Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt, wie eine verblühte Rose abgeschnitten wird

Arbeiten im Schattengarten

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Arbeiten und Pflegemaßnahmen wechseln im Schattengarten im Laufe des Jahres. Manchmal muss man nur kleine Korrekturen vornehmen, ein anderes Mal aber gezielt in die Struktur des Gartens eingreifen.

Das Frühjahr im Schattengarten

Im Frühjahr kommen die Winterlinge hervor. Außerdem fallen einige Arbeiten im Schattengarten an, wie Sommerblumen einsäen, Stauden pflanzen und verwelkte Blütenstände abschneiden.

Was blüht im Frühling?

Im März sind die Laubbäume noch kahl und die Sonne kann fast ungehindert bis zum, mit Falllaub bedeckten, Boden vordringen. Es bilden sich oft ganze Teppiche aus gelben Winterlingen, zwischen denen einzelne violett blühende Krokusse als Farbkontrast stehen.

Das Foto zeigt gelbe Winterlinge und lila Krokusse

Wer dagegen lieber einen dichten Blütenteppich in Blau haben will, der sollte bereit im letzten Herbst die Blumenzwiebeln der Blausternchen in den Boden gesetzt haben: Infrage kommen für den mitteleuropäischen Schattengarten 2 Arten, das Sibirische Blausternchen Scilla sibirica oder das Zweiblättrige Blausternchen Scilla bifolia.

Aussäen und Vermehren

  • Nicht winterharte, einjährige Sommerblumen werden in Schalen oder Töpfe ausgesät und vorgezogen.
  • Gut entwickelte Funkien (Hosta) kann man jetzt vegetativ vermehren. Dazu schneidet man aus dem Wurzelballen ein dreieckiges Stück – ähnlich einem Tortenstück – heraus und pflanzt es an anderer Stelle wieder in den Boden (an einem halbschattigen Platz im Schattengarten) 
  • Gehölze und Stauden pflanzen
  • Winterharte, laubabwerfende Sträucher & Bäume, sowie winterharte Stauden kann man jetzt pflanzen.
  • bereits ausgetriebene Schneeglöckchen und andere Zwiebel- und Knollengewächse werden jetzt aus- oder umgepflanzt.
Das Foto zeigt Schneeglöckchen

Wichtig!

Hartlaubgewächse und andere immergrüne Gehölze sollte man erst pflanzen, wenn keine Gefahr von Spätfrost mehr besteht.

Pflegemaßnahmen im Schattengarten

Das Foto zeigt einen Ginko Baum, der gerade ausgetrieben hat
  • Ist das Wetter im Frühjahr bereits sehr warm oder heiß und trocken, dann sollte man die neu ausgetriebenen, noch zarten Laubblätter mit etwas Wasser abspritzen, damit sie nicht austrocknen und verwelken.
  • Für neu ausgetriebene Laubblätter ist ein kalter, trockener Wind im Frühjahr gefährlicher als eine Trockenperiode im Hochsommer. Dann         brauchen die Pflanzen einen Windschutz – beispielsweise eine Holzwand. Dieser Windschutz sollte so lange stehen bleiben, bis die Pflanze ihren natürlichen Dauerschutz voll entwickelt hat.
  • Abgeblühte oder verwelkte Blütenstände von Ziergräsern und anderen Stauden lässt man ja bekanntlich als Winterschutz stehen. Aber jetzt, im Frühjahr, ist es an der Zeit diese abzuschneiden.
  • Der Boden wird mit einem Mehrkomponenten-Dünger angereichert und anschließend mit einer dünnen Mulchschicht feucht gehalten. Zum Düngen verwendet man am besten einen Flüssigdünger. Bei Trockengranulat besteht die Gefahr, dass Düngerstaub auf den Blättern liegen bleibt und das Laub dann in der Sonne verbrennt.
  • Jetzt im Frühjahr kann man das Efeu, welches als Bodendecker wächst oder an einer Mauer hochrankt, zurückschneiden.
  • An den Gehölzen schneidet man abgestorbene oder beschädigte Triebe, totes oder krankes Holz heraus.
  • Alte, vertrocknete und abgestorbene Farnwedel schneidet man ab.
  • Bei früh blühenden Rhododendron-Sträuchern sollte man die Blütenstände, sobald sie abgeblüht sind, ausbrechen. Das verhindert die Bildung von Samen und fördert stattdessen die weitere Blütenbildung.
Das Foto zeigt einen Efeu an einer Mauer

Der Sommer im Schattengarten

In den Sommermonaten nimmt das Gießen einen großen Part im Schattengarten ein. Auch das Düngen und Vermehren steht auf dem Plan.

Was blüht im Sommer?

Das Foto zeigt eine zugewachsene Pergola im Garten

Im Sommer kommen die Vorteile eines Schattengartens voll zur Geltung. Denn das dichte Blätterdach der Laubbäume sorgt dafür, dass die Luft- und Bodentemperatur deutlich niedriger ist, als auf den offenen, unbeschatteten Flächen.

Und auch die Boden- und Luftfeuchtigkeit ist im Schattengarten höher. Jetzt kommen im Schattengarten die unterschiedlichsten Blattformen der   Prachtspieren und anderer Ziersträucher, Stauden, der Farne, Funkien und auch der Kletterpflanzen voll zur Geltung.

Und im sommerlichen Schattengarten blüht es auch, beispielsweise die Taglilien am Gartenteich.

Das Foto zeigt Farn im garten

Kleinere Pflegearbeiten

  • Auf den Beeten im Schatten muss das Unkraut gejätet und kompostiert werden.
  • Im Sommer haben sich eine ganze Reihe von Blütenstauden selbst ausgesät. Die Sämlinge lässt man entweder einfach stehen oder sie werden vorsichtig aus dem Boden herausgenommen und eingetopft. Anschließend wartet man, bis die Jungpflanzen groß und kräftig genug sind, um an anderer Stelle wieder eingepflanzt zu werden.
  • Die Blütenstände abgeblühter Stauden schneidet man ab, um die Pflanzen zu einer zweiten Blüte, einer Nachblüte, anzuregen. Das klappt natürlich nicht bei allen Staudenpflanzen, aber beispielsweise bei Hornveilchen oder bei Ziergehölzen, wie der Zenobia pulverulenta, einem Heidekrautgewächs.
  • Kamelien muss man im Hochsommer einmal intensiv düngen, sonst wachsen sie im nächsten Jahr nicht.
  • An der Pflanze ausgereifte Samen von Pfingstrosen kann man jetzt im Sommer sofort wieder aussäen.
Das Foto zeigt das Abschneiden einer Rose

Bewässern

Unter den großen, weit ausladenden Laubbäumen gibt es kaum geeignete Bodendeckerpflanzen, denn jetzt im Sommer dringt zu wenig Sonnenlicht bis auf den Boden vor und die dicht unter der Bodenoberfläche liegenden Baumwurzeln entziehen dem Boden viel Feuchtigkeit.

Deshalb sollte man im Sommer die Fläche um den Baumstamm herum durchdringend wässern und dann mit einer Mulchschicht – beispielsweise aus Rasenschnitt – abdecken, um die Bodenfeuchtigkeit besser zu halten. 

Das Foto zeigt zwei Schubkarren voll mit Gras, die in einer Wiese stehen

Pflanzen und Vermehren

  • Die Samen der Pfingstrosen sind jetzt voll ausgereift und können sofort wieder ausgesät werden.
  • Auch die Samen der Nieswurz können wieder ausgesät werden; allerdings gelingt die Anzucht nur selten, aber auch die Keimlings sehen recht dekorativ aus.
  • Im Spätsommer kann man auch die Sporen der Farngewächse absammeln. Die Vermehrung von Farnen ist allerdings nicht ganz einfach.
Das Foto zeigt eine rote und eine rosarote Pfingstrose

Der Herbst im Schattengarten

Im Herbst ist es wichtig nicht winterharte Pflanzen für den Winter vorzubereiten, ihnen einen Winterschutz zu geben oder sie in ein Winterquartier zu bringen. Außerdem werden Bäume ausgelichtet und zurück geschnitten.

Das Foto zeigt einen im Winterschutz eingepackten Bambus

Was blüht im Herbst?

Der Schattengarten erwacht im Herbst zu seinem Frühling. Denn nun blühen nicht nur die Herbstzeitlosen und der fliederblaue Herbst-Krokus (Crocus speciosus), sondern auch die Krötenlilen, die Silberkerzen, der Schwalbenwurzenzian, die zahlreichen Hosta-Arten und -Sorten und auch das Efeublättrige Alpenveilchen – um nur einige der schönsten und markantesten Herbstblüher zu nennen.

Das Foto zeigt die Herbstzeitlose
Herbstzeitlose bitte nicht mit dem Krokus verwechseln!

Und auch die Bäume im Schattengarten erstrahlen im Herbst in den schönsten Blattfarben von hellem Gelb bis zu tiefem Rot, bevor der Laubfall beginnt.

Zwei typische Laubgeholze des Schattengartens im Herbstlaub sind der große Amberbaum und der Ginkobaum.

Das Foto zeigt das Blatt und die Frucht vom Amerikanischen Amberbaum

Arbeiten im Herbst

  • Viele winterharte Stauden und Farne kann man vegetativ durch Teilen vermehren.
  • Das Falllaub wird auf den Wegen und vom Rasen zusammengekehrt und kommt in den Holzkomposter, damit in einem Jahr oder später daraus wertvolle Lauberde geworden ist.
  • Auf den Beeten bleibt das Falllaub liegen. Es gibt vielen Pflanzen dort einen Winterschutz und mulcht die Erde, sodass der Boden nicht austrocknet. Dazu presst man das noch feuchte Falllaub mit den Händen zusammen und schichtet es dann 10 bis 15cm hoch auf.
  • Jetzt im Spätherbst nach dem Laubfall können Bäume und Sträucher ausgelichtet und zurückgeschnitten werden.
  • Nicht winterharte Kübelpflanzen kommen in ein frostfreies Winterquartier.
  • Die nicht völlig winterharten Sträucher bekommen einen Winterschutz aus Sackleinen oder man stülpt ihnen eine Plastikhülle mit Noppenfolie über.
Das Foto zeigt den Ablauf, wie Blätter auf den Kompost gebracht werden und anschließend Erde entsteht

Der Winter im Schattengarten

Im Winter blühen bereits die ersten Frühblüher. Falllaub kann in diesen Monaten abgesammelt werden, jedoch gehört die Jahreszeit zu den ruhigeren im Jahr.

Was blüht bereits im Winter?

Jetzt im Winter kehrt auch im Schattengarten Ruhe ein. Da es im Schattengarten recht hell geworden ist, weil die Gehölze nun kahl sind, kann die Wintersonne ungehindert bis auf den Boden vordringen. In milden „Weinbau“-Regionen treiben in der wärmenden Wintersonne bereits Gehölze und Stauden vor den schützenden Süd-Mauern wieder aus. Hierzu gehören beispielsweise die besonders frühblühenden Kamelien der Sorte Camellia x williamsii ‘November Pink‘, oder die Skimmia japonica. Sie bilden bereist ihre dunkelroten, duftenden Knospen.

Und zum Winterende hin, ab Februar, blühen die ersten Winterlinge, Schneeglöckchen und der der Winterjasmin. Auch die Zaubernuss-Sträucher öffnen jetzt ihre intensiv duftenden Blüten.

Das Foto zeigt Schneeglöckchen

Arbeiten, die im Schattengarten im Winter anfallen

In den Wintermonaten fallen im Schattengarten kleiner Arbeiten an, wie beispielsweise Falllaub abzusammeln oder neu eingepflanzte Pflanzen zu kontrollieren.

Kleinere Arbeiten im Schattengarten im Winter:

  • Verwelkte Blätter der Nieswurz schneidet man ab. Das verlängert die Blütezeit bis weit ins Frühjahr hinein.
  • Falllaub und abgefallene Zweige muss man von Moosen und Farnen absammeln, damit die Pflanzen darunter nicht ersticken. Auf dem Rasen aber bleibt der Schnee liegen!
  • Bei im Herbst neu gepflanzten Gehölzen und Stauden muss man kontrollieren, ob nach Herbstfrösten das Wurzelwerk hochgedrückt wurde und die Pflanzen nun hochgefroren ist. In diesem Fall drückt man die Pflanze wieder vorsichtig fest.
  • Rund um den Wurzelhals von Bäumen und Sträuchern darf die Mulchschicht nicht zu hoch sein, sonst könnte es zu einer Wurzelhalsfäule kommen.
  • Alte, morsche oder bereits abgestorbene Zweige und Äste können auch im Winter noch herausgeschnitten werden.
Das Foto zeigt Falllaub im Garten