Es kommt auch immer mal vor, dass man im Schattenplätze aufhellen und mit Pflanzen optimieren möchte. Hierzu haben wir Tipps und Tricks!
Einen Vorgarten optimieren und bepflanzen
Einen kleinen, im Schatten gelegenen Vorgarten kann man durch Wege, Kübelpflanzen und Sträucher optimieren und größer wirken lassen.
Das Problem in Kürze
Ein typischer Vorgarten hat vielleicht eine Länge von 15 bis 20m, aber die Tiefe beträgt oft nur wenige Meter. Deshalb ist die Gestaltung und Bepflanzung eines solchen Vorgartens nicht einfach. Denn, je nach Sonnenstand liegt ein Vorgarten eine kurze Zeit des Tages in der vollen Sonne, die meiste Zeit jedoch im Halbschatten.
Hinzu kommt, dass oftmals an der Vorgartengrenze am Gehwegrand hohe Straßenbäume stehen. So kommt es vor, dass ein Vorgarten auch um die Mittageszeit, wenn die Sonne ihren Hochstand erreicht, im Schatten liegt. Entsprechend schwierig ist es, solch einen Vorgarten attraktiv zu gestalten und zu bepflanzen. Schließlich liegt er im Blickfeld aller Passanten.
Eine hohe Hecke kommt als Sichtschutz hier nicht infrage: Sie würde den Vorgarten endgültig in einen tiefen Kernschatten tauchen, auf dem bestenfalls noch Farne, Moos und Efeu wachsen würden.
Die Lösung: Ein optimaler Schattengarten
Optimale Wege, Stauden, Kübelpflanzen und ein Schattenrasen können in einem kleinen Vorgarten wahre Wunder bewirken und Schattenplätze optimieren.
So verlängert man die Tiefe des Vorgartens optisch:
- Optimale Wege: Meist der kurze Weg vom Bürgersteig bis zur Hauswand schnurstracks im rechten Winkel geradeaus, ist also nur wenige Meter kurz. Verlegen Sie den Weg zum Haus stattdessen beispielsweise an die linke Ecke ihres Vorgartens und führen den Weg in einem weiten Bogen zum Hauseingang.
- Kübelpflanzen & Stauden: Rechts neben die Haustür kommt eine mittelhohe, nicht zu breit auslandende Kübelpflanze, links davon eine Sitzbank. Auf die Innenseite kommt ein breiter Streifen niedriger, aber reich und lang blühender Stauden.
- Ziergehölz: An die dem Weg gegenüber liegende Gartenecke setzen Sie etwa einen halben Meter von der vorderen Grenze des Vorgartens ein mittelhohes, aber breit ausladendes Ziergehölz.
- Schattenrasen: Auf der nun noch freien Fläche des Vorgartens wird ein sogenannter Schattenrasen angesät. Bewährt hat sich dafür die von der Deutschen Rasengesellschaft erprobte und zertifizierte Mischung RSM 7.4 Landschaftsrasen Halbschatten; denn sie ist dicht wachsend, pflegeleicht und trittfest. Stattdessen können Sie aber auch eine schattenverträgliche, niedrig-, aber polsterförmig wachsende Bodendeckerpflanze als Rasenersatz nehmen
Fazit!
Ist alles angelegt und bepflanzt gewinnt man viel Tiefenwirkung im Vorgarten. Er wirkt attraktiv und einladend.
Pflanzenauswahl für einen Platz im Halbschatten im Vorgarten
Eine hoch-wachsende, nicht zu breite Kübelpflanze in der Sonne oder im lichtem Schatten vor der hellen Hauswand helfen, um Schattenplätze zu optimieren.
Infrage kommen dafür:
- Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Zierkirsche (Prunus serrulata)
- Strauchmalve (Lavatera olbia)
- Zuckerhutfichte (Picea glauca ‚Conica‘), die allerdings nur langsam in die Höhe wächst
- ein säulenförmig wachsender Wacholder (Juniperus chinensis)
Es gibt auch einige exotische Kübelpflanzen, die sich für einen Platz im Vorgarten eignen:
- Oleander (Nerum oleander)
- Kamelie (Camelia japonica)
Wichtig!
Die exotischen Kübelpflanzen sind nicht winterhart. Man muss sie im Herbst in ein frostfreies Quartier umräumen.
Ein mittelhohes, aber breit ausladendes Ziergehölz
Dazu eignet sich vor allem eine im Frühjahr gold-gelb blühende Mahonie. Je nachdem, wie groß der Abstand zum Haus ist, kommt dafür eine zwischen 60 und 80cm hohe und ebenso breite Niedrige Mahonie (Mahonia aquifolium ‚‘Apollo‘) oder eine Schmuckmahonie (Mahonia bealii) infrage.
Unser Tipp!
Diese Schmuckmahonie kann durch jährlichen Rückschnitt auf eine Höhe von 150cm oder weniger gehalten werden.
Beide Ziergehölze wachsen sowohl im Halb- als auch im tiefen Vollschatten. Sie sind absolut anspruchslos und gedeihen am besten in einem frischen, mäßig nährstoffreichen Lehm-Sand-Gemisch. Beide Arten werden als Ziergehölz für den Vorgarten seit langem geschätzt.
Ein breiter Streifen niedriger Blütenstauden
Infrage kommen dafür niedrige, winterharte und reich blühende Stauden, wie beispielsweise:
- Eisbegonien (Begonia x Semperflorens- Hybriden),
- Nieswurz oder Christrosen (Helleborus sp.)
- Kriechender Günsel
- Wollziest (Stachys byzantina).
Unser Tipp!
Wenn der Vorgarten ganztags im Halbschatten liegt, dann sind auch Funkien , Primeln oder Elfenblumen eine Alternative.
Einen Garten im Schatten des Nachbarhauses oder einer hohen Mauer optimieren
Liegt ein Garten im Schatten des Nachbarhauses bekommt er im Normalfall genügend diffuses Tageslicht, sodass sich auch hier eine ganze Reihe von Pflanzen wohlfühlen und diese gedeihen können.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Bodenverhältnisse optimal sind, d. h. tiefgründig locker, aber zugleich frisch feucht und auch im Hochsommer nie vollständig austrocknen.
Unser Tipp!
Optimal ist für solche Plätze eine Lehm-Sandmischung: Sie ist nährstoffhaltig, hält die Bodenfeuchtigkeit, ist aber durchlässig genug, sodass sich keine Staunässe bilden kann.
Ist es nicht möglich, im Garten ein Beet anzulegen, etwa weil der Boden gefliest, asphaltiert, betoniert oder mit anderen Mitteln versiegelt ist, kann man stattdessen Pflanzkübel oder Trogbeete aufstellen, in denen die Pflanzen gedeihen können. Vorbilder dazu findet man beispielsweise in vielen Dörfern im Mittelmeerraum.
Wichtiges Wissen zum Schatten
Schon gewusst?
Der Schattenwurf ändert sich im Laufe eines Jahres!
Was man auch berücksichtigt muss, dass ist der Schattenwurf einer Mauer sich im Laufe der Jahreszeiten erheblich verändert:
- Am 21.Juni erreicht die Sonne in Mitteleuropa ihren Höchststand: Hinter der Wand oder Mauer bildet sich ein tiefer, intensiver Schatten, der allerdings schon wenige Meter hinter der Mauer endet, also sehr kurz ist.
- Sowohl am 21.3. als auch am 21. September steht die Sonne nur noch halb so hoch, der Schatten hinter der Wand ist so doppelt so breit, aber bereits als Halbschatten wesentlich lichter.
- Zur Wintersonnenwende am 21.12. erreicht die Sonne ihren tiefsten Stand. Der Belichtungswinkel ist entsprechend flach und die beschattete Fläche fast fünft mal so groß wie im tiefen Schatten der Sommersonnenwende. Aber der Schattenbereich liegt nun in diffusem Licht, ist also sehr schwach.
Ein konkretes Beispiel: Ist die Hauswand oder frei stehende Mauer beispielsweise 10m hoch, dann reicht der Schatten am 21.6. bis etwa 5m hinter die Mauer, am 21. März, bzw. September etwa 12m hinter die Mauer und zur Wintersonnenwende sogar 38m weit, ist dann aber kaum noch als Schatten wahrnehmbar.
Pflanzenauswahl neben einer schattenspendenden Mauer
Königsspiere, Silberkerze, mittelhohe Stauden und Bergenien können sowohl in ein Beet gepflanzt, als auch in einen Kübel oder Trog gesetzt werden. Die Pflanzen können sowohl im tiefen Schatten als auch im Halbschatten stehen.
Pflanzen für den Hintergrund (also am Fuß der Mauer)
- 1 Köngisspiere Filipendula palmata: Die Stammform blüht weiß, die Sorte ‚Rubra‘ in leuchtendem rosa bis rot violett. Diese Prachtspieren werden bis zu 150cm hoch und 120cm breit. Sie brauchen einen permanent feuchten bis nassen Boden. Außerdem breitet sie sich rasch aus, wenn sie nicht in Zaum gehalten wird, beispielsweise indem man sie in einen großen Kübel pflanzt. Prachtspieren blühen im Juni/ Juli.
- 1 Silberkerze Cimicifuga simplex. Diese Blütenstaude wird bis zu 150cm hoch, kommt aber bei einer Wuchsbreite von nur 60cm mit wenig Platz aus. Der Boden muss nicht ganz so feucht, aber humusreich sein.
Pflanzen für den schattigen bis halbschattigen Mittelgrund
Hier kommen eine ganze Reihe mittelhoher Stauden infrage:
- eine 60 bis 80cm hohe, weiß- oder blau- blühende Waldglockenblume (Campanula latifolia)
- eine der vielen Funkien-Arten und-Sorten, die vor allem mit ihren interessanten, häufig panaschierten Blattformen punkten. Ein Beispiel ist die Blaublatt-Funkie (Hosta sieboldiana). Sie wird 40 bis 70cm hoch und blüht im Juni/Juli.
Unser Tipp!
Zur Auflockerung kann man zwischen die mittelhohen Stauden ein Horst-bildendes Ziergras setzen. Z.B. eine Gold-Segge (Carex alata ‘Bowles Golden‘), die mit ihren leuchtend goldgelben Blütenstände etwas Abwechslung bringt.
Die Gestaltung des Vordergrundes
In den Vordergrund im Halbschatten bis lichten Schatten kommen 30 bis 40cm hohe Stauden. Hierzu gehören:
- immergrüne, rosa-blühende Bergenien
- ein bis zwei Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) der Sorte ‘Jack Frost‘ mit ihrem auffallenden Blattmuster in Grün und Silberweiß
Einen absonnigen Innenhof begrünen
Absonnige Plätze liegen zwar nicht im Dunkeln, sondern sind tagsüber auch hell, ohne dass aber die Sonnenstrahlen selbst den Platz ausleuchten. Man findet solche absonnigen Plätze hinter hohen Mauern oder auf der Nordseite eines Hauses oder auch im Innenhof eines Atrium-Hauses.
In Ländern des Mittelmeerraums bietet ein solcher Innenhof Zuflucht vor der heißen Mittagssonne. Die Höfe werden auch als Sitzplatz im Grünen genutzt und abwechslungsreich mit Kübel-, Trog- und Kletterpflanzen ausgeschmückt.
In Marokko haben solche Innenhöfe, Riad genannt, eine lange Tradition.
Ihren Ursprung haben solche Atriumshäuser mit einem bewohnbaren Innenhof im antiken Rom. Mit der Eroberung und Besetzung von Teilen Germaniens durch die Römer entstanden auch bei und die ersten Landhausvillen mit Innenhöfen wohlhabender Römer.
Vorteile von Innenhöfen
Auch in Mitteleuropa werden immer mehr Bungalows im Atrium-Stil, d. h. mit einem nach oben offenen Innenhof gebaut. Denn im Vergleich zum Bungalow oder Reihenhaus mit Vorgarten, bieten solche Innenhöfe mit dem Klimawandel einige unschätzbare Vorteile.
Ein Innenhof bietet einen zusätzlichen Aufenthaltsraum, der wind- und sichtgeschützt ist und der sich weniger stark von der Mittagssonne aufheizt, als ein Außenplatz.
Einen Innenhof sinnvoll gestalten
Ein Innenhof lässt sich sehr harmonisch durch einen Sitzplatz oder Pflanzen gestalten. Mögliche Ideen sind:
- ein ruhiger Sitzplatz im Grünen
- exotische Kübelpflanzen, Kletter- und Hängepflanzen
- eine Pergola-artige Überdachung zur Beschattung
- ein kleines Wasserbassin mit einer kleinen Fontäne, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies kommt vor allem den Pflanzen zugute.
Auch dunklere, im Halbschatten liegende Innenhöfe kann man erfolgreich begrünen und sie damit als zusätzlichen Aufenthaltstraum nutzen. Selbst ein düster wirkender Innenhof in einem Mehrfamilienhaus kann mit etwas Kreativität zu einem ansprechenden Mittelpunkt werden. Hier kann man beispielsweise:
- Wände in weiß streichen: Zunächst werden alle Wände weiß gestrichen und ein Wand verspiegelt. Das hält den Hof auf und lässt den Raum größer erscheinen. Ist der Innenhof groß genug, kann er auch zum Bepflanzen angelegt werden. Bei kleineren Innenhöfen ist man auf Kübel- und Topfpflanzen angewiesen.
- Der Mittelpunkt im Innenhof: In den Mittelpunkt des Innenhofs kommt ein größere Sitzplatz, ein Sandkasten und andere Spielgeräte für die Kinder.
Pflanzenwahl für den Innenhof
Auch die Pflanzen mit weiß oder gelb panaschierten Blättern können zum Aufhellen des Innenhofs beitragen. Hier kann man wählen:
- Schneefeder-Funkien (Hosta undulata var, undulata), denn sie haben breite, grüne Blätter mit einem breiten weißen Mittelstreifen.
- eine Zimmeraralie (Fatsia japonica), die mit ihren hellen, kandelaberartigen Blütenständen zusätzlich etwas Licht in den Hof bringen kann
- Fatsia japonica, ursprünglich ein Bewohner der japanischen Lorbeerwälder, kann bis zu 2 ½m hoch werden. Man setzt sie am besten in einen großen, standfesten Kübel oder pflanzt in ein tiefgründiges, humusreiches Beet, entfernt die uneren Äste und schafft damit Platz für ein Polster aus Bodendecker-Schattenpflanzen , beispielsweise Viola hederacea, einer mattenbildenden, kriechenden Staude mit Blüten in Weiß oder Violett.
- fein-fiedrige Farne, beispielsweise der Ilexfarn (Cyrtomium fortunei) und der zierlichere Frauenhaarfarn (Adiantum venustum):
- eine Orangenblume (Choisya ternata), ein in üppigem Weiß blühender, etwa 120cm hoher Zierstrauch, dessen Blätter und Blüten einen intensiven Duft verströmen.