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Das Foto zeigt Ungras

Ungras - im Rasen unerwünscht!

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Das Einjährige Rispengras Poa annua, wird auch Ungras genannt, weil es oft zur Unzeit und völlig unerwünscht im Garten auftaucht. Es breitet sich dann schnell im Rasen aus und beginnt die eigentlichen Rasengräser zu verdrängen.

Das Einjährige Rispengras ist ein Starkzehrer, der anderen Gräsern die Nährstoffe nimmt. Abhilfe schafft unter anderem Vertikutieren. Wir geben einen Überblick.

Ausbreitung von Ungras im Rasen

Das Foto zeigt die Samen vom Rispengras

Das Ungras siedelt sich zuerst auf Kahlstellen im Rasen an, wächst dort an und breitet sich von dort aus sehr schnell über den ganzen Rasen aus. Da dieses Rispengras einen hohen Nährstoffbedarf hat, entzieht es dem Boden, und damit den anderen Gräsern im Rasen, die Nährstoffe.

Außerdem hat es eine deutlich längere Blütezeit als andere Gräser und es bildet sehr viele Samen. Das alles sind Eigenschaften, die es dem Ungras ermöglichen, sich auf Kosten anderer Gräser auszubreiten und diese zu verdrängen.

Bekämpfung von Ungras im Garten

Ungras lässt sich im Rasen relativ einfach bekämpfen. Allerdings sollte man dabei einige Regen beachten.

Rispengras bekämpfen

Das Foto zeigt eine kahle Stelle im Rasen

Unser Tipp!

Da das Ungras nur flache Wurzeln bildet, lässt es sich relativ leicht aus dem Boden ziehen.

Das Einjährige Rispengras siedelt sich meist zuerst auf Kahlstellen an. Da es im Gegensatz zu anderen Rasengräsern einen kompakten Hort bildet und sich auch seine Blätter in der Form und Farbe von anderen Gräsern im Rasen unterscheiden, sollte man es, solange es noch nicht blüht und Samen bildet, ausstechen und beseitigen.

Kommt man dabei mit dem Entfernen des Rispengrases mit der Hand nicht nach, kann man stattdessen auch einen Vertikutierer dazu verwenden. Denn der Vertikutierer zerschneidet das flache Wurzelwerk des Rispengrases und kämmt es aus, ohne die tiefer wurzelnden Rasengräser zu zerstören.

Das Foto zeigt, wie eine Rasenfläche vertikutiert wird

Unser Tipp!

Kahle Stellen im Rasen sollte man so schnell wie möglich mit einer geeigneten Rasenmischungen (z. B. Magisches Rasenpflaster) nachsäen, bevor dort das Einjährige Rispengras wieder Fuß fassen kann.

Auf was man beim Ungrasbekämpfen verzichten sollte

Weil das Einjährige Rispengras ein Süßgras ist, kann man es NICHT mit einem Herbizid bekämpfen. Das würde auch die anderen, erwünschten Süßgräser im Rasen vernichten.

Außerdem sollte man den Rasen NICHT mähen, solange das Einjährige Rispengras blüht. Durch die Bodenerschütterungen des laufenden Motors eines Rasenmähers wirft das Gras die Samen ab und verteilt diese gleichmäßig über den Rasen, wenn die Rasenfläche Streifen für Streifen gemäht wird.

Das Foto zeigt einen Mähroboter

Rispengras vorbeugen – so gelingt’s!

Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, dem Ungras vorzubeugen: Sparsam gießen durch die Wahl geeigneter Grassamen.

Einjähriges Rispengras benötigt viel Bodenfeuchtigkeit zum Wachsen. So fördert man den Wachstum, wenn man den Rasen zu oft und zu intensiv bewässert. Längere heiße Trockenperioden im Sommer verträgt das Ungras nicht. Dann wird es schnell braun, verwelkt und vertrocknet.

Man kann ganz einfach die Rasenfläche mit einem von der Deutschen Rasengesellschaft zertifizierten Landschaftsrasen RSM 7.2 einsäen. Dieser Grassamen eignet sich für trockene Standorte und kommt auch im Hochsommer mit wenig Wasser aus.

Eigenschaften des Einjährigen Rispengrases

Das Foto zeigt die Wurzeln von Ungras

Das Rispengras bildet nur flache Wurzeln, dringt also nicht tief in den Boden ein. Nichts desto trotz ist ein ausgesprochener Starkzehrer, der anderen Gräsern in der Nachbarschaft viel Nährstoffe wegnimmt und sich so gegen die Konkurrenz durchsetzen kann.

Es hat nicht nur einen großen Nährstoff-Bedarf, es braucht auch eine hohe Bodenfeuchtigkeit, um die Nährstoffe aufnehmen zu können. Durch das regelmäßige und durchdringende Bewässern des Rasens fördert man so ungewollt das Wachstum und die Ausbreitung auf Kosten anderer Rasengräser. Das hat ihm den Namen Ungras eingebracht.

Verbreitung vom Ungras

Das Einjährige Rispengras (Poa annua) ist als Kulturfolger wahrscheinlich fast weltweit verbreitet. Auch bei uns in Deutschland ist es das häufigste wild vorkommende Gras. Es kommt von der norddeutschen Tiefebene bis im Hochgebirge vor.

Man findet es an Wegrändern, entlang von Straßen, auf Brachflächen, Äckern und oft betretenen Wiesen. Es breitet sich vor allem auf, durch ständige Trittbelastung, stark verdichteten Böden aus. Es besiedelt hauptsächlich stickstoffhaltige, nur mäßig feuchte, mittelschwere bis schwere Böden, also vor allem Lehmböden.

Wahrscheinlich ist es das weltweit am meisten verbreitete Süßgras. Es taucht im Frühjahr auf und kann sich dann sehr schnell im Garten, vor allem im Rasen, ausbreiten.

Dass sich das Einjährige Rispengras so schnell ausbreitet, das liegt daran, dass

  • es sehr schnell wächst
  • es schon bald blüht und Samen bildet
  • seine Samen vom Wind, aber auch von körner-fressenden Singvögeln, verbreitet werden
Das Foto zeigt die Samen vom Ungras

Doch ebenso schnell und unerwartet, wie dies Rispengras auftaucht, ist es auch wieder meist bis zum Herbstbeginn verschwunden. Es ist jedoch winterhart, verträgt Frost und kann deshalb auch überwintern.

Als Unkraut wird das Einjährige Rispengras im Acker kaum lästig. Und als Futtergras wird es vom Weidevieh kaum gefressen, denn es schmeckt ihnen wohl zu süßlich. Probleme und Ärger bereitet dieses Ungras vor allem im Rasen.

Achtung!

Da das Ungras schnell wächst, macht es den Rasen besonders anfällig für Schneeschimmel, Wurzelfäule und andere Pilzkrankheiten. Außerdem verdirbt es mit seinem wilden, strubbeligen Aussehen das Bild eines akkurat gepflegten Rasens!

Aussehen und Unterscheidungsmerkmale

Das Foto zeigt einjähriges Rispengras

Dies Rispengras bildet niedrige Büschel von bis zu 30cm Höhe. Die Halme liegen dicht am Boden oder wachsen geknickt und aufsteigend. Das Gras bildet einen Horst mit kurzen Trieben und Blättern, die breiter sind als die anderen im Rasen vorkommenden Gräser.

An den Knoten der Halme bilden sich bei Bodenkontakt Wurzeln und neue Triebe. Die Blätter sind hell- bis satt-grün gefärbt, 2 bis 5mm breit und haben eine kurze Spitze. Die Blatthäutchen an der Basis der Blattspreite sind nur 2mm lang, bei den unteren Blättern sind sie noch etwas kürzer.

Die Rispe bleibt mit einer Länge von durchschnittlich 6cm vergleichsweise kurz. Sie hat waagerecht oder leicht herabhängenden Seitenäste. Die zwischen 2 und 5mm langen Ährchen haben 2 und mehr Blüten.

Die Hüllspelzen sind kürzer als die Ährchen und, wie die Deckspelzen, ohne Grannen. Je nach Standortbedingungen kann das Einjährige Rispengras in jedem Monat des Jahres blühen.