Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt, wie mit einem Bleistift und Lineal gezeichnet wird

Planung eines Schattengartens

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In diesem Beitrag wollen wir Ihnen einige Tipps geben, wie man einen Schattengarten plant, der aus einem bisher offenen, gärtnerisch ungenutzten oder unbepflanzten Platz hervorgehen soll. Voraussetzung für die Planung ist allerdings, dass eine Mindestgröße für den Schattengarten zur Verfügung steht.

Geeignete Plätze für einen Schattengarten

Das Foto zeigt links eine Baustelle und rechts Ackerland

Für die Planung eines Schattengartens eignen sich:

  • Baugrundstücke, auf denen vor Kurzem ein Haus fertig gestellt wurde und welches nun bepflanzt werden kann.
  • Ungenutztes Brachland, eine aufgegebene Ackerfläche oder eine Wiese.

Ein abwechslungsreich gestalteter und bepflanzter Schattengarten braucht eine Mindestgröße. Ideal ist etwa die übliche Größe einer Schrebergarten-Parzelle von etwa 400 bis 500qm.

Erfahrungsgemäß sind Schattengärten in einer Schrebergarten-Kolonie nicht gern gesehen und scheitern oftmals bereits an den Vorschriften und Auflagen eines Schrebergartenvereins, was zu bedenken gilt.

Natürlich kann man auch wesentlich kleinere oder ungenützte Plätze mit Hilfe von Schattenpflanzen optimieren. Ebenso eignen sich ab-sonnige Plätze in Innnenhöfen, im Schatten einer hohen Mauer oder eines mehrstöckigen Hauses. Wie man solche Flächen anlegt und bepflanzt, dazu geben wir einige Tipps in einem weiteren Beitrag zum Thema Schattengarten.

Das Foto zeigt einen Schatten neben einer hohen Mauer

Vorüberlegungen bei der Planung eines Schattengartens

Bevor es ans Bepflanzen eines Schattengartens geht, ist es wichtig:

  • sich über Vorstellungen, Wünsche und Nutzungsmöglichkeiten des künftigen Schattengartens klar zu werden. 
  • Sich einen guten Überblick über die Standortverhältnisse und Milieubedingungen für den künftigen Schattengarten zu verschaffen.
  • eine Skizze der zur Verfügung stehenden Fläche anfertigen.

Standort- und Millieubedingungen

Das Foto zeigt einen Garten und verschiedene Formen von Schatten

Es gilt den Istzustand der für den Schattengarten vorgesehen Fläche zu bestimmen: Dazu gehören Flächengröße und -form, Grundstücksgrenzen und Geländestruktur, Licht- und Bodenverhältnisse abzuschätzen und zu skizzieren.

Neben etwas Augenmaß reichen dazu einige, wenige und preiswerte Messgeräte zur Bestimmung der Luft- und Bodentemperatur, Bodenfeuchtigkeit, pH-Wert und Nährstoffgehalt des Bodens.

Planungsschritte Schattengarten

Nun können Sie mit der eigentlichen Planung Ihres künftigen Schattengartens beginnen. Nach dem Anfertigen einer Skizze werden Schattengarten-Mittelpunkte festgelegt und Wege und Bäume eingezeichnet.

Skizze der Grundfläche

Das Foto zeigt Stifte, sowie ein gemaltes Haus und einen gemalten Baum

Dazu legen Sie am besten zunächst eine Skizze Ihrer für den künftigen Schattengarten zur Verfügung stehenden Grundfläche an. Davon fertigen Sie am besten gleich einige Kopien an. So können in den künftigen Schattengarten Schritt für Schritt, Ideen einbringen oder auch wieder verwerfen.

Baumhaus und Co.

Haben Sie eine Familie mit Kindern etwa im Alter von 6 bis 11 Jahren, dann sollten Sie ihre Kinder unbedingt mitplanen lassen. Einen in der        Sonne liegenden Steingarten lässt Kinder erfahrungsmäßig völlig kalt.

Das Foto zeigt ein Mädchen, das vor einem Baumhaus steht

Aber ein Schattengarten – das ist Entdecker-Land, das es zu erkunden gilt (nicht nur für Kinder!). Ein Schattengarten lädt Kinder zum Verstecken und Klettern ein. Und dann darf auch ein Baumhaus nicht fehlen: Allerdings kann es einige Jahre dauern, bis ein Baum so hoch und breit gewachsen ist, dass sein Stamm ein Baumhaus tragen kann.

Unser Tipp!

Wer die Zeit nicht hat, bis ein Baum groß genug gewachsen ist, kann auf Alternative Bausätze aus dem Fachmarkt für Baum- und Stelzenhäuser, die frei aufgestellt werden können, zurückgreifen.

Interessanter Mittelpunkt im Schattengarten

Das Foto zeigt einen Baum unter dem Stühle und ein Tisch stehen

Das kann sein

  • ein Sitzplatz im Grünen, d. h. im Halbschatten sein. Ab Mittag sollte der Sitzplatz aber in der Sonne liegen, sonst ist er unattraktiv.
  • ein Gartenteich, dessen Oberfläche zum Teil im Schatten liegt. Ein Gartenteich sollte eher morgens von der Sonne erwärmt und nachmittags im Teilschatten liegen.
  • ein großer Baum mit einer breiten, Schatten spendenden Baumkrone

Unser Tipp!

Auch eine Kombination aus Sitzplatz und Gartenteich ist eine tolle Idee. Oder man stellt den Sitzplatz unter einer Trauerweide, Hängebirke  oder unter einer Salweide auf.

Das Foto zeigt einen begrünten Gartenteich

Wege und Bäume im Schattengarten planen

Planung Schattengarten: Nachdem das Zentrum in den Plan eingezeichnet ist, folgen Wege, Bäume und Sträucher.

Wichtig für die Planung!

Jedes Gehölz hat mal klein angefangen. In der Baumschule bekommen Sie in der Regel kleine, ein- bis zweijährige Exemplare.

Es macht Sinn, sich bei der Planung eines Schattengartens (ca. Schrebergarten-Größe) auf 2 bis 3 hoch- und schnell-wachsende Baumarten, 3 bis 4 mittelgroße Ziergehölze, und einige kleinere Sträucher zu beschränken.

Das Foto zeigt ein Büschel Gras im Garten

Tragen Sie diese Gehölze, mit einem Kreuz an den Stellen in der Skizze ein, an denen sie später im Schattengarten stehen sollen. Nun tragen Sie rund um diese Basispunkte (X) die künftige Wuchsbreite in etwa 2 bis 3 Jahren als Kreis ein.

Schnell wird auf diese Weise klar, wo Sie eventuell zu dicht pflanzen wollen. Die Baumkronen der später hohen Bäume dürfen sich nicht überschneiden! Aber die Wuchsbreiten mittelgroßer oder kleiner Gehölze und Sträucher dürfen stellenweise bis unter die Baumkrone eines Hochstamms reichen.

Unser Tipp!

Eine sinnvolle und harmonisch wirkende Staffelung der Gehölze beachten: Hohe Bäume gehören in den Hintergrund oder an die Peripherie des Gartens. Davor setzt man die mittelgroßen Ziergehölze und kleine Sträucher kommen in den Vordergrund.

Früh blühende Zwiebelgewächse, vor allem Hyazinthen, Szilla und Krokus kann man aber direkt unter große Laubbäume setzen, da ja zu Frühjahrsbeginn die schattenspendenden Laubblätter noch gar nicht austreiben.

Das Foto zeigt verschiedene Tulpenarten

In den ersten zwei Jahren kann von einem voll entwickelten Schattengarten nicht die Rede sein. Dazu sind die Pflanzenabstände zwischen den jungen Gehölzen noch zu groß. Diese Lücken kann man in den ersten Jahren mit ein- bis zweijährigen Sommerblumen, bodendeckenden Stauden oder Ziergräsern füllen.

Beschattung prüfen

Das Foto zeigt Streuschatten unter einen wenig belaubten Baum

Zum Schluss prüft man anhand der Planskizze die sich ändernden Beschattungsverhältnisse. Auf einem Papier wird der Schatten am Vormittag und auf einer Kopie die Beschattung am Nachmittag eingetragen. Pflanzen mit einem großen Lichtbedarf sollten spätestens am Nachmittag in der Sonne stehen.