Es gibt Fragen zum Thema Wurmkiste, die immer wieder in Foren auftauchen. Wir möchte diese Fragen beantworten und somit für mehr Sicherheit im Umgang mit der Wurmkiste sorgen.
1. Wo steht die Wurmkiste optimaler Weise?
Idealerweise steht die Wurmkiste im Freien an einem schattigen Platz. Aber auch das Aufstellen in einer Garage, in einem Kellerraum oder im Innenraum ist kein Problem. Wichtig ist, dass die Temperaturen zwischen 15 und 25°C betragen. Dies ist für die Kompostwürmer optimal.
Winter: Im Winter muss man die Würmer vor dem Erfrieren schützen. Bei unter 5°C erfrieren die Würmer. Eine Isolation der Kiste oder ein Umzug in einen Kellerraum können helfen.
Sommer: Auch heiße Sommermonate sind suboptimal für Kompostwürmer. Mehr als 40°C überstehen die Würmer nicht. Daher muss man sie auch vor Hitze schützen und an einen kühlen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung, bringen. Ein Kellerraum oder eine Garage sind Optionen.
2. Kann es zu einer Überpopulation in der Wurmkiste kommen?
Die Frage lässt sich ganz klar mit NEIN beantworten. Eine Wurmpopulation vermehrt sich zwar konstant und verdoppelt sich ca. alle 3 Monate, dabei halten die Würmer jedoch das Gleichgewicht. Sie stoppen die Vermehrung rechtzeitig, und regulieren so die Populationsgröße in der Kiste selbständig.
3. Wie fressen Kompostwürmer?
Die Kompostwürmer haben keine Zähne. Aus diesem Grund produzieren sie in ihrem Magen Millionen von Bakterien, die sie durch das Kriechen über die Abfälle dort verteilen.
Bei guten Bedingungen in der Wurmkiste vermehren sich die Bakterien super schnell. Sie beginnen, die Bioabfälle Zellwand um Zellwand zu zersetzen. Der Bioabfall in der Wurmkiste wirkt sehr lange sehr frisch und ist gefühlt über Nacht verschwunden: Das ist das Resultat der Zersetzung Zellwand um Zellwand der Bakterien.
Nach der getanen Arbeit der Bakterien kommen die Würmer zurück und saugen die zersetzte Nährstoff-Bakterien-Soße auf. Ganz einfach gesagt haben die Würmer in ihrem Magen nur einige Sandkörner, mit deren Hilfe sie die Soße weiter zersetzen. Es entsteht der sogenannte Wurmhumus, der von den Würmern ausgeschieden wird.
4. Macht es Sinn, Wurmfutter einzufrieren?
Das Einfrieren von Wurmfutter ist zwar nicht notwendig, es bringt jedoch einige Vorteile mit sich: Zum Einen werden Fliegeneier, die sich eventuell in den Obstresten befinden, abgetötet.
Zum Anderen bricht das Frosten die Zellstrukturen auf. Das Resultat: Die Kompostwürmer können den Bioabfall noch schneller verwerten.
Unser Tipp!
Vor allem im Sommer bringt das Einfrieren einen Frische-Kick!
5. Kann ich meinen Würmern Zitrusfrüchte füttern?
Man sollte KEINE Zitrusfrüchte in die Wurmkiste geben. Zitrusfrüchte haben folgende Nachteile:
- Zitrusfrüchte schimmeln tendenziell schnell
- Durch den hohen Säuregehalt bringen Zitrusfrüchte den PH-Wert in der Wurmkiste durcheinander. Es kommt zu einer ungesunden Umgebung für die Wurmpopulation.
- Die in der Schale enthaltenen ätherischen Öle können für die Würmer toxische Auswirkungen haben
6. Wie trenne ich die Würmer vom fertigen Wurmhumus?
Im Normalfall geht dies ganz von alleine. Finden die Würmer keine frische Nahrung mehr, kriechen sie automatisch dort hin, wo es etwas für sie zum Fressen gibt, d.h. in die Erntekiste. Wie genau das mit der Erntekiste funktioniert, erklären wir hier.
Schon gewusst?
Ist noch eine große Anzahl an Würmern im fertigen Wurmhumus zu finden ist dies ein Indiz, dass der Humus noch nicht reif genug ist und noch in der Wurmkiste verbleiben sollte.
Vereinzelte Würmer, die noch im Wurmhumus sind kann man ganz einfach mit der Hand absammeln und zurück in die Erntekiste setzen.
Außerdem ist es eine Möglichkeit die Würmer dem Licht auszusetzen. Licht mögen die Kriecher überhaupt nicht und ziehen sich möglichst weit nach unten zurück.
Und sollte sich doch der ein oder andere Wurm im Wurmhumus verirren ist das beim Einsatz im Gartenbeet auch nicht tragisch, denn es wird ihm dort gut gehen.
7. Was kann ich tun, wenn meine Wurmkiste anfängt unangenehm zu riechen?
Definitiv ist klar: Es stimmt etwas nicht in der Wurmkiste. Folgende Kriterien sollte man schnellst möglich überprüfen:
- Stimmt die Feuchtigkeit in der Wurmkiste? Bei zu viel Nässe kann man etwas Papier oder Karton beimischen, um die überschüssige Flüssigkeit aufzusaugen.
- Ist die Wurmkiste ausreichend belüftet? Eine Möglichkeit ist das offen lassen des Deckels für einige Stunden.
- Stimmt der PH-Wert in der Wurmbox? Die regelmäßige Zugabe einer Mineralmischung ist unabdingbar.
- Kranke oder tote Würmer sollte man aus der Wurmbox entfernen
- Haben die Würmer ausgewogene Nahrung aus Obst- und Gemüseresten, sowie Papier und Pappe? Hier gibt es eine Übersicht.
Es ist wichtig das Gesamtsystem zu untersuchen und wieder in Einklang zu bringen, dann reduzieren sich auch automatisch unangenehme Gerüche.
8. Hilfe, meine Würmer fressen die Hanfmatte, was nun?
Die Hanfmatte gehört zum Faserfutter und es ist ganz normal, dass die Würmer, diese mit der Zeit beginnen aufzufressen. Außerdem it die Hanfmatte ein optimaler Ort für die Aufzucht der Wurmbabys.
Papier und Pappe gehören auch zum Faserfutter. Machen sich die Würmer relativ schnell an der Hanfmatte zu schaffen, kann man ihnen ganz einfach mehr Karton anbieten.
9. Was passiert mit der Wurmkiste im Urlaub?
Während deiner Abwesenheit sollten die Würmer samt ihrer Kiste an einen kühlen Standort gebracht werden. In den Sommermonaten bietet sich ein Kellerraum an.
Hilfreiche Tipps für einen schönen Urlaub für Wurm und Mensch:
- einen ruhigen, kühlen Ort auswählen
- Wurmteetasse entleeren
- gepresste Kokosfasern sind ein optimales Langzeitfutter. Diese findet an im Shop als gepressten Ballen.
- bis zu einer Woche schaffen es die Würmer in der Regel auch alleine
- bis zu 3 Wochen: Die Würmer ordentlich füttern und auch die Beigabe von Karton (befeuchten!) nicht vergessen. Es macht Sinn, eine Person zwischendurch nach den Würmern sehen zu lassen, zu lüften und zu befeuchten.
- wer länger unterwegs ist sollte einen Wurmkisten-Sitter finden oder seine Kiste in vertrauensvolle Hände geben, dass die Würmer auch weiterhin gut gefüttert und versorgt werden.
10. Woran erkenne ich, dass es meinen Würmern gut geht?
Es gibt ein paar Indizien, die darauf hindeuten, dass es den Würmern in der Kiste gut geht.
- Kokons und Babywürmer in der Kiste sind ein Hinweis, dass das System Wurmkiste optimal funktioniert
- Unterhalb der erste 2-3 cm Biomüll findet man eine gute Anzahl an Würmern, die sich dort tummeln
- Die Wurmkiste stinkt nicht und riecht auch nicht unangenehm. Ein angenehmer Geruch nach Wald lässt darauf schließen, dass es den Würmern wunderbar geht.
Schon gewusst?
Riecht es nach Ammoniak in der Wurmkiste, befinden sich hier wohl einige tote Kompostwürmer. Es sollte schnellst möglich geprüft werden, welche Faktoren in der Kiste nicht passen.