Das mehrjährige Gänsefingerkraut (Argentina anserina, früher Potentilla anserina) ist auch unter den Namen Silberblatt und Katzenpfote bekannt. Das Gänsefingerkraut lässt sich am einfachsten durch Ausstechen bekämpfen.
Erkennen

Die goldgelbe, fünfzählige Blüte sitzt einzeln am Ende des Blütenstiels. Nachts, sowie bei Regen auch tagsüber schließt sich die Blüte. Die Samen werden durch Regenwasser oder durch Tiere, vor allem durch Ameisen, verbreitet.
Die seidig behaarten Stängel sind kriechend oder aufsteigend. Daraus ergibt sich eine Wuchslänge von bis zu 50 cm oder seltener eine Wuchshöhe zwischen 10 bis 20 cm.
Schon gewusst?
Das Gänsefingerkraut ist ein Stickstoff- und Feuchtigkeitsanzeiger.
Wurzelbildung des Gänsefingerkrautes
Das Gänsefingerkraut hat einen bis zu 20 cm langen, dicken, ästigen Wurzelstock. Die oberirdischen Ausläufern bilden an den Knoten Wurzeln.

Hausmittel und Alternativen
Das Gänsefingerkraut lässt sich am einfachsten mechanisch bekämpfen. Dazu muss es aber mit allen Ausläufern und seinem tief in den Boden reichenden Wurzelstock restlos beseitigt werden. Das gelingt am besten, wenn der Boden feucht ist. Also bei längeren Trockenperioden den Boden vorher einfach gründlich wässern. Anschließend müssen alle Wurzelreste aus dem Boden ausgegraben werden.
Im Rasen ist das Gänsefingerkraut schwieriger zu beseitigen. Auch dort muss es möglichst restlos ausgegraben und beseitigt werden. Die dadurch im Rasen entstandenen Lücken kann man beispielsweise mit dem Magischen Rasenpflaster, einer Kombination aus Rasensamen, Substrat und Dünger, wieder schließen.
Wichtig!
Zur Vorbeugung vor Gänsefingerkraut und vielen anderen Rasenunkräutern wird der Rasen in regelmäßigen Intervallen (mindestens einmal pro Jahr) vertikutiert.
Chemisch bekämpfen
Wenn das Gänsefingerkraut sich bereits im Rasen überhand nimmt, kann man auch ein Herbizid einsetzen:
- Es ist sinnvoll zunächst ein umweltverträgliches Herbizid mit dem Wirkstoff Essigsäure (beispielsweise Naturen® Bio Unkrautfrei) Pelargonsäure (Dr. Stähler® Unkraut-Frei Organic 500 ml oder Neudorff Finalsan® Unkrautfrei plus) zu versuchen.
- Sind größere Rasenflächen betroffen und es befinden sich zusätzlich weitere Rasenunkräuter im Rasen, ist ein Herbizid mit 2,4 Dichlorphenoxyessigsäure (kurz 2,4 D) als Wirkstoff sinnvoll.
Das 2,4 D wird vor allem in der Landwirtschaft als Herbizid gegen Zweikeimblättrige Unkräuter im Getreide, in Obstplantagen aber auch in Gärten eingesetzt. Speziell für die Bekämpfung von Rasenunkräutern im Sport- oder Zierrasen bietet der Fachhandel dieses Herbzid in Kombination mit einem Rasendünger an, damit die entstandenen Kahlstellen möglichst schnell wieder vom Rasengras besiedelt werden.
Wichtig!
Das Herbizid nicht flächendeckend im Rasen versprühen, sondern gezielt auf das Gänsefingerkraut gießen oder über die Blätter tropfen. Außerdem die Packungs- und Warnhinweise in der Gebrauchsanleitung unbedingt beachten!
Gänsefingerkraut nicht bekämpfen
Früher wurde das Gänsefingerkraut als Heilpflanze verwendet. Es ist reich an Gerbstoffen, Bitter- und Schleimstoffen und enthält Vitamin C. Es wurde als krampflösendes Mittel eingesetzt.
Gänsefingerkraut im Jahresverlauf

Das Gänsefingerkraut treibt im Frühjahr aus. Die gestielten Keimblätter haben eine ovale Form. Die darauf folgenden Laubblätter sind entweder noch ungeteilt oder zweigeteilt und tief eingeschnitten. Die Blütezeit fällt, je nach den Standortbedingungen, in die Monate Mai bis August.
Verbreitung und Lebensraum
Das Gänsefingerkraut ist häufig und besiedelt vor allem Wegränder und Kieswege, Bahndämme und Straßengräben, Gewässerufer und auch den Garten, vor allem den Rasen. Es braucht einen sonnigen Platz mit einem feuchten, nährstoffreichen Boden und verträgt auch verdichteten oder versalzten Boden.
Das Kraut ist in den klimatisch gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Es dringt bis in Höhenlagen von etwa 900 m ü. NN vor.