Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt eine Auswahl an schnell wachsenden Bäumen

10 besonders schnell wachsende Bäume

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/nachhaltigkeit/gartenformen/schattengarten/schnell-wachsende-baeume/

Um eine Garten in naher Zukunft zu beschatten braucht man schnell wachsende Bäume. Wir haben einen Überblick über 10 schnell wachsende Baumsorten, sowohl einheimische, als auch exotische Arten.

Schnell-wachsende, einheimische Baumarten

Wir haben eine Vielzahl an einheimischen Baumarten, die schnell wachsen, zusammengestellt. Diese eignen sich für einen Schattengarten.

Eberesche (Sorbus aucuparia), auch Vogelbeere genannt

Das Foto zeigt die Blätter und Früchte der eberesche

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,5 Meter pro Jahr

Die Eberesche verträgt auch absonnige Plätze, braucht aber einen nährstoffreichen und Feuchtigkeit speichernden Boden. Sie bildet eine dichte, halb-kugelförmige, weit ausladende Baumkrone. Die Eberesche wächst in der Natur in lichten Laubwälder, auf Heideflächen und am Rand von Mooren.

Die unpaarig gefiederten Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite blau-grün. Vor dem Laubfall im Herbst nehmen sie eine goldbraune bis purpurrote Färbung an. Gegen Ende des Frühjahrs öffnen sich die kleinen, creme-weißen Blüten, die in großen, rispenförmigen Blütenstände stehen.

Auch die Früchte, kleine, rote, orange-roten Beeren, bilden dichte Büschel. Sie locken zahlreiche Singvögel in den Garten.

Salweide (Salix caprea), auch Palmweide genannt

Das Foto zeigt die Früchte der Salweide

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 2,5 Meter pro Jahr

Die Salweide wird zwischen 5 und 8m hoch und bildet eine sparrige, breit ausladende Baumkrone. Rund um den Stamm bildet sie einen mehrere Meter breiten Kernschatten. Dort liegt die Luft-Temperatur im Hochsommer deutlich unter der Temperatur in den nicht beschatteten Bereichen des Gartens. 

Die länglichen bis breit-ovalen Laubblätter werden bis zu 10cm lang und 3 bis 6cm breit. Ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Blattunterseite blau-grau. Die Blütezeit liegt im März/April und beginnt einige Wochen vor dem Laub-Austrieb.

Die männlichen Bäume die silbrig-weißen Kätzchen und duften leicht honigartig. Die Blüten der weiblichen Salweiden bilden grünliche, zylinderförmig Blütenstände.

Junge Zweige sind behaart und haben eine oliv- bis rotbraune Rinde. Später verkahlen sie und nehmen eine grau-grüne Farbe an.

Silberweide (Salix alba), auch Weiß-Weide genannt

Das Foto zeigt die Früchte der Silberweide

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 2,5 Meter pro Jahr

Die Silberweide kann bis zu 20m hoch und 16m breit werden. Sie bildet eine reich verzweigte Baumkrone. In der Natur wächst sie meist an den Ufern von Gewässern, denn sie braucht einen feuchten und tiefgründigen Boden.

Die Blätter der Silberweide sind lanzettförmig mit einer Länge von bis zu 10cm lang. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite silbrig weiß und seidig behaart – daher der Name Silber-Weide. Die 6cm lange männlichen Kästchen stehen aufrecht oder bogenförmig, die weiblichen Kätzchen sind 5cm lang und je 2 gelbe Staubbeutel.

Spitzahorn (Acer platanoides)

Das Foto zeigt einen Spitzahorn Baum

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,6 Meter pro Jahr

Der Spitzahorn wird bis zu 30 Meter hoch. Er bildet eine dichte, runde Krone aus.

Er verträgt sowohl Halbschatten als auch sonnige Standorte und braucht einen lockeren, nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden. Auch Trockenheit ist kein Problem für den Spitzahorn.

Trauerweide (Salix babylonica)

Das Foto zeigt eine Trauerweide

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,8 Meter pro Jahr

Die Trauerweide wird bis zu 10m hoch, hat einen schlanken Stamm mit einer breiten Krone, deren Äste oft bis auf den Boden hängen. Die schmal-lanzettförmigen Laubblätter werden bis zu 17½ cm lang. Ihre Oberseite ist dunkelgrün glänzend, die Blattunterseite grau-grün. 

Im April/Mai blüht die Trauerweide. Die Kätzchen sind zylindrisch schmal und hängen seitwärts gebogen an den Ästen. Die überhängenden, schmal rutenförmigen Zweige sind gelb- bis braun-grün gefärbt, zuerst leicht behaart, später aber kahl.

Schnell-wachsende, exotische Baumarten

Neben den einheimischen Arten gibt es auch schnell wachsende, exotische Baumarten, die in unseren Breiten gut wachsen.

Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua)

Das Foto zeigt das Blatt und die Frucht vom Amerikanischen Amberbaum

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,4 Meter pro Jahr

Der Amerikanische Amberbaum kommt vom Nordwesten der USA im Bundesstaat New York südwärts bis Nicaragua in Mittelamerika vor. Dort kann solch ein Amberbaum bis zu 45m Wuchshöhe erreichen. Bei uns in Mitteleuropa liegt das Wuchs-Maximum je nach Sorte bei 20m Höhe und 8m Breite. Der Amberbaum hat in jungen Jahren eine schmale, kegelförmige Baumkrone, die später abflacht und runder wird.

Die dunkel-grünen, sternförmig gelappten Blätter nehmen im Herbst eine orange-rote Farbe an. Zwischen März und Mai öffnen sich die kleinen, kugelförmigen, grün-gelben Blüten. Amberbäume brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem nährstoffreichen Boden.

Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)

Das Foto zeigt die Blüten des Blauglockenbaumes

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,5 Meter pro Jahr

Der Blauglockenbaum ist der am schnellsten wachsende Laubbaum. In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet in Mittel- und Westchina soll er bis zu 6m Höhe im ersten Lebensjahr schaffen, das ist Weltrekord. Bei uns in Mitteleuropa ist er wesentlich langsamer, kann aber in den ersten Jahren immerhin Zuwachsraten von 50cm erreichen.

In seiner asiatischen Heimat kann der Blauglockenbaum eine endgültige Höhe von bis zu 15m erreichen, in den weniger warmen Regionen Mitteleuropas wird er meist nur 10m hoch oder stellt sein Wachstum mit 6m Höhe ein.

Auch wenn er mit seinen großen Laubblättern ein echter Schattenspender ist, der Baum selbst braucht jedoch einen vollsonnigen, windgeschützten Platz, um rasch heranzuwachsen. An den Boden werden aber keine besonderen Ansprüche gestellt.

Unser Tipp!

Damit der Baum schnell heranwächst, sollte der Boden tiefgründig und nährstoffreich sein.

In den ersten Lebensjahren ist der Blauglockenbaum noch nicht vollständig winterhart und sollte einen Winterschutz aus einem Stroh- oder Reisigmantel bekommen. Erfrorene Äste können im Frühjahr zurückgeschnitten werden und treiben dann rasch wieder aus. Nach einigen Jahren ist der Blauglockenbaum dann vollständig winterhart.

Die großen, aufrecht auf den Ästen stehenden Blütentstände mit den glockenförmigen, hell-rosa bis violetten und intensiv duftenden Blüten erscheinen Monate bevor die Blätter Ende Mai/ Anfang Juni endlichen austreiben. Blauglocken-Bäume werden in Deutschland bereits seit Beginn des 19. Jahrhundert als Ziergehölz angepflanzt. In Asien liefern sie ein wertvolles, vielseitig verwertbares Nutzholz.

Blauglockenbäume gehören nicht nur zu den Gehölzen die von der Klimaerwärmung profitieren, sondern tragen auch aktiv zur Verbesserung des Klimas, auch zum Mikrokilma im Garten, bei. Kein anderer bei uns in Mitteleuropa wachsender Baum bindet soviel CO2 aus der Luft und produziert soviel Sauerstoff.

Gingko-Baum (Gingko biloba)

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,5 Meter pro Jahr

Der Ginko Baum wird bis zu 20 Meter hoch und 10 Meter breit.

Das Foto zeigt einen Ginko Baum, der gerade ausgetrieben hat

Junge Gingko-Bäume haben einen kegelförmigen Wuchs, später bekommen sie einen säulenförmigen Stamm mit einer breit ausladenden Baumkrone.

Gingko-Bäume sind zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Gingko-Bäume. Grundsätzlich sollte man sich aber nur einen männlichen Gingko-Baum in den Garten holen, denn die weiblichen haben recht unangenehm nach Buttersäure riechende, mirabellen-ähnliche Früchte.

Das Foto zeigt die Früchte des Ginko-Baumes

Die hell-grünen Blätter sind bis zu 12cm breit fächerförmig und am oberen Rand tief gekerbt. Diese ungewöhnliche Blattform haben nur Gingko-Bäume.

Im Garten braucht der Gingko-Baum einen etwas vor kaltem Wind geschützten Platz in Sonne oder Halbschatten und einen gut durchlässigen Boden.

Der Gingko stammte ursprünglich aus Südchina, gilt dort aber als ausgestorben. Anhand von Fossilien konnte man feststellen, dass es bereist vor 200 Millionen Jahren Gingko-Bäume gegeben hat.

Das Foto zeigt den Ginkobaum beim Austreiben

Japanische Nelkenkirsche (Prunus serrulata), auch Bergkirsche genannt

Das Foto zeigt eine Bergkirsche

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,7 Meter pro Jahr

Prunus serrulata wird bis zu 12m hoch und ebenso breit. Sie hat eine breit ausladende Baumkrone. Die sommergrünen Blätter sind länglich bis eiförmig elliptisch mit einem gesägten Rand. Junge Blätter sind bronze-farben, werden im Laufe des Sommers dunkelgrün und nehmen schließlich vor dem Laubfall im Herbst einen gelben bis roten Farbton an.

Die Blütezeit fällt in die Monate Mai/Juni. Die becherförmigen, weiß bis rosa gefärbten Blüten bilden dichte Büschel.

Im Garten braucht die Japanische Nelkenkirsche einen sonnigen Platz und kommt mit allen Bodenarten gut zurecht. Nur Staunässe verträgt sie nicht.

Von Prunus serrulata gibt es neben der Stammform unzählige Zuchtsorten. Die Naturform stammt aus den Bergregionen in China, Korea und Japan.

‘Shirofugen‘ – diese Sorte wird bis zu 8m hoch und hat eine breit ausladende Krone  mit bis zu 10m Breite. Die Blätter sind zunächst kupferrot, später dunkelgrün und schließlich kurz vor dem Laubfall orange-rot. Die großen, gefüllten Blüten  sind zunächst weiß, nehmen aber später eine hell-rosa Farbe an.

‘Shirotae‘ – die Wuchsform gleicht der Sorte ‘Shirofugen‘. Sie hat jedoch große, schalenförmige Blüten in reinem Weiß. Und die Laubblätter sind im Austrieb leuchtend grün und nehmen vor dem Laubfall im Herbst eine rotgoldene Farbe an.

‘Shogetsu‘ – diese Sorte wird „nur“ 7m hoch, hat aber eine weit ausladende Krone mit bis zu 10m Breite. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün, vor dem Laubfall im Herbst intensiv orange-rot. Die weißen Blüten sind groß und gefüllt.

‘Spire‘ – Diese Sorte wird bis zu 10m hoch und 7m breit. Junge Exemplare sind kegelförmig, ältere bekommen eine vasenartige Wuchsform. Die Laubblätter sind im Austrieb bronzefarben, später dunkelgrün und vor dem Laubfall im Herbst schließlich orange-rot. Im April/Mai öffnen sich die großen, hellrosa Blüten gleichzeitig mit dem Laub-Austrieb der Blätter.

Trompetenbaum (Catalpa bignonioides)

Das Foto zeigt einen Trompetenbaum

Wuchsgeschwindigkeit: bis zu 0,35 Meter pro Jahr

Der Trompetenbaum stammt aus dem Südosten der USA, wo er in Wäldern und Fluss-Auen wächst. Er wird mit 15m ebenso hoch wie breit und hat eine breit ausladende Wuchsform. Die sommergrünen, herz- bis breit-eiförmigen Laubblätter werden recht groß und bildet ein dichtes, Schatten spendendes Blätterdach.

Zwischen Juni und Juli öffnen sich die trompetenförmigen, weißen Blüten mit gelben und purpurroten Flecken. Sie sitzen in aufrecht wachsenden Rispen. Der Baum muss jedoch eine gewisse Mindestgröße und Alter erreicht haben, bevor er zum ersten Mal blüht.

Der Trompetenbaum braucht einen möglichst windstillen Standort und wächst besonders gut während langer, heißer Sommermonate, ist deshalb auch gut auf die fortschreitende Klimaerwärmung vorbereitet. Er braucht aber einen nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden.

Jährliche Zuwachsraten schattenspendender Baumarten

NameZuwachsraten/ JahrEndgültige Wuchshöhe & -breiteLebensalter in Jahren
Einheimische Baumarten   
Eberesche30 bis 70cmbis 15m Höhe und 7m Breitebis 80 Jahre
Salweide50 bis 100cm, maximal 250cm 8m Höhe60 bis 80 Jahre
Silberweide60 bis 150cmBis  15m Breite u. 20m Höhebis 200 Jahre
SpitzahornHöhe 30 bis 150cm; Breite 20cm20 bis 30m Höhebis zu 150 Jahre
Trauerweide50 bis 75 cm, maximal 100cmBis 10m Höhe80 bis 120 Jahre
    
Exotische Baumarten   
Amberbaum20 bis 40cm12 bis 22 m Höhe, 6 bis 8 m  Breitebis 100 Jahre
BlauglockenbaumHöhe 40 bis 70cm; Breite 20cm10 bis 15m Höhehöchstens 60 bis 70 Jahre
Gingko-Baum30 bis 50cm12m Breite und 14 bis 20m, maximal bis 30m Höhe 6 bis 8 Jahre
Nelkenkirsche *40 bis 150cm7 bis 10m Höheoft nur 20 bis 30 Jahre
Trompetenbaum30 bis 10cm15m x 15mbis 120 Jahre

*je nach Sorte der Japanischen Nelkenkirsche

Der Haus-Baum

Das Foto zeigt einen Baum unter dem Stühle und ein Tisch stehen

Früher war es auf dem Land üblich, dass jeder Hof oder alte Garten seinen eigenen Haus-Baum hatte. Dies musste nicht unbedingt zu den schnell wachsenden Bäumen zählen. Dieser einzeln stehende und schatten-spendende Baum wuchs mit einem von Klein auf langsam heran und begleitete einen ein ganzes Leben lang bis ins hohe Alter. Und auch dem Haus-Baum gewährte man viele Jahre oder gar Jahrzehnte, bis er seine endgültige Höhe und eine breit ausladende, schattenspendende Baumkrone erreicht hatte.

Doch in unserer schnelllebigen Zeit soll auch ein Garten bereits in einem Jahr oder weniger Monaten eingerichtet und bepflanzt worden sein,  und dann  den eigenen, perfekt aussehenden und funktionierenden Gartentraum widerspiegeln. Entsprechend beliebt sind auch TV-Liveshows „Einen Terrassengarten in 24 Stunden anlegen lassen“ oder so ähnlich. Hier ist zu sagen:

Mit einjährigen Sommerblumen, Stauden und sogar manchen Sträuchern mag das kein Problem sein, einen Garten innerhalb einer Vegetationsperiode  anzulegen und zu perfektionieren. Wählt man schnell wachsende wachsende Bäume, in deren Schatten man manche Sommerstunden verbringen möchte, ist das etwas anders, denn: Schnell-wachsend ist bei Bäumen immer ein relativer Begriff.

Wie vorgestellt gibt es eine ganze Reihe relativ schnell wachsender Bäume.

Achtung!

KEIN Baum erreicht seine endgültige und dann wirklich schattenspendende  Wuchshöhe VOR den ersten 5 bis 6 Lebensjahren.

Trotzdem sind solche Bäume gefragt. Auch die ungebremst fortschreitende Klima-Erwärmung fordert ihr Tribut.

Die ersten Lebensjahre eines Baums sind die besonders kritischen:

  • der Baum ist noch nicht ganz ausgereift und winterhart
  • er hat noch nicht die völlige Widerstandskraft gegen Trockenzeiten und Hitzeperioden
  • der Baum ist noch nicht resistent gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall

Das gilt zwar auch für einige einheimische Baumarten, aber vor allem für exotische Gehölze. Diese einstigen Exoten profitieren bei uns vom Klimawandel. Noch vor wenigen Jahrzehnten wäre es beispielsweise schier unmöglich gewesen, einen Blauglockenbaum oder einen Gingko-Baum heil über den Winter zu bringen.