Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt Kompostwürmer

Würmer für die Wurmkiste: Menge, Arten und Tipps

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/einrichtung/kompost/wurmkiste/wuermer-wurmkiste/

eins ist klar: Ohne Würmer keine Wurmkiste. Aber welche Würmer eignen sich? Und was ist notwendig, dass es den Würmern in der Wurmkiste gut geht? Wir geben einen Überblick.

Welche Würmer kommen in die Wurmkiste?

Für eine Wurmkiste sind Kompost-Würmer der Gattung Eisenia fetida, Eisenia Andrei und Eisenia hortensis optimal. Diese sind ganz einfach online oder im Fachhandel zu beziehen.

Das Foto zeigt das Ende eines Kompostwurmes in Nahaufnahme

An dieser Stelle ist auch zu erwähnen: Normale Regenwürmer eignen sich NICHT für den Einsatz in einer Wurmbox. Diese fühlen sich in der Regel in einer Wurmkiste einfach überhaupt nicht wohl.

Schon gewusst?

Kompostwürmer lieben lockeren und nährstoffreichen Boden und fressen sich horizontal durch das Substrat, was in einer Wurmkiste von großem Vorteil ist.

Eisenia fetida

Der Eisenia fetida liebt organische Abfälle und hält sich im Normalfall in den oberen Schichten auf. Er frisst sehr gut, nämlich täglich ca. die Hälfte seines eigenen Körpergewichtes, was ihn zum fleißigen Komposthelfer macht.

Man erkennt diese Art an ihren unterschiedlichen „Ringeln“, die sowohl heller als auch dunkler sind.

Das Foto zeigt einen Kompostwurm "Eisenia Fetida"

Eisenia andrei

Eisenia andrei wird oft mit Eisenia fetida verwechselt, da sich die beiden Arten sehr ähneln. Sie haben ähnliche Größen und unterscheiden sich auch kaum in ihrer Lebensweise. Der einzige Unterschied ist die Färbung. Der Eisenia andrei ist komplett rot gefärbt.

Das Foto zeigt einen Kompostwurm Eisenia Andrei

Eisenia hortensis

Eisenia hortensis verzehrt am liebsten holzige und grobe Abfälle und ergänzt so die anderen beiden Arten optimal. Er ist an seiner blau grauen Färbung und seinen pinken „Ringeln“ zu erkennen und hat oftmals gelbliche Enden. Er vermehrt sich langsamer, als die anderen beiden Arten, wird dafür etwas größer und länger.

Das Foto zeigt einen Kompostwurm "Eisenia hortensis"

Unser Tipp!

Alle drei Arten haben geringfügige Unterschiede in ihren Futtervorlieben, ihrem Aussehen und ihrer Größe. Sie haben aber eins gemeinsam: Sie sind optimale Komposthelfer und gut für die Wurmbox geeignet!

Wie viele Würmer brauche ich für meine Wurmkiste?

Das Foto zeigt Kompostwürmer

Eine Wurmkiste startet man im Normalfall mit einer Wurmpopulation von 500-1000 Würmern. Diese kann man ganz einfach in einem Onlinefachhandel erwerben. Einmal gestartet muss man im Normalfall keine Würmer nachkaufen.

Schon gewusst?

In einer gut funktionierenden Wurmkiste vermehrt sich die Wurmpopulation immer so stark, dass das Verhältnis von Futterzufuhr zu Wurmpopulation automatisch stimmt.

So arbeiten die Würmer in der Wurmkiste

Kompostwürmer haben nicht, wie wir Menschen, Augen oder jegliche Art von Extremitäten. Somit haben sie auch keine Zähne. Sie zersetzen die Bioabfälle mit Hilfe von Bakterien.

Das Foto zeigt Würmer, die in der Wurmkiste kriechen

Aber wie genau schaffen es die Würmer die Bioabfälle zu „fressen“? Man kann sich den Prozess folgendermaßen vorstellen:

  • Die Würmer kriechen über die Abfälle und verteilen Millionen von Bakterien auf ihnen. Diese befinden sich in jedem Magen-Darm-Trakt eines Wurmes.
  • Jetzt vermehren sich die Bakterien super schnell auf den Bioabfällen und diese fangen an sich zu zersetzen. Die Zellwände werden zersetzt und der Biomüll verschwindet Zusehens.
  • Jetzt kommen die Würmer wieder ins Spiel: Nachdem die Bakterien ihre Arbeit vollrichtet haben saugen die Würmer die übrig gebliebene Nährstoff-Bakterien-Soße auf.
  • Mit Hilfe kleiner Sandkörner, die sich im Magen der Würmer befinden wird dieser Sud nun weiter zerkleinert und zersetzt. Das ausgeschiedene Produkt wird als Wurmhumus bezeichnet und gilt als wertvoller Pflanzendünger.

Welche Bedingungen brauchen meine Würmer?

  • Würmer brauchen Temperaturen zwischen 20 und 25°C, um optimal „arbeiten“ zu können
  • Würmer lieben es feucht – Staunässe und Trockenheit meiden sie
  • Auch Würmer haben Lieblingsnahrung: Eine genaue Beobachtung zeigt, welche Lebensmittel bevorzugt vertilgt werden
Das Foto zeigt verschiedene Lebensmittel in der Wurmkiste. Diese sind in Haufen angeordnet.
Wer die Bioabfälle in Haufen füttert kann schnell die Lieblingsnahrung seiner Würmer herausfinden

Diese Vorteile bringen Kompostwürmer mit sich

  • Die Würmer setzen die Kompostierung in Gang und beschleunigen diese.
  • Die Ausscheidungen der Kompostwürmer werden zu nützlichem Wurmhumus, der als natürlicher Dünger gilt.
Das Foto zeigt eine Banane in der Wurmkiste: Links ist die Banane noch "frisch", rechts fängt sie schon an sich zu zersetzen
Die Würmer helfen bei der Zersetzung von Bioabfällen

Eine Übersicht über alle Vorteile einer Wurmkiste gibt es hier.

Wie kommt der Wurm in die Kiste?

Das Foto zeigt die Würmer, wie sie geliefert werden in einer Tüte und eine Nahaufnahme

Ganz einfach: Die Würmer werden vom Fachhandel in ausreichend Substrat versandt. Der Versandt erfolgt in einer entsprechenden Box oder Tüte. Zudem ist das Substrat mit ausreichend aktiven Bakterien angereichert, sodass die Würmer gut einige Tage überleben können.

Zum Starten der Wurmkiste gibt man die Wurmpopulation samt dem mitgelieferten Substrat vorsichtig in die Wurmkiste und lässt sie erst einmal 72 Stunden ruhen. Und schon sind die Würmer in der Kiste, ganz einfach also!

Anschließend werden sie das erste Mal gefüttert. Wie genau die Fütterung aussieht, erklären wir hier.

Das Foto zeigt, wie die Würmer in die Wurmkoste gegeben werden

Wo sollte der Wurm leben?

Die Würmer halten sich im Normalfall automatisch dort auf, wo sie frisches Futter finden. Wer seine Wurmkiste also richtig füttert (richtige Menge an Feuchtigkeit, richtige Futtermenge, ausgewogene Ernährung) wird seine Wurmpopulation immer dort vorfinden, wo gefüttert wird: In einer laufenden Wurmkiste also in der Erntekiste.

So kann der fertige Wurmhumus ganz einfach „wurmfrei“ entnommen werden. Sind noch eine große Anzahl an Würmern im Wurmhumus zu finden ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Humus noch nicht „reif“ ist, die Würmer finden noch ausreichend Futter auch in diesem Substrat.

Kompostwürmer vermehren, so geht’s!

Das Foto zeigt eine Vielzahl an Kompostwürmern
Kompostwürmer pflanzen sich bei guten Bedingungen automatisch fort

Wichtig!

Zur Vermehrung braucht man genügend gesunde und satte Würmer. Nur dann wächst die Wurmpopulation.

Wenn sich Kompostwürmer in der Wurmkiste wohl fühlen, vermehren sie sich automatisch. Und zwar immer in dem Ausmaß, das derzeit für die Wurmkiste gut und richtig ist. Ein Phänomen! So ist die Wurmkiste im Optimalfall immer mit ausreichend Würmern bestückt und es kommt auch nie zu einer „Überpopulation“. Das Gleichgewicht bleibt bestehen.

Rahmenbedingungen für eine optimale Fortpflanzung

Für eine gute Fortpflanzungsbereitschaft ist es notwendig, einige Rahmenfaktoren zu beachten und beizubehalten:

  • Eine optimale Belüftung sorgt für eine gute Sauerstoffversorgung in der Wurmkiste
  • 20°C sind optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vermehrung der Würmer
  • Eine optimale Feuchtigkeit in der Wurmkiste ist das A&O: Nicht zu nass und nicht zu trocken. Wie man die Feuchtigkeit kontrolliert, verraten wir hier.
  • Der PH-Wert in der Kiste muss neutral sein. Eine monatliche Zugabe einer speziellen Mineralmischung ist notwendig, dass die Würmer ein optimales Milieu vorfinden.
  • Würmer vermehren sich besser, wenn sie ihre Ruhe haben. Hierzu gehört eine Abdeckung, denn die Würmer sind lichtscheu.
  • Eine optimale Fütterung hilft bei der Vermehrung der Würmer. Was und wie gefüttert wird gibt es hier.
Das Foto zeigt, wie Mineralfutter in der Wurmkiste verteilt wird

Und wie läuft die Vermehrung ab?

  • Kompostwürmer besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsteile, sie sind Zwitter. Im optimalen Fall befruchten sich beim Geschlechtsakt beide Würmer gegenseitig.
  • Der Kompostwurm legt Eier, aus denen kleine Wurmbabys schlüpfen.
  • Ein Wurm kann in der Wumfarm bis zu 5 Jahre alt werden
  • Ein Richtwert besagt, dass sich eine Wurmpopulation alle 3 Monate verdoppelt. Es kommt jedoch zu keiner Überpopulation in der Wurmbox, da die Würmer rechtzeitig ihre Vermehrung stoppen und so die Wurmanzahl regulieren.

FAQ zu Kompostwürmern

Warum findet man in den Boxen oft drei Wurm-Arten gemischt?

Wie bei der Artenvorstellung erwähnt, ergänzen sich die Gattung Eisenia fetida, Eisenia Andrei und Eisenia hortensis optimal. Alle drei Arten sind Kompostwürmer, die sich optimal für eine Wurmkiste eignen.

Das Foto zeigt Würmer in einer Wurmbox

Begründung:

Die Wurmarten haben gemeinsam, dass sie sich horizontal durch die Box fressen. Dennoch haben sie verschiedene Futter-Vorlieben und Geschwindigkeiten in der Fortpflanzung.

Es macht also auf jeden Fall Sinn, alle drei Gattungen gemeinsam in der Wurmfarm zu halten.

Zudem ist es sinnvoll Würmer in verschiedenen Entwicklungsstufen zu haben, vom Ei über Jugendliche Würmer bis zum Erwachsenen Kompostwurm sollte alles dabei sein. Aber keine Sorge: Die Würmer für die Wurmkiste werden in einer optimalen Zusammensetzung geliefert, sodass man sich hierüber im Normalfall gar keine großen Gedanken machen muss.

Woher bekomme ich Kompostwürmer?

Online, der Fachmarkt oder ein aktiver Hobbygärtner in der Nachbarschaft sind gute Anlaufstellen für den Erwerb von Kompostwürmern.

Das Foto zeigt zwei Kompostwürmer in unterschiedlichen Stadien

Begründung:

Kompostwürmer kann man ganz einfach online in einem Fachhandel bestellen. Hier werden sie in Mengen von 500 oder 1000 Exemplaren angeboten und in einem geeigneten Behälter verschickt. Der Behälter enthält zudem ein Substrat von dem die Würmer einige Zeit zehren können. Aktive Bakterien sind im Substrat enthalten.

Eine weitere Möglichkeit, um an Kompostwürmer zu kommen, ist das Nachfragen bei Bekannten, die einen gut funktionierend Kompost haben. Diesem können im Normalfall einige Würmer entnommen werden.

Schon gewusst?

Es macht Sinn, Kompostwürmer aus zwei oder gar drei unterschiedlichen Komposthäufen zu entnehmen, um eine möglichst große Vielfalt zu gewährleisten.

Was tun, wenn ich die Würmer nicht gleich verwenden kann?

Die Würmer kann man nach Erhalt gut zwei Wochen im mitgelieferten Substrat lagern.

Das Foto zeigt ein weißes Säckchen, das zugebunden ist
Das mitgelieferte Substrat liefert ausreichend Nährstoffe, um die Würmer einige Zeit zu versorgen.

Begründung:

Die Kompostwürmer werden in ausreichend Substrat geliefert, das ihnen genug Nahrung für einen gewissen Zeitraum bietet.

Wichtig ist, dass man das Substrat immer schön feucht hält. Ein ausgedrückter Schwamm kann als Richtwert dienen: Nicht zu nass und nicht zu trocken. Wichtig ist, die Würmer an einem kühlen Ort zu lagern und den Behälter, in dem sie gelagert werden, immer wieder gut zu verschließen. Je kühler die Umgebungstemperatur desto weniger Futter brauchen die Würmer.