Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt Bioabfall in einer Wurmkiste

Wurmkiste füttern

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Die Wurmkiste ist aufgebaut und die Würmer sind angekommen und bereits in der Box. Nun geht es darum, die Wurmkiste optimal zu füttern, damit die Würmer sich wohl fühlen. Wir geben einen Überblick, was in die Wurmkiste gehört, welche Lebensmittel verboten sind und wie eine sinnvolle Fütterung aussieht.

Was gehört in eine Wurmbox?

Vor allem Gemüse- und Obstreste, sowie Kaffeesatz oder auch Grünabfälle aus dem Garten sind optimal für die Wurmkiste geeignet.

Das Foto zeigt Biomüllreste auf einem Teller

Zusätzlich kann Papier oder Karton Einsatz in der Wurmkiste finden, um Feuchtigkeit aufzusaugen. Papier dient zusätzlich als Kohlenstofflieferant und somit als wichtige Basis für die Würmer.

Die Würmer brauchen sowohl stickstoffreiche als auch kohlenstoffreiche Nahrung. Nur so kann eine optimale Ernährung und Versorgung gewährleistet werden. Das Verhältnis sollte bei ca. 2:1 liegen: 2 Teile braune und somit kohlenstoffreiche Nahrungsmittel, 1 Teil sogenannte grüne, stickstoffreiche Lebensmittel. Dabei geht es jedoch um das Volumen, nicht das Gewicht.

Wurmkiste füttern: Kohlenstoffreiche Nahrungsmittel (2 Teile)

Das Foto zeigt Papier in der Wurmkiste
Papier gehört zur kohlenstoffreichen Nahrung für Kompostwürmer

Kohlenstoffreiche Nahrungsmittel fördert die Wurmaktivität. Es ist die Energiequelle für die Wurmpopulation und gleichzeitig für die Bildung von Wurmhumus verantwortlich.

  • (Zeitungs-)Papier und Karton
  • Laub (abgestorben)
  • Heu und Stroh
  • Loser Tee
  • Maiskolben

Schon gewusst?

Man kann all diese Materialien (eher) mit der Farbe BRAUN in Verbindung bringen! Diese Materialien brauchen mehr Zeit in der Zersetzung.

Stickstoffreiche Nahrungsmittel (1 Teil)

Das Foto zeigt Karotte, Banane und Gurke für die Wurmkiste
Gemüse- und Obstreste zählen zur stickstoffreichen Nahrung für Würmer

Stickstoffreiche Nahrung fördert die Vermehrung und das Wachstum der Wurmpopulation. Nährstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe kommen durch stickstoffreiche Nahrungsmittel in die Wurmkiste.

  • Gemüsereste (roh)
  • Obstreste (roh)
  • Abgeschnittene Äste und Blätter
  • Eierschalen (pulverisiert)
  • Kaffeesatz

Schon gewusst?

All diese Nahrungsmittel sind (eher) der Farbe GRÜN zuzuordnen. Es handelt sich um frische Lebensmittel. Diese Materialien brauchen weniger Zeit in der Zersetzung.

Futterlisten für Würmer

Es gibt einige Lebensmittel, die gerne von den Würmern in der Kompostkiste vertilgt werden. Allerdings gibt es auch Lebensmittel, die nichts in einer Wurmbox zu suchen haben.

Das darf in die Wurmkiste

Das Foto zeigt eine Bananenschale, Karotten, Gurken und Karton in einer Wurmkiste
Das darf in die WurmkisteBemerkungen
Ananasnur in geringen Mengen, da sie sehr sauer ist; auf Bioqualität achten, da viel Spritzmittel verwendet wird
ApfelSchale, Kern, Frucht
Auberginekomplett
Avocadonur in geringer Menge, Schale nur stark zerkleinert
BananeSchale etwas zerkleinern
Blumennur Wiesenblumen, Schnittblumen haben eine hohe Schadstoffbelastung
Brokkolinur in geringen Mengen, klein schneiden
Eierschalenallerdings muss man diese pulverisieren
Erdbeerenkomplett
Gekochtes Gemüsenur, wenn es in reinem Wasser ohne Zusätze von Salz gekocht wurde
Granatapfelkleinschneiden hilft
Gurkekomplett
Hanfmatteauch diese wird mit der Zeit von den Würmern gefressen
Ingwerwenn daraus ein Tee zubereitet wurde, der Ingwer somit ausgekocht ist
Kaffeesatzzerkrümeln, damit es zu keiner Schimmelbildung kommt
KartoffelSchalen: gekocht, ohne Zusatz oder roh und sehr dünn geschält
Karottekomplett
KartonKarton und Papier gehört in die Wurmkiste. 25% der Nahrung sollte aus faserhaltigem Material bestehen
Kiwikomplett
KohlKohl verwest nur sehr langsam, daher nur geringe Mengen füttern und diese klein schneiden
Kürbisklein schneiden
Laubtrocken (kein Laub vom Nuss- und Lorbeerbaum)
Lauchgeringe Mengen
Lupinen Kaffeeja, Würmer lieben ihn
Maisin geringen Mengen
Mandarinenur in sehr geringen Mengen, Mandarinen sind zu sauer
Mangoja, nur der Stein wird nicht verwesen
Mangoldkomplett
MeloneMelone ist sehr feucht; bei der Fütterung Papier zugeben, um die Feuchtigkeit aufzusaugen
Papiernatürliches Papier ja; auch Karton; gebleichtes Papier, wie Taschentücher ab und zu; kein Hochglanz-Papier
Paprikakomplett
Pflaumenkomplett
Pfirsichkomplett
Pilzekomplett
Radieschenvor allem Blätter, Radieschen selbst nur in geringen Mengen
Rasenabgeschnittenes Gras getrocknet und in kleinen Mengen
Rhabarberkomplett
Rote Beetekomplett
Salatkomplett
Selleriekomplett
Spargelnur in kleinen Mengen, da er stark riechen kann
Süßkartoffelkomplett, am besten kleinschneiden
Teeorganischer Tee ja; Teebeutel ohne Mikroplastik
Tomatenkomplett
Traubenkomplett
Trockenfruchtin kleinen Mengen
Vogelmierekomplett
Zucchinikomplett

Steine von manchen Obstsorten könne zwar n die Box, werden aber von den Würmern nicht vertilgt. Sie werden dann als Stein beim Ernten im Wurmhumus gefunden.

Kerne aus gewissen Gemüsesorten können in der Wurmkiste anfangen auszutreiben. Die jungen Triebe sollte man ausreißen oder umknicken, sodass sie nicht mehr weiter wachsen.

Das Foto zeigt Keimlinge in einer Wurmbox

Verbotenes Wurmfutter

Das Foto zeigt Fleisch, Nudeln, Reis, Käse und Brot. All dies gehört nicht in eine Wurmkiste.
  • Beschichtetes Papier
  • Brötchen, Brot und Ähnliches
  • Chili
  • Eigelb und Eiweiß
  • Gekochte Lebensmittel
  • Gekochte Hülsenfrüchte
  • Gesalzene Produkte
  • Katzenstreu
  • Knochen
  • Milchprodukte
  • Nudeln
  • Öl
  • Reis
  • Salz
  • Schimmelige Lebensmittel
  • Schnittblumen
  • Wurst und Fleisch
  • Zitrusfrüchte
  • Zucker
  • Zwiebeln und Knoblauch (auch keine Schalen)
  • Mit Pilzen, Krankheiten oder Parasiten belastete Abfälle

All das sollte man beim Füttern der Wurmkiste wissen

Neben den Futterlisten ist es wichtig zu wissen, welche Bedeutung die Zugabe von Mineralfutter hat, wie oft und wie viel gefüttert werden sollte und ob man das Futter für die Würmer erkleinern sollte.

Mineralfutter

Das Foto zeigt, wie Mineralfutter in der Wurmkiste verteilt wird

Die Würmer in der Wurmkiste benötigen neben den genannten Lebensmitteln 1-2 Esslöffel spezielles Mineralfutter pro Monat. Dieses kann im Fachmarkt oder online erworben werden. Das enthaltene Gesteinsmehl und der Kalk helfen, den PH-Wert in der Kiste neutral (zwischen 5und 7) und somit optimal zu halten.

Die enthaltenen Mineralien regen die Würmer zum Wachsen und sich fortpflanzen an. Außerdem wird der Kompostierungsprozess angeregt und der entstehende Wurmhumus wird hochwertiger.

Wann füttert man die Würmer?

Das Foto zeigt einen Kompostwurm, der über eine Karottenschale kriecht

Die Würmer kann man täglich füttern. Zudem ist es möglich sie nur jeden dritten Tag zu füttern. Dann ist allerdings eine größere Menge Futter notwendig. Hier ist man relativ flexibel, da die Kompostwürmer unkompliziert sind.

Das Gute!

Die Würmer sind unkompliziert und flexibel, was uns eine gewisse Flexibilität beim Füttern gibt!

Es sollte nachgefüttert werden, wenn der in der Wurmkiste vorhandene Bioabfall anfängt sich zu zersetzen.

Eine Faustregel besagt: Nimmt man ca. 3-4 cm Biomüll von oben her aus der Kiste sollten die Würmer sichtbar sein.

Wieviel Futter brauchen die Würmer?

Ein ausgewachsener Wurm frisst täglich ca. die Hälfte seines eigenen Körpergewichts. Man geht von einem Gewicht von ca. 0,4 Gramm aus. Eine Startpopulation an Würmern beinhaltet ungefähr 500 Würmer.

Zu Beginn brauchen die Würmer nicht zu viel zum Fressen. Die Wumkiste muss erst eingefahren werden. Hier heißt es: Weniger ist mehr. Die ganzen Mikroorganismen und das Ökologische System müssen sich erst aufbauen.

Das bedeutet: Zu Beginn fressen die Würmer ca. 100 Gramm Bioabfälle täglich. Das ist gleich zu setzen mit 2-3 Esslöffel Inhalt.

Das Foto zeigt verschiedenes Futter für Würmer

Später wird die Futtermenge angepasst. 1000 Würmer brauchen ungefähr 500 Gramm Futter am Tag, was 12-15 Esslöffeln entspricht. 

Wichtig!

Geruchsbildung ist immer ein Zeichen dafür, dass zu viel gefüttert wurde! Einfach 2-3 Tage eine Futterpause einlegen!

Soll ich die Abfälle für die Würmer zerkleinern?

Jein! Beim Zerkleinern von Bioabfällen kommt es, wie bei der Futtermenge auch, darauf an, wie lange die Wurmkiste schon existiert.

Eingefahrene Wurmkiste mit gut fressenden Würmern

Das Foto zeigt Würmer auf einer Bananenschale und einen Wurm auf einem Pfirsich

Ist die Kiste schon gut eingefahren, es befindet sich eine große Wurmpopulation in der Kiste (8000-10000 Würmer) und die Würmer fressen gut, ist kein Zerkleinern der Abfälle notwendig.

Wurmkiste ist noch in der Einfahrphase

Ein Zerkleinern oder Pürieren kann dann sinnvoll sein, wenn die Wurmkiste noch nicht eingefahren ist oder nicht richtig funktioniert. Haben die Würmer Hunger, können sie durch das Zerkleinern schneller mit dem Fressen beginnen.

Das Foto zeigt einen Kompostwurm auf zerkleinerten grünen Bohnen

Wichtig!

Werden die Abfälle zerkleinert besteht ein höheres Risiko der Fermentierung und somit der Geruchsbildung. Die Zugabe von Papier ist von hoher Bedeutung.

Auch Würmer haben Vorlieben

Schon gewusst?

Auch Kompostwürmer haben Futtervorlieben. Es gibt tatsächlich Lebensmittel, die von der Wurmpopulation lieber verzehrt wird, als andere.

Aus diesem Grund macht es Sinn „Häufchen weiße“ zu füttern. Das heißt, die Lebensmittel werden nicht wild in der Box verteilt, sondern als kleine Häufchen in die Kiste gelegt. So wird schnell ersichtlich, was zu den Lieblingsspeisen der Würmer gehört.

Das Foto zeigt, wie Lebensmittel in der Wurmkiste als Häufchen gefüttert wurden

Die optimale Feuchtigkeit in der Wurmkiste

Es ist wichtig, dass die Wurmkiste immer feucht gehalten wird, jedoch nicht zu nass ist. Hier kann man sich einen feuchten, ausgedrückten Schwamm vorstellen. Ist die Wurmbox zu nass, kann die Zugabe von trockenem Karton oder Papier helfen, überschüssiges Wasser aufzusaugen. Auch das Offenlassen des Deckels ist eine Option.

Ist das Substrat in der Kiste zu trocken kann Wasser hinzugefügt werden, oder feuchte Lebensmittel „gefüttert“ werden, wie beispielsweise Wassermelone.

Das Foto zeigt die Faustprobe und eine optimal feuchte Erde der Wurmkiste
Optimale Feuchtigkeit! Etwas Wasser zwischen den Fingern!