Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt Kompostwürmer in einer sehr feuchten Wurmkiste

Probleme Wurmbox

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/einrichtung/kompost/wurmkiste/probleme-wurmbox/

Eine Wurmkiste ist relativ einfach zu starten und auch zu gebrauchen. Dennoch gibt es Probleme, die in einer Wurmkiste auftreten können, wie Geruchsbildung, Überpopulation von Schädlingen oder Wurmflucht. Die meisten sind jedoch relativ einfach und schnell zu beheben. Wir geben einen Überblick, was im Falle des Falles zu tun ist!

Geruchsbildung

Im Normalfall riecht eine Wurmbox nur minimal oder gar nicht. Kommt es zu einer intensiven Geruchsbildung, sollte man umgehend handeln.

Ursachen: Ursachen für unangenehme Gerüche können Feuchtigkeit und das Füttern falscher Abfälle sein. Zudem kann eine Überfütterung strenge Gerüche auslösen: Die Würmer kommen ganz einfach mit dem Fressen nicht hinterher.

Abhilfe: Trockene Materialien wie Pappe oder Zeitungspapier helfen gegen zu viel Feuchtigkeit in der Box. Zudem sollte man schnellstmöglich die Futtermenge reduzieren und erhöhte Aufmerksamkeit auf die zugeführten Abfälle legen. Hier gibt es eine Liste mit optimalen Lebensmitteln, die in eine Wurmkiste gehören.

Das Foto zeigt einen Wurm auf einem Stück Papier in seiner Wurmkiste

Überpopulation von Schädlingen

Fruchtfliegen, Ameisen und Mücken kommen immer mal wieder in einer Wurmkiste vor. Jedoch sollte sich ihre Anzahl in Grenzen halten.

Fruchtfliegen

Ursachen: Fruchtfliegen lieben überreifes Obst und Gemüse und können durch dessen Fütterung in die Wurmbox gelangen

Abhilfe: Das Schließen des Deckels und das Abdecken der sehr reifen Bioabfälle mit Erde oder Papier hilft die Fruchtfliegen fern zu halten. Zudem ist eine übermäßige Fütterung zu vermeiden. Bitte unbedingt auf die Fütterung von Fleischprodukten verzichten.

Das Foto zeigt eine Fruchtfliegenfalle, an der Fruchtfliegen hängen

Ameisen

Ursache: Ameisen hingegen befinden sich in der Wurmkiste, wenn diese zu trocken ist.

Abhilfe: Die Wurmbox sollte immer leicht feucht sein. Ist das Material in der Wurmkiste zu trocken hilft das Besprühen mit Wasser. Klebrige Fallen an den Beinen der Kiste helfen zudem, dass die Ameisen nicht in die Kiste gelangen können.

Das Foto zeigt eine Knotenameise

Unzureichende Materialzersetzung

Die Bioabfälle stellen größere, matschige Klumpen dar, die anfangen zu stinken und zu schimmeln.

Das Foto zeigt matschige Klumpen von Bioabfall

Ursache: Eine zu geringe Anzahl an Würmern, eine falsche Fütterung, sowie falsche Bedingungen können dafür sorgen, dass die Kompostierung nur sehr langsam abläuft.

Abhilfe: Eine Wurmkiste sollte mit mindestens 500-1000 Würmern bestückt werden, um gut funktionieren zu können. Diese sollten sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. Zudem ist eine regelmäßige und optimale Fütterung das A&O.

Das Foto zeigt einen Wurm auf halbverrottetem Bioabfall

Schimmel

Ein weißer Teppich überzieht die Oberfläche in der Wurmkiste: Schimmel! Der Schimmel in ist für uns Menschen nicht gefährlich, solange keine Allergie besteht. Es besteht somit kein Grund zur Sorge.

Ursachen: Ist die Wurmbox über einen längeren Zeitraum zu feucht, da eventuell zu viele wasserhaltige Lebensmittel gefüttert wurden, kommt es zur Schimmelbildung. Auch eine schlechte Belüftung oder zu viel Futter in der Box können Schimmel auslösen.

Die Waage macht's!

Eine gewisse Feuchtigkeit in der Wurmkiste ist jedoch wichtig. Die Würmer überleben keine längere Trockenperiode.

Das Foto zeigt einen Pfirsich, auf dem ein Kompostwurm kriecht

Abhilfe: Eine regelmäßige Feuchtigkeitskontrolle beugt Schimmelbildung vor. Ist die Kiste zu feucht kann mit Hilfe von Papier oder Karton, oder dem Öffnen des Deckels gegengewirkt werden. Das Reduzieren der Menge der zugeführten Abfälle sowie eine gute Belüftung sind zudem entscheidend.

Hat sich Schimmel bereits gebildet, den man an einem weißen Teppich an der Oberfläche der Wurmkiste findet, kann man diesen ganz einfach im Substrat untermischen. Dazu gräbt man mit einer kleinen Schaufel einen kleinen Graben in das Substrat und gibt den befallenen Humus hinein. Anschließend verschließt man das Loch wieder. Die Würmer werden die Abfälle samt der Pilzsporen fressen.

Wurmflucht

Plötzlich reduziert sich die Wurmanzahl in der Box oder man sieht, wie die Würmer versuchen aus der Kiste zu kriechen: Die Wurmflucht beginnt.

Ursachen: Eventuell stimmt der PH-Wert in der Wurmkiste nicht. Eine einseitige Ernährung bewirkt oftmals einen zu hohen PH-Wert, was den Würmern nicht gefällt. Es kann sein, sie versuchen zu fliehen. Zudem kann zu viel Feuchtigkeit oder Trockenheit, falsche Temperaturen und falsches Futter die Würmer zur Flucht animieren.

Abhilfe: Ein PH Wert zwischen 5 und 7, also ein neutraler Boden, wird von den Würmern als optimal angesehen. Eine regelmäßige Zugabe einer Mineralmischung ist unabdingbar. Zudem sollte man auf eine optimale Fütterung, Temperaturen zwischen 15 und 25°C und eine regelmäßige Feuchtigkeitskontrolle achten.

Das Foto zeigt Würmer, die in einer Reihe kriechen

Massensterben von Würmern

Wo sind alle meine Würmer hin? Die Würmer fressen nicht mehr und sie haben sich in kurzer Zeit rapide reduziert? Schnelles Handeln ist gefragt! Es kann sich möglicherweise um Giftstoffe in der Wurmbox handeln.

Ursache: Giftstoffe (z.B. Reinigungsmittel) in der Wurmbox, eine zu hohe bzw. zu niedrige Temperatur oder ein falscher pH-Wert können ein Massensterben auslösen. Auslöser können zudem zu wenig Mineralstoffe im Substrat sein.

Abhilfe: Die Box umgehend auf mögliche Giftstoffe untersuchen und sie vor extremen Temperaturen schützen. Calcium und Spurenelemente sind wichtig, damit sich die Würmer Kokons für ihre Fortpflanzung bauen können. Zudem sind sie ausschlaggebend für einen optimalen PH-Wert in der Wurmbox. Spezielle Mineralstoffmischungen aus dem Fachmarkt helfen, diesen Haushalt aufzufüllen. Alleine mit abwechslungsreicher Fütterung von Obst und Gemüse hat man jedoch keine Chance auf ein gutes Mineralstoffmilieu in seiner Wurmkiste.

Das Foto zeigt, wie Mineralfutter in der Wurmkiste verteilt wird

Probleme und Lösungen in der Wurmkiste im Überblick

Viele Probleme in der Wurmkiste haben schnelle Lösungen. Hinter den Problemen können stecken:

Änderung der Futterannahme: Das Futter wurde geändert und die Würmer fressen schlechter? Auch Würmer haben gewisse Vorlieben. Futter daher tendenziell nur langsam ändern und beobachten, welchen Biomüll die Würmer am liebsten fressen.

Trockenheit: Zu trockenes Futter und zu viel Papier und Pappe nehmen der Wurmkiste ihre Feuchtigkeit. Abhilfe schaffen wasserhaltige Abfälle, wie Wassermelone oder das aktive Besprühen der Kiste mit Wasser.

Hohe Feuchtigkeit: Zu hohe Feuchtigkeit in der Wurmkiste kann man durch die Zugabe von Papier und Pappe reduzieren. Auch das Öffnen des Deckels und eine Fütterung eher trockener Bioabfälle kann helfen.

Das Foto zeigt zwei Kompostwürmer in unterschiedlichen Stadien

Überhitzung: Die Temperarturen steigen auf über 25°C, die Kiste steht an einem sonnigen Ort und die Würmer fressen nicht mehr. Schnellstmöglich die Kiste an einen kühleren Ort stellen und für eine gute Belüftung sorgen.

Kälte: Sind die Temperaturen zu gering, stoppen die Würmer die Nahrungsaufnahme. Der Prozess verlangsamt sich enorm. Den Standplatz für die Würmer optimieren. Am besten sind Temperaturen von 15-25°C.

Fehlende Balance zwischen Kohlenstoff und Stickstoff: Die Würmer brauchen sowohl stickstoffreiches Futter, wie Obstreste und Gemüsereste, als auch kohlenstoffreiches Futter, wie Papier oder Pappe. Das Verhältnis muss ausgewogen sein. Hier heißt es: Unbedingt die Futterlisten anschauen und die Futterrationen anpassen.