Die Kinder spielen im Gras, man selbst läuft in den Sommermonaten gerne barfuß und plötzlich spürt man ein Stechen an der Fußsohle: Disteln im Garten! Und zwar überall. Was nun? Wie wird man die stacheligen Pflanzen wieder los? Wir geben den Überblick, wie man Disteln im Garten entfernen kann und auf was zu achten ist.
Alles Wichtige zum Disteln entfernen im Überblick
- Disteln kann man ausstechen, abmähen oder durch ein Essig-Salz Gemisch bzw. chemische Produkte entfernen
- Die Erde sollte beim Ausstechen immer feucht sein
- Distel optimalerweise vor der Blüte entfernen
- eine gute Bepflanzung und Düngung helfen gegen das Wachstum von Disteln
Distel mitsamt der Wurzel ausstechen
Eine sehr wirkungsvolle, aber auch mühsame Methode, ist das Entfernen der Distel mitsamt der Wurzel. Unter zu Hilfenahme eines Distelstechers, wird die Distel trichterförmig, komplett, ausgestochen.

Achtung!
Bereits aus sehr kleinen Wurzelstücken, die in der Erde verbleiben, können sich neue Disteln entwickeln. Darum immer darauf achten, die Pflanze komplett zu entfernen.
Das Ausstechen sollte vor der Blüte der Distel geschehen. So hat die Distel keine Chance sich über Samen zu vermehren.


Wichtig!
Der Einsatz eines Spatens ist nicht zu empfehlen. Die kleinen Distelwurzeln werden zu einfach durchtrennt und verbleiben somit im Erdreich, was zu einer erneuten Ausbreitung führt.
Der Einsatz von Handschuhen hilft, die stacheligen Kameraden gut packen und aus der Erde ziehen zu können.

Zudem macht es Sinn, die Disteln nach einem ausgiebigen Regenschauer zu entfernen. Die Erde ist aufgeweicht und die Distelwurzeln finden weniger Halt im Erdreich. Der ganze Prozess gelingt leichter und schneller. in zu trockenem Erdreich hat man kaum eine Chance die Distel
Wichtig!
Disteln auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgen. Bereits kleine Wurzelstücke können erneut austreiben und neue Disteln bilden – der Kreislauf beginnt von vorne. Die klar bessere Alternative stellt die Biotonne dar.
Disteln entfernen mit Salz und Essig
Man nimmt: 100 Gramm Salz auf 200 ml Essig und stellt eine Lösung daraus her.

Die Lösung wird mit einer Sprühflasche oder einem Pinsel auf die Distelblätter aufgetragen, sowie über dem Wurzelbereich der Pflanze auf die Erde getropft.
Hierbei kann man sich die Mittagssonne zu Nutzen machen. Durch die schnelle Verdunstung der Flüssigkeit werden die Blätter der Disteln sehr schnell verbrannt. Der Einsatz der Salz-Essig-Lösung führt zum Austrocknen der Distel.
Wichtige Informationen zur Salz-Essig-Lösung
- Salz und Essig können zu einer Übersäuerung des Bodens führen. Hier muss man eventuell mit dem Einsatz von Kalk gegensteuern.
- Die Lösung kann umliegendes Gras oder Pflanzen angreifen und vernichten. Große Achtsamkeit ist hier gefragt. Die Lösung wirklich nur auf der Distel anwenden.
- Bei der Essig-Salz-Lösung handelt es sich um eine selbst hergestelltes Mittel zur Vernichtung von Unkraut, und somit um ein nicht offiziell zugelassenes Mittel. Dies ist in den meisten Gegenden verboten und zum Teil strafbar. Hier sollte man sich vor dem Einsatz gut erkundigen und umweltbewusst vorgehen. Der Einsatz auf Gehwegen und Pflastersteinen ist auf alle Fälle untersagt.


Unser Tipp!
Wann immer möglich sollte man das Ausstechen der Disteln als Vernichtungsmethode bevorzugen!
Unsere Ergebnisse
Unter Berücksichtigung des Umweltschutzes haben wir die Disteln mit der Salz-Essig Lösung in unserem Garten behandelt. Dabei haben wir darauf geachtet, das umliegende Gras und weitere Pflanzen zu schützen. Das sind unsere Ergebnisse:

Bei unserem Experiment sind die Disteln auch nach mehr als 2 Monaten nicht mehr ausgetrieben. Die Methode scheint sehr wirksam zu sein.
Mähen
Durch das regelmäßige Abmähen der Distelblätter vor der Pflanzenblüte kann eine Ausbreitung der Disteln im Garten eingedämmt werden. Der Einsatz eines Rasenmähers entfernt allerdings keine Distelwurzeln.

Wässert man den Rasen nach dem Mähen, bleibt Wasser in den abgemähten Stängeln der Distel, die nun hohl sind, was auf Dauer zum Verfaulen der Pflanze führt. Allerdings muss mindestens dreimal pro Woche gemäht werden, um das Innere der Distel feucht zu halten. Eine etwas fragwürdige Methode zur Beseitigung von Disteln.
Disteln entfernen durch Chemie
Disteln sind zweikeimblättrige Unkräuter und somit kann man es mit Mitteln gegen Rasenunkräuter versuchen. Beim Einsatz ist es wichtig, unbedingt immer die Angaben der Hersteller zu beachten. Diese Mittel versprechen nicht nur die Blätter, sondern auch die Wurzeln der Disteln langfristig zu entfernen.
Im Normalfall gibt man das chemische Präparat in Wasser und gießt die Distel damit. Die Distel wird kurz darauf braun und welkt. Man kann sie entfernen.
Achtung!
Chemische Mittel müssen mit Vorsicht eingesetzt werden. Sie töten auch die umliegenden Pflanzen und können der Umwelt schaden.
Celaflor® Rasen-Unkrautfrei Weedex
Celaflor® Rasen-Unkrautfrei Weedex ist ein systemisches Herbizid.
Einsatz: Kratzdisteln in Rasenflächen werden mit dem Produkt besprüht.
Wirkung: Die Wirkung reicht bis tief in die Wurzeln.
Roundup® EXPRESS Konzentrat
Roundup® EXPRESS Konzentrat ist ein biologisch abbaubares Mittel
Einsatz: Das Produkt hilft gegen Gänsedisteln. Diese werden besprüht. Eine Einzelpflanzenbehandlung ist zu empfehlen, um andere Pflanzen nicht zu gefährden.
Wirkung: Das Produkt wirkt durch Blattkontakt und zeigt seine Wirkung nach 2-3 Stunden. Das Mittel greift die oberste Pflanzen-Zellschicht an. Die Pflanze trocknet somit aus und stirbt ab.
Achtung!
Achtung: Nicht für den Einsatz auf Rasenflächen zu empfehlen!
Chemische Mittel werden an Tagen ohne Wind und Regen eingesetzt!
Wichtig!
Beim Einsatz chemischer Mittel müssen die Anwendungshinweise auf der Packungsbeilage sowie der Umweltschutz beachtet werden!
Große Disteln entfernen – so gelingt’s!
Auch beim Entfernen großer Disteln im Garten gilt: Die Pflanze möglichst samt der kompletten Wurzel mit dem Wurzelstecher entfernen! Es macht auch Sinn, große Disteln vor ihrer Blütezeigt zu entfernen, um eine Fortpflanzung einzudämmen.
Große Disteln ausstechen
Große Disteln lassen sich optimal trichterförmig mit einem Distelstecher ausstechen. Hier gibt es auch Modelle mit einem langen Stiel.


Salz und Essig gegen große Disteln
Beim Einsatz einer Salz-Essig Lösung ist große Vorsicht gefragt. Außerdem handelt es sich um ein nicht offiziell zugelassenes Mittel, was man unbedingt bedenken sollte. Im Abschnitt „Wichtige Informationen zur Salz-Essig-Lösung“ haben wir alle wichtigen Informationen zusammengetragen.

Distelwuchs vorbeugen

Es gibt auch einige Vorgehensweisen, um ein Distelwachstum vorzubeugen. Hierzu gehören:
- Das Wachstum kann gut eingeschränkt werden, indem man dafür sorgt, dass die Disteln ihre Samen nicht verbreiten können. Bestehende Disteln also frühzeitig ausstechen, bevor es zur Blüte kommt.
- Den Rasen ausgiebig und regelmäßig düngen. So haben Distelwurzeln nur wenig Chance sich gegen eine dichte Grasnarbe durchzusetzen.
- Pflanzenbeete dicht bepflanzen und regelmäßig düngen. So haben auch hier Distelwurzeln keine Chance sich auszubreiten.
- Der Einsatz von Bodendeckern oder einer Blumenwiese auf großen, nicht-bepflanzten Flächen ist sinnvoll. So können sich auch hier Disteln nicht einfach breitmachen und ungehindert ausbreiten.
Werkzeuge zum Entfernen von Disteln

- Distelstecher: Der Distelstecher hilft dabei, die Distel mitsamt ihrer kompletten Wurzel trichterförmig auszustechen.
- Handschuhe: Handschuhe schützen die Hände vor den aggressiven Dornen der Disteln. Die Pflanze kann so besser festgehalten und entfernt werden.

Interessante Informationen zur Distel
Beim Ausgraben einer Distel erkennt man, dass die Wurzeln sehr tief im Boden verankert sind. Kleinere Disteln haben Wurzeln mit bis zu 25cm Länge, große Exemplare sogar mit bis zu 80cm Länge, was enorm ist. Die sogenannten Pfahlwurzeln reichen weit in die Erde hinein.
Die langen Wurzeln dienen dazu, die Distel mit ausreichenden Nähstoffen zu versorgen und helfen der Pflanze bei ihrer Vermehrung.
So vermehrt sich eine Distel:
- Disteln fangen im Juli/ August an zu blühen, wenn die Sonneneinstrahlung am höchsten ist. Nach dieser Blüte fallen Samen aus der Distel heraus, aus denen zeitnah neue Minidisteln im Umfeld der blühenden Distel entstehen.
- Disteln bilden ein unterirdisches Netz aus Wurzeln, durch das sie sich vermehren. Durch diese sogenannten Wurzelausläufer entstehen neue Disteln, die aus dem Boden sprießen.
Die Distel gehört zur Gattung der Korbblütler. Ihre Dornen stellen einen Schutz gegen Fressfeinde dar. Die Arten sind sehr unterschiedlich. Teilweise haben nur die Blüten Stacheln, zum Teil auch die Blätter und Stängel.
Häufig verbreitet sind die Eseldistel, die Kratzdistel, die Kugeldistel und die Gänsedistel. Die meisten Distelarten sind ein- oder zweijährig. Dies sorgt oft dafür, dass die vermeintlich entfernten Disteln im Folgejahr plötzlich wieder da sind.

FAQ zur Distel
Ist es möglich, Disteln einfach herauszuziehen?
Wer Disteln einfach nur herauszieht wird immer Wurzeln im Erdreich zurücklassen, da die Pflanzen abreißen. So haben die Disteln die Möglichkeit sich unterirdisch durch Wurzelausläufer weiter zu vermehren und der Kreislauf startet von vorne. Das Herausziehen stellt keine langfristige Möglichkeit zur Entfernung von Disteln dar. Besser einen Distelstecher verwenden.
Warum habe ich so viele Disteln im Garten?
Wahrscheinlich haben die Disteln gerade geblüht und ihre Samen fallen lassen. Das hat zur Folge, dass viele kleine Mini-Disteln aus dem Boden sprießen. Es macht Sinn, Disteln vor der Blüte zu entfernen.
Welchen Schaden können Disteln im Garten anrichten?
Disteln vermehren sich sowohl durch ihre Wurzeln, als auch durch Samen. So nehmen sie rasch eine große Fläche im Garten ein. Durch ihre großen, rosettenartigen Blätter entziehen Disteln anderen Pflanzen Nähstoffe und Licht und verdrängen diese im Endeffekt komplett.

Schon gewusst?
Es gibt Distelarten, wie beispielsweise die Kugeldistel, oder Färberdistel, die durch ihren schönen Anblick auch als Zierpflanze im Garten gelten. Sie bieten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle und man kann ihnen gut eine Gartenecke widmen. Die Kratzdistel sollte man hingegen immer bekämpfen, da sie sich sehr aggressiv ausbreitet und nur schlecht einzudämmen ist.