Meerettich bildet eine weiße Wurzel, die wir zum Verzehr nutzen. Meerrettich zu bekämpfen ist jedoch eine mühsame Arbeit, da er sich sowohl vegetativ über seine Wurzelausläufer als auch generativ über seine zahlreichen Samen vermehrt.
Erkennen

Der mehrjährige Meerrettich (Armoracia rusticana) erreicht je nach Standortbedingungen eine Wuchshöhe von 40 bis 150 cm. Die aufrechten Pflanzenstängel sind verzweigt, während die grundständigen, lang gestielten Laubblätter bis zu 1 m lang werden und ganzrandig sowie leicht gekerbt sind.
Die Stängelblätter hingegen sind teilweise gefiedert. Schon eine einzelne Pflanze kann mit ihren bis zu 1 m langen Blättern und den zahlreichen Wurzelläufern beträchtliche Ausmaße annehmen, sodass die mechanische Beseitigung als Wurzelunkraut eine ausgesprochen mühsame Arbeit darstellt.
Wurzelbildung

Der Meerrettich besitzt eine lange, dicke Pfahlwurzel und vermehrt sich vor allem vegetativ durch lange Wurzelausläufer. Die Pfahlwurzel hat eine dünne, braune Schale und ist innen weiß.
Sie ist reich an Vitamin C und enthält schwefelhaltige, ätherische Öle, wobei insbesondere das Senföl-Glykosid Sinigrin für den scharfen Geschmack verantwortlich ist. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch etwa fingerdicke Wurzelstecklinge, die Fechser genannt werden. Besonders kräftig entwickelt sich die Meerrettichstange, wenn man bei diesen Stecklingen sämtliche Seitentriebe und Knospen entfernt.

Hausmittel und andere Alternativen
Meerrettich ist eine alte Kulturpflanze, die sich nicht nur über ihre zahlreichen Wurzelausläufer, sondern auch durch Samen ausbreiten und verwildern kann, wodurch sie als Wurzelunkraut sehr lästig wird. Um ihn an unerwünschten Standorten dauerhaft zu beseitigen, muss die Pfahlwurzel mitsamt allen Wurzelteilen und Ausläufern vollständig ausgegraben werden, da sich die Pflanze selbst aus kleinsten, beim Entfernen übersehenen Wurzelstücken wieder regeneriert.
Unser Tipp!
Im Rasen lässt sich der Meerrettich durch regelmäßiges Mähen so stark schwächen, dass er nach einiger Zeit verschwindet.
Den Meerrettich auch chemisch bekämpfen?
Nein! Meerrettich wird grundsätzlich nicht chemisch bekämpft, da er im Garten durch seine Inhaltsstoffe eine wertvolle Rolle in der biologischen Schädlingsbekämpfung spielt. So eignet er sich als Repellent-Pflanze in Mischkulturen des Gemüseanbaus, da seine Senföle zahlreiche Schädlinge vertreiben können.
Zudem lässt sich aus Meerrettich-Jauche ein wirksames Mittel gegen Kartoffelkäfer herstellen. Allerdings schützt dies die Pflanze nicht davor, selbst von bestimmten Schädlingen wie Blattkäfern oder Erdflöhen befallen zu werden.
Den Meerrettich einfach stehen lassen
Nein! Es ist keine gute Idee, Meerrettich unkontrolliert im Garten auszupflanzen, da er sich schnell ausbreitet und verwildert. Eine Rhizomsperre wie bei ausläuferbildenden Bambusarten ist hier wirkungslos, weil sich Meerrettich sowohl vegetativ über seine Wurzelausläufer als auch generativ über seine zahlreichen Samen vermehrt.
Unser Tipp!
Möchte man einzelne Pflanzen anbauen, sollte man jeweils einen Fechser (etwa fingerdicker Wurzelsteckling des Meerrettichs) in einen ausreichend großen und tiefen Kübel setzen, damit sich im Laufe des Jahres eine kräftige Pfahlwurzel, die sogenannte Meerrettichstange, entwickeln kann.
Meerrettich im Jahresverlauf
Bereits im ersten Jahr entwickelt der Meerrettich eine kräftige, dicke und vielköpfige Pfahlwurzel, die auch als Stange bezeichnet wird. An dieser Hauptwurzel entstehen zahlreiche dünne Seitenwurzeln, aus denen Blattrosetten austreiben.
Erst im zweiten Jahr kommt es zur Blüte, wobei ein bis zu 150 cm hoher Blütenstand gebildet wird. Die weißen Blüten erscheinen in lockeren Trauben, die in den Blattachseln stehen.
Verbreitung und Vorkommen des Meerrettichs
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Meerrettichs liegt in Südosteuropa und Westasien. Meerrettich wächst am besten auf einem sandigen, tiefgründig lockeren Boden.