Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt einen Garten und verschiedene Formen von Schatten

Schattengarten

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Eins ist klar: In Zukunft wird ein Schattengarten zu den Gewinnern unter den Gartenformen gehören, denn er ist super auf den Klimawandel mit steigenden Temperaturen und Trockenzeiten vorbereitet.

Vorteile vom klimaverträglichen Schattengarten

Das Foto zeigt eine begrünte Pergola

In einem Schattengarten ist wegen des ausgeglichenen Mikroklimas der Arbeits- und Pflegeaufwand geringer als in einem offen der Sonne ausgesetzten Garten. Gründe hierfür sind:

  • Der Boden trocknet nicht so schnell aus
  • Die Beschattung durch Bäume und Sträucher sorgt für eine höhere Luftfeuchtigkeit
  • Die Pflanzen brauchen meist weniger Wasser als besonders sonnenhungrige Pflanzen
  • Unter den sommergrünen Gehölzen kann sich mit der Zeit eine Humusschicht bilden, die die Verdunstung verringert und stattdessen die Bodenfeuchtigkeit steigert und länger hält
  • Dieser Effekt kann man durch Bodendeckerpflanzen noch steigern.
Das Foto zeigt Pachysandra terminalis Green carpet

Es ist bemerkenswert, wie viele Gehölze, Kletterpflanzen, Stauden, Gräser, Blumenzwiebelgewächse u.a. Pflanzen es gibt, die schatten-verträglich sind.

Wir haben eine ganze Liste mit schatten-verträglichen und gleichzeitig klima-fitten Pflanzen erstellt. Mit einer passenden Auswahl dieser Pflanzen gehört der Schattengarten auch in den kommenden Jahren zu den klima-tauglichen Gartenformen.

Das Foto zeigt verschiedene Pflanzen in einem Garten

Schon gewusst?

Kaum ein Garten lässt sich so ansprechend und vielseitig gestalten wie ein Schattengarten. Das liegt nicht nur an der reichen Auswahl an Gartenpflanzen, sondern auch an den unterschiedlichen Formen und Intensitäten von Schatten im Garten.

Unterschiedliche Schatten Arten

Schatten ist nicht gleich Schatten! Ausschlaggebend für die Art des Schattens ist das Sonnenlicht. Je nach Lichtintensität unterscheidet man zwischen lichtem Schatten, Streuschatten, Halbschatten, Vollschatten und Dauerschatten.

Leichter oder lichter Schatten

Im lichten Schatten dringt ein großer Teil des Sonnenlichtes bis zu den Pflanzen vor. Solch einen lichten Schatten findet man unter Bäumen mit weichen Blättern, beispielsweise unter einem Trompetenbaum. Lichten Schatten findet man auch unter einer Marquise aus hellem Stoff auf dem Balkon oder der Terrasse.

Streuschatten

Das Foto zeigt Streuschatten unter einen wenig belaubten Baum

Im Streuschatten wechseln sich Schatten und Sonnenlicht wie auf einem Flickenteppich ab. Solch ein Streuschatten entsteht zum Beispiel unter einer Baumkrone mit geringer Belaubung. Streuschatten gibt es aber auch unter einer Pergola oder in einem Laubengang. Staudenbeete, die im Bereich eines Streuschattens liegen, können sehr abwechslungsreich gestaltet werden.

Schon gewusst?

Streuschatten und Lichter Schatten werden auch treffend durchbrochener Schatten genannt.

Halbschatten

Das Foto zeigt eine Rasenfläche im Schatten. Zudem einen sonnenbeschienenen Rasenabschnitt.
Der Schatten ändert sich je nach Einfallwinkel der Sonne

Bei einem Halbschatten ändert sich im Laufe des Tages nicht nur die Intensität des Schattens, sondern auch der Einfallswinkel des Sonnenlichts. Die Bereiche wechseln damit von besonnt zu beschattet oder umgekehrt, je nachdem, ob das Beet von der Morgen-, der Nachmittag- oder Abendsonne beschienen wird.

Tiefer Schatten oder Vollschatten

Das Foto zeigt einen Haselnussstrauch mit dichten Blättern und einem dichten Schatten

Einen tiefen Schatten, der im Laufe des Tages kaum von der direkten Sonneneinstrahlung etwas aufgehellt oder gar abgelöst wird, findet man unter großen, alten Bäumen mit einer weit ausladenden Baumkrone mit dichten Laub, oder in kleinen Innenhöfen, sowie hinter einer hohen Mauer oder einem anderen Bauwerk.

Doch auch für solche licht-armen Standorte gibt es noch genügend Pflanzen zur Auswahl, mit denen sich der Platz im Voll- oder tiefen Schatten abwechslungsreich bepflanzen lässt.

Dauerschatten im Schattengarten

Problematisch hingegen ist vor allem ein Dauerschatten unter der breit ausladenden Krone eines alten Baumes. Denn im Kernschatten rund um den oft mächtigen Stamm wächst absolut gar nichts, nicht einmal Unkraut. Es fehlt das Sonnenlicht und durch die dicht unter dem Boden liegenden Wurzeln, welche der Erde Feuchtigkeit entziehen, ist die Erde staubtrocken.

Das Foto zeigt eine dichte Baumkrone

Unser Tipp!

Hier kann man stattdessen eine Sitzbank rund um den Stamm anlegen. 

Doch auch Flächen unter einem Balkon oder unter einer Treppe liegen nicht nur ganztägig im Schatten, der Boden dort ist meist viel zu trocken, als dass dort Pflanzen optimal gedeihen könnten.

Ein sanfter, gar nicht so licht-armer Schatten liegt auf der Nordseite eines Gebäudes, einer Mauer oder einer Hecke. Solche Schattenplätze liegen nicht im völligen Dunkeln, bis hierhin kann aber die Sonne nicht vordringen. Solche Platze werden deshalb auch ab-sonnig genannt.

Das Foto zeigt einen Schatten neben einer hohen Mauer

Luft- und Bodenfeuchtigkeit im Schattengarten

Nicht nur die Lichtintensität, auch die Luft- und Bodenfeuchtigkeit kann ausschlaggebend sein, welche Pflanzen für diesen Schattenplatz infrage kommen. Es gibt einen trockenen und einen feuchten Schatten, je nach Bodenbeschaffenheit.

Trockener Schatten

Das Foto zeigt ein Blätterdach über einer Pergola

Trockener Schatten kann sich beispielsweise unter einem alten Baum mit einer breiten Baumkrone und dichter Belaubung bilden, wenn die Wurzeln sich dicht unter dem Boden ausbreiten. Unter solchen großen Bäumen ist die Bodenfeuchtigkeit sehr gering.

Im Garten kann die Ursache für einen trockenen Schatten auch in einem Dachunterstand, einer breiten Mauerkrone oder Pergola liegen, die wenig Licht und kaum Regenwasser durchlassen.

Unser Tipp!

An einem Platz mit einem trockenen Schatten sollten auch schatten-liebende Pflanzen eine Bewässerungshilfe bekommen.

Feuchter bis nasser Schatten

Das Foto zeigt einen begrünten Gartenteich

Ein feuchter Schatten entsteht meist rund um einen Gartenteich oder an einem Bachlauf. Diese befinden sich oft über einem staunassen Boden, aber auch über Böden mit einem hohen Grundwasserspiegel oder über einer wasserundurchlässigen Bodenschicht. Dann sammelt sich die Feuchtigkeit im Oberboden.

Achtung!

An feuchten Plätzen besteht die Gefahr, dass sich besonders auf breitblättrigen Pflanzen Schimmel, Mehltau und andere Pilze ausbreiten.

Einen Schattengarten neu anlegen oder umgestalten?

Das Foto zeigt einen dicht bepflanzen Garten

Man mag es zunächst nicht glauben, aber: ein noch völlig leeres Gartengrundstück in einen abwechslungsreichen Schattengarten mit einem Mosaik aus Schattenbereichen und sonnigen Plätzen neu anzulegen, das ist oft einfacher als einen Garten mit einem bereits vorhandenen, aber eher problematischen Schattenbereich umzugestalten!

Es ist eine Herausforderung einen jahre- oder gar jahrzehntelang dahinvegetierten Garten in einen abwechslungsreichen und vor allem klima-fitten Schattengarten zu verwandeln.