Mäuse oder Nacktschnecken sind auf dem Komposthaufen nicht gerne gesehen. Aber wie kann man diese Schädlinge vom Kompost fernhalten?
Nacktschnecken

Eigentlich wären Nacktschnecken im Komposthaufen willkommen, denn sie helfen Pflanzenmaterial zu zerkleinern und zu verdauen. Allerdings legen sie dann auch ihre Eier im Kompost ab.
Das Problem
Verteilt man die Schneckeneier mit dem reifen Kompost auf den Gartenbeeten, schlüpfen dort die Jungtiere und fressen die zarten Jungpflanzen, Salate und Gemüse. Der Schaden ist groß!
Nacktschnecken im Komposthaufen los werden
Statt die Nacktschnecken im Garten zu bekämpfen, sollte man sie beseitigen, solange sie noch im Kompost-Material sind.
Wenn man den reifen Kompost oder die Komposterde siebt, kann man die weißen bis durchsichtig gelblichen Eigelege entdecken, absammeln und vernichten. Auch Engerlinge kann man beim Sieben aussortieren.
Schnecken legen ihre Eier im Spätherbst ab, kurz vor den ersten Frösten. Legt man das Kompost-Material so an, dass es im Hochsommer reif ist und entnommen werden kann, findet man die ausgewachsenen Nacktschnecken im reifen Kompost. Man kann sie ganz einfach aussortieren.
Eine weitere Idee ist das Absammeln der Schnecken beim Umsetzen des Komposts im August. Schaufel für Schaufel wird auf Nacktschnecken kontrolliert.
Ratten und Mäuse

Wer gekochte Essen- und Fleischreste kompostiert, zieht Ratten und Mäuse magisch an.
Das Problem
Mäuse und Ratten fressen die Essensreste nicht an Ort und Stelle, also auf dem Komposthaufen. Sie verteilen diese im ganzen Garten, was dann weitere Schädlinge anlockt.
Ratten und Mäuse fern halten
Man kann Essensreste mit Gesteinsmehl einstäuben und dann mit einer Schicht Gartenerde bedecken. Das ist auch wirksam gegen Fliegen, die sonst ihre Eier in die Fleischreste legen und sich dort unzählige Maden entwickeln.
Oder man verwendet zum Kompostieren nur geschlossene Behälter. Das ist vor allem dann ratsam, wenn man Bioabfälle aus Küche und Haushalt kompostieren will.
Wühlmäuse

Im Gegensatz zu Ratten und Mäusen nähern sich Wühlmäuse nicht von außen dem Kompost-Material. Sie legen lange, unterirdische Gänge an und stoßen deshalb von unten in den Kompost.
Das Problem
Wühlmäuse können auf dem Komposthaufen können die Haufen-Struktur durch das Anlegen ihrer Gänge zerstören, aber auch den Zersetzungsprozess im Komposthaufen negativ beeinflussen.
Wühlmäuse als Schädlinge fernhalten
Das Eindringen von Wühlmäusen kann man verhindern, indem man zu unterst ein engmaschiges Drahtgeflecht legt, bevor das Kompost-Material darüber aufgeschichtet wird.
Zusätzlich pflanzt man ein oder zwei Pflanzen der Kreuzblättrigen Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) auf den Kompost. Über ihre Wurzeln scheiden diese Pflanzen einen unangenehm riechenden Stoff aus, der Wühlmäuse in die Flucht schlägt. Deshalb wird das Wolfsmilchgewächs auch Wühlmausspringpflanze genannt. Langjährige Erfahrungen mit der Wolfsmilch haben gezeigt, dass diese Wirkung in einem Radius von etwa 5 m pro Pflanze anhält.
Ameisen

Ameisen sind zwar keine Kompost-Schädlinge, aber wenn sie dort auftauchen, ist dies meist ein sicheres Anzeichen, dass der Kompost zu trocken ist.
Einfach ein, zwei Gießkannen mit Wasser auf dem Kompost verteilen, sodass er gut durchfeuchtet wird. Dann verschwinden die Ameisen wieder.
Phytopathogene Bakterien und Viren
Mit den Gartenabfällen gelangen auch einige Bakterien und Viren, die Pflanzenkrankheiten auslösen können, in den Kompost. Sie werden jedoch während der Heiß-Rotte bei etwa 70o C sicher abgetötet. Ebenso Fadenwürmer, die als Wurzelschädlinge Pflanzen befallen.