Garten breitet er sich auf feuchten Böden aus.