Wichtig für eine optimale Verrottung ist neben der Zusammensetzung des zu kompostierenden Materials auch der Standort des Komposthaufens oder des Kompost-Silos. Aber welcher Kompost Standort ist sinnvoll?
Kompostsystem

Je größer der Garten ist, desto mehr Kompostmaterial fällt in der Regel an. Optimal ist eine offene Kompostmiete, die etwa 10% der gesamten Gartenfläche einnimmt. In kleineren Gärten ist dafür nur meist nicht genügend Platz. Dann kann man ein seitliches Kompost-Silo aufstellen, das nur wenig Platz in Anspruch nimmt.
Wenn man statt Komposthaufen ein Kompost-Silo oder ein Fass benutzt, ist es wichtig, dass das Kompost-Gefäß keinen geschlossenen Boden hat oder es sollte zumindest einen Bodenablauf haben. Denn nur so kann überschüssiges Wasser ablaufen.
Ein guter Kompromiss zwischen einem offenen Misthaufen und einem geschlossenen Kompost-Silo ist ein sogenannter Holzkomposter, der aus kesseldruckimprägnierten Kiefern- oder Fichtenholz-Latten zusammengesetzt wird. Denn bei einer Höhe von 70 cm nimmt er nur eine Grundfläche von 100 x 100cm ein. Zwischen den waagerechten Holzlatten ist jeweils genügend freibleibender Raum, in dem genügend Luft eindringen und überschüssige Nässe abfließen kann.
Der richtige Untergrund

Damit die wichtigsten „Mitarbeiter“ im Rotteverlauf, die Mikroorganismen und Wirbellosen, den Kompost überhaupt besiedeln können, muss er auf einem unversiegelten Boden stehen, also direkten Kontakt mit dem Gartenboden haben.
Unser Tipp!
Optimal ist ein humusreicher Boden. Dieser ist besonders dicht mit aktiven Bodenlebewesen besiedelt.
Ein rein mineralischer Boden, beispielsweise aus Sand und Ton ist weniger gut geeignet, denn in solchen Böden leben nur wenige Bodenbewohner.
Ist das nicht möglich und der Kompost muss auf einem weniger günstigen Platz oder gar auf einem versiegelten Boden aufgestellt werden, dann kann man den Kompost auch mit einer Schippe voll halbreifem Kompost von einem anderen Komposthaufen “animpfen“ oder man gibt einen Kompost-Starter dazu.
Schutz vor Sonne und Regen

Der Standort für den Komposthaufen oder den Komposter sollte vor voller Sonne oder Regen geschützt liegen, damit das Kompostmaterial nicht austrocknet, bzw. vernässt und zu feucht wird.
Um den Kompost vor der prallen Mittagssonne zu schützen, legt man den Komposthaufen beispielsweise unter einem Baum mit einer breiten Baumkrone oder im Schatten einer hohen Mauer an. Ein offenes Dach ähnlich einem Carport schützt den Kompost vor zu heftigen Niederschlägen und Dauerregen. Zur Not tut es auch eine Abdeckung mit einer Feuchtigkeits-abweisenden, aber luftdurchlässigen Folie.
Schutz vor Schädlingen

Besteht die Gefahr, dass Wühlmäuse von unten in den Komposthaufen oder Kompost-Silo eindringen könnten, dann breitet man ein Stück engmaschigen Maschendraht auf dem Boden als Unterlage vor dem Aufstellen des Komposters aus.
Eine Ausnahme bilden Thermokomposter und kleinere, geschlossene Kompost-Systeme wie die Wurm-Box oder ein Bokashi-Eimer, die auf dem Balkon, auf der Terrasse oder sogar in der Küche aufgestellt werden können.

Gut begehbar
Gut ist es, wenn der Komposthaufen auch bei schlechtem Wetter mit der Schubkarre über einen befestigten Weg zu erreichen ist.
Rechte der Nachbarn beachten
Da der Komposthaufen nicht gerade das Prunkstück im Garten darstellt, wird er oft in die hintere Gartenecke verbannt. Dabei sollte man aber auch Rücksicht auf die Gartennachbarn nehmen. Entweder sollte man einen Mindestabstand von 2 m zur Grundstücksgrenze einhalten, oder den Komposthaufen mit einer dichten Hecke oder einer Holzwand vor dem Nachbargrundstück abschirmen.
Eine solche Hecke oder Holzwand dient auch als Windschutz und schützt den Kompost damit vor dem Austrocknen. In jedem Fall ist es wichtig, bevor man mit dem Aufstellen und Anlagen des Komposthaufens in der Nähe einer Grundstücksgrenze beginnt, mit den Nachbarn zu sprechen und ihre Einverständnis dafür einzuholen.
Unser Tipp!
Handelt es sich um offene Gärten ohne Zaun oder Hecke zwischen beiden Grundstücken, kann man eventuell eine Kompostanlage gemeinsam betreiben.
Kompost entfernt von Straßen aufstellen
Die Kompostanlage sollte auch möglichst weit entfernt von einer viel befahrenen Straße stehen, um eine Belastung mit Blei und anderen Schwermetallen zu vermeiden. Auch eine dichte Hecke könnte hier die Schadstoffbelastung verringern.
Komposthaufen bepflanzen

Um den Kompost optisch etwas zu verschönern, kann man ihn auch bepflanzen. Allerdings nicht mit tief wurzelnden Pflanzen, denn die würden dem Kompost zu viele Nährstoffe entziehen.
Will man den Platz rund um den Komposthaufen in einem Abstand von einem Meter oder weniger bepflanzen, dann sollte man stark zehrende Pflanzen wählen. Denn nicht nur im und direkt unter dem Komposthaufen wird durch die Aktivierung der Bodenorganismen auch der Boden rund um den Komposthaufen mit Nährstoffen angereichert.
Zum Bepflanzen in der unmittelbaren Nähe des Kompostes eignen sich deshalb von den Gehölzpflanzen vor allem Holunder und Haselnuss oder auch einjährige Pflanzen wie die Sonnenblumen, Mais oder Zaunwicken.