Das Hirtentäschel breitet sich durch seine große Samenmenge sehr schnell aus und kann im Garten lästig werden. Wer das Hirtentäschel bekämpfen und loswerden will, muss früh eingreifen, bevor es blüht und Samen bildet.
Erkennen

Das Hirtentäschel ist eine einjährige, manchmal auch zweijährige Pflanze, die 10 bis 50 cm hoch wird. Die Stängel wachsen aufrecht und verzweigen sich abstehend. Unten bildet es eine Rosette aus gestielten Blättern, die gezähnt, gelappt oder tief eingeschnitten sein können. Die oberen, lanzettförmigen Blätter umfassen den Stängel pfeilförmig, sind ganzrandig und behaart.
Die Blütezeit reicht fast über das ganze Jahr, von Februar bis November. Die kleinen weißen Blüten stehen in lockeren Trauben mit endständiger Scheindolde. Die Blütenkronblätter sind 2 bis 3 mm lang, ungeteilt und etwa doppelt so groß wie der Kelch.
Schon gewusst?
Typisch und unverwechselbar ist die dreieckige, verkehrt eiförmige Frucht. Diese 6 bis 9 mm lange Schote enthält zahlreiche Samen.
Hausmittel und andere Alternativen zur Bekämpfung
Das Hirtentäschel sollte man möglichst früh bekämpfen und entfernen, also bevor es blüht und Samen bildet. Es lässt sich leicht aus lockerem Boden ziehen und kann von Hand oder mit der Harke gejätet werden.
Findet es größere freie Flächen, breitet es sich schnell als Pionierpflanze aus und ist dann nur schwer wieder loszuwerden. Deshalb sollte man schon im Frühjahr mit dem Auszupfen beginnen, noch bevor die Pflanzen blühen.
Auch im Rasen kann Hirtentäschel vorkommen. Dort ist es schwerer zu bekämpfen. Wichtig ist daher, den Rasen regelmäßig zu mähen, damit eine dichte Grasnarbe entsteht, die dem Hirtentäschel kaum Platz lässt.
Chemisch bekämpfen
In der Landwirtschaft wird das Hirtentäschel oft mit systemisch wirkenden Herbiziden wie Glyphosat bekämpft. Diese Wirkstoffe werden über die Blätter aufgenommen und bis in die Wurzeln transportiert. Im Garten ist der Einsatz solcher Mittel jedoch weder sinnvoll noch nötig – hier ist einfaches Jäten meist wirksamer und zudem umweltschonender.
Hirtentäschel stehen lassen
Ja! Das Hirtentäschel war schon in der Antike als Heilpflanze bekannt. Es enthält unter anderem Cholin und Acetylcholin sowie weitere Wirkstoffe, die blutstillend und blutdrucksteigernd wirken können.
Das Hirtentäschel im Jahresverlauf
Als Frostkeimer kann das Hirtentäschel schon im Februar auflaufen. Die Keimlinge tragen kleine, rundliche, gestielte Blätter, die dicht am Boden liegen. Die ersten Laubblätter sind sehr unterschiedlich geformt – anfangs meist glatt, später oft fiederspaltig. Sie bilden eine bodennahe Rosette.
Verwechslungsmöglichkeit mit dem Acker-Hellerkraut

Das Hirtentäschel kann leicht mit dem Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense) verwechselt werden, da beide weit verbreitet sind und ähnliche Standorte wie Äcker, Getreidefelder oder Schuttplätze besiedeln. Im Garten tritt jedoch vor allem das Hirtentäschel auf, während das Hellerkraut häufiger auf Äckern zu finden ist.
Beide gehören zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Das Hirtentäschel bildet kleine, umgekehrt herzförmige Früchte, das Hellerkraut dagegen fast kreisrunde, flache Schoten. Von weitem ähneln sich Blüten- und Fruchtstände stark.
Unser Tipp!
Auch das Acker-Hellerkraut lässt sich einfach durch Jäten oder Auszupfen einzelner Pflanzen entfernen.
Verbreitung und Vorkommen des Hirtentäschels
Als Kulturfolger ist das Hirtentäschel heute fast weltweit verbreitet. Neben der Insektenbestäubung kommt auch Selbstbestäubung vor. Durch seine hohe Samenproduktion kann es sich schnell über Wind, Regen, Tiere und den Menschen ausbreiten.
Als typische Ruderalpflanze wächst es auf Äckern, in Gärten, an Wegrändern und auf Schuttplätzen. In den Bergen findet man es noch bis in Höhen von etwa 2.100 m. Das Hirtentäschel besiedelt fast alle Böden, bevorzugt jedoch lockere Standorte. Es gedeiht in voller Sonne ebenso wie im Halbschatten. Mit seinen Blattrosetten nimmt es Kulturpflanzen im Garten Licht und Platz weg.