So schön die zarten, weiß-rosa Blüten der Ackerwinde auch aussehen, im Garten ist es sinnvoll die Ackerwinde zu bekämpfen, solange sie sich noch nicht im ganzen Garten ausgebreitet hat.
Erkennen

Die Stängel der Ackerwinde breiten sich am Boden liegend aus oder winden sich links herum um den aufrecht wachsenden Stängel einer Wirtspflanze oder eines Zaunstabes. Dabei kann sich die Ackerwinde bis 100 cm hoch empor winden.
Ihre trichterförmigen, weißen Blüten mit den fünf rosa Streifen erscheinen zwischen Juli und Oktober. Sie blühen nur einen Tag lang. Die Samen werden durch Wind und Regen, Tier und Mensch verbreitet.

Gut zu wissen!
Die Ackerwinde entzieht den Wirtspflanzen, an denen sie sich hochwindet Licht, Wasser und im Boden vorhandene Nährstoffe.
Das Wurzelwerk der Ackerwinde
Die Ackerwinde vermehrt sich auch vegetativ durch bis zu 2 m lange Wurzelausläufer, die ein dichtes Netzwerk aus knotenförmig verdickten Strängen bilden, aus denen in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Sprossen austreiben.
Mechanische Bekämpfungsmöglichkeiten
Es gibt Hausmittel zur Bekämpfung der Ackerwinde. Abschneiden oder Ausstechen sind nur zwei Beispiele, um die Ackerwinde zu bekämpfen.
Trennung von Ackerwinde und Wirtspflanze
Man kann die Ackerwinde von der Wirtspflanze trennen, indem man sie entwindet oder stückweise, also Windung für Windung herausschneidet. Das gelingt jedoch kaum, ohne die Wirtspflanze dabei zu beschädigen und zu zerstören.
Durchtrennen der Stängel
Erfolg versprechend ist, den Stängel der Ackerwinde dicht über dem Boden mit der Gartenschere zu durchtrennen. Damit schneidet man die Ackerwinde von der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen aus der Wurzel ab. Auch die Wurzel wird so nicht mehr von der oberirdische Pflanze ernährt und kann nicht mehr weiterwachsen.
Die Stängel und Blätter der Ackerwinde vertrocknen rasch. Man kann sie anschließend leichter als im frischen Zustand von der Wirtspflanze entfernen.
Wichtig!
Die Ackerwinde von ihrer Versorgung durch die Wurzeln trennen, bevor sie blüht und sich mit Hilfe der Samen im Garten ausbreiten kann.
Boden hacken und lockern
Die Wurzeln der Ackerwinde ausstechen, gelingt meist nicht. Sie hat keine Pfahlwurzel wie beispielsweise der Löwenzahn, die man mit einem Wurzelstecher ausstechen und aus dem Boden herausheben kann. Ihre tief in den Boden reichenden, weit verzweigten Wurzeln, die ein Rhizom bilden und immer wieder austreiben können.
Stattdessen kann es helfen, möglichst oft und tiefgründig den Boden zu hacken und zu lockern. Denn die Ackerwinde wächst vor allem dort, wo der Boden verdichtet ist und sich Feuchtigkeit ansammelt.
Kochendes Wasser zum Bekämpfen der Ackerwinde
Die Wurzeln von frisch austreibenden, noch jungen Ackerwinden, kann man unter Umständen vernichten, indem man rund um die Pflanzenbasis kochend heißes Wasser gießt.
Einsatz von Unkraut-Vlies
Man kann den Boden dort, wo man die Ackerwinde ausgerissen hat, mit einem Stück Pappe oder einem Unkraut-Vlies abdecken. So kann die Pflanze nicht mehr austreiben und die Wurzeln sterben allmählich ab. Das gelingt jedoch nicht in wenigen Wochen, sondern kann Jahre dauern.
Aber der Platz, auf dem das Unkraut-Vlies ausgelegt ist, muss nicht ungenutzt bleiben:
- Man kann über der Bodenabdeckung eine Schicht Rindenmulch ausstreuen
- Man breitet auf dem Vlies eine etwa 10 cm hohe Schicht Gartenerde aus und säet dort eine dekorative Mischung aus einjährigen Sommerblumen aus
- Oder man schneidet in regelmäßigen Abstände kreuzweise in die Unkrautfolie ein und setzt Salatpflänzchen oder andere einjährige Gemüsesorten ein

Chemisch bekämpfen
Es gibt kaum noch gesetzlich zugelassene, chemische Herbizide, um die Ackerwinde zu bekämpfen. Es wird jedoch ddringend davon abgeraten, denn man müsste jedes einzelne Blatt der Ackerwinde mit dem Herbizid besprühen. Zwangsläufig wird dadurch auch die Wirtspflanze beschädigt, an der sich die Ackerwinde empor windet.
Selbst hergestellte Hausmittel mit Essig sind inzwischen (wie das Salzen von Böden) für den Einsatz im Garten verboten. Damit wird das Grundwasser verunreinigt.
Man könnte die Ackerwinde bestenfalls mit einem systemisch wirkende Herbizid chemisch bekämpfen. Mit solch einem Mittel benetzt man entweder die Blätter der Pflanze oder man löst sie in Gießwasser. Beim Gießen werden sie von der Pflanze über die Wurzeln aufgenommen.
So breitet sich das Herbzid von den Leitbündeln der Blätter oder der Wurzel aus mit den Saftströmen langsam in der ganzen Pflanze aus, stört ihren Stoffwechsel und hemmt das Wachstum. Doch das kann lange dauern. Solch eine systematische Behandlung muss man meist einige Male wiederholen, bis sich ein Erfolg einstellt und die Pflanze schließlich eingeht.
Ackerwinde nicht bekämpfen

Die Ackerwinde nicht zu bekämpfen, sondern einfach stehen und wachsen lassen, ist kein guter Rat. Denn so breitet sich die Ackerwinde mit ihren unterirdischen Wurzelausläufern bald im ganzen Garten aus.
Sie wächst überall dort in die Höhe oder breitet sich kriechend dicht über dem Boden aus, bis sie einen Halt findet, um sich daran hochzuwinden, egal ob es sich um den Stängel einer Wirtspflanze, eine Holzstange oder eien Metallstange handelt.
Schon gewusst?
Außerdem kann sich die Ackerwinde, zumindest über eine kürzere Strecke, auch einfach kriechend auf dem Boden ausbreiten.
Abgesehen davon bringt die Ackerwinde, auch wenn sie schöne, dekorative weiße Trichterblüten mit rosa Streifen hat, weder als Zier- oder Nutzpflanze für den Garten irgendeinen Wert. Auch als Heilpflanze oder als Wildgemüse kommt sie nicht in Frage.
Die Ackerwinde im Jahresverlauf

Die Ackerwinde treibt im Laufe des Frühjahrs von ihrem Wurzelrhizom aus. Für kurze Distanzen kriecht sie über den Boden, bis sie auf eine vertikal in die Höhe ragende Stängelpflanze oder eine Stange stößt. An der windet sie sich langsam in Linksdrehungen dem Licht entgegen empor, bis sie eine gewisse Höhe erreicht hat. Dann öffnet sie langsam ihre großen trichterfömigen Blüten, um ein Insekt anzulocken, das bei der Suche nach Nektar auch den Blütenpollen aufnimmt und damit andere Blüten bestäubt. In den kapselförmigen Früchten der Ackerwinde reifen dann zwischen August und Oktober einige Samen heran, die von Mensch und Tier ausgebreitet werden.
Verbreitung und Lebensraum
Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) kommt urspünglich in Eurasien und Nordafrika vor. Sie ist aber inzwischen in viele andere Regionen eingeschleppt worden und in allen gemäßigten und subtropischen Klimazonen verbreitet. Bei uns in Mitteleuropa findet man sie nicht auf einem Acker, sondern auch an Wegrändern, Wiesen, auf Ruderalflächen und auch in unseren Gärten.