Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt einen Hexenring, der aus Pilzen besteht

Hexenring im Rasen bekämpfen - so gelingt's!

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/einrichtung/rasen/hexenring-im-rasen-bekaempfen/

Hexenringe werden von verschiedenen Hutpilz-Arten gebildet, deren Myzel im Boden eine Fläche in Form einer kreisförmigen Scheibe bildet, die von Jahr zu Jahr größer wird. Es gibt jedoch Möglichkeiten, einen Hexenring im Rasen zu bekämpfen.

Bekämpfungsmöglichkeiten Hexenring

Um einen Hexenring im Rasen zu bekämpfen, muss man alle Fruchtkörper vorsichtig entfernen, und zwar bevor die Hutpilze vollständig ausgereift und ihre Sporen freigesetzt worden sind.

Fruchtkörper und Myzel ausstechen

Das Foto zeigt Pilzmyzel
  • Eine Grabgabel vorsichtig neben jedem Fruchtkörper einstechen und die Grasnarbe etwas anheben.
  • Dabei reißt die Verbindung zwischen Fruchtkörper und Myzel
  • Danach kann man den Fruchtkörper einfach aus der Erde ziehen. 
  • Will man den Hexenring im Rasen vollständig und dauerhaft entfernen, ist es wichtig alle Fruchtkörper einzusammeln und zu beseitigen.
  • Die mit der Grabgabel angehobenen Rasenteile wieder festgetreten, damit die Graswurzeln wieder genügend Bodenberührung haben und weiter wachsen können.
  • Anschließend den Rasen gründlich vertikutieren und zwar so tief, dass das Pilzmyzel zerschnitten und größtenteils ausgekämmt, eingesammelt und entfernt wird.
  • Danach mäht man das Gras auf der Fläche des Hexenrings und entfernt es getrennt vom übrigen Rasenschnittgut.
Das Foto zeigt einen Rasenmäher im Gras

Wichtig!

Die Pilze nicht auf den Komposthaufen werfen! Die Pilzsporen würden überleben, mit der Komposterde im Garten verbreitet werden und bald darauf wieder keimen. Die Biotonne oder Grünabfälle sind eine gute Option.

Pilzbefallene Stellen mit lichtundurchlässiger Folie abdecken

Alternativ kann man die vom Pilz befallene Rasenfläche mit einer lichtundurchlässigen Kunststoff-Folie etwa 10 Tage bedecken. 10 Tage sollten reichen, bis der Pilz abgestorben ist.

Danach entfernt man die Folie wieder und beseitigt dann auch die Grasnarbe restlos. Diese Kahlstelle wird mit frischer, gesunder und pilzfreier Gartenerde aufgefüllt und mit Rasensamen angesät.

Tipps für eine gute Rasenpflege nach der Hexenringbekämpfung

Man kann den Hexenring im Rasen ganz gut bekämpfen. Jedoch wird hierbei der Rasen stark beansprucht und benötigt anschließend eine ausreichende Pflege, um schnell wieder widerstandsfähig zu werden.

Umgang mit kahlen Stellen im Rasen

Im Laufe der Bekämpfungsmaßnahmen vom Hexenring können im Rasen auch kahle Stellen entstehen.

Kleinere Kahlstellen kann man durch eine Nachsaat mit einer geeigneten Rasensamen-Mischung ausbessern oder mit dem sogenannten Magischen Rasenpflaster reparieren.

Das Foto zeigt Rasensamen auf der Erde

Größere kahle Lücken im Rasen schließt man mit Rasensoden. Dazu sollte man das geschädigte Gras zuerst entfernen. Hier geht man folgendermaßen vor:

  • Man hebt den Boden unter dem vom Pilz geschädigten Gras etwa 30cm tief aus
  • Man ersetzt ihn durch eine frische, pilzfreie Gartenerde
  • Die frische Gartenerde sollte man zuvor mit einer Mischung aus Kalk und Quarzsand versetzen

Schon gewusst?

Normalerweise ist Gartenerde leicht sauer. Durch das Kalken verschiebt sie sich jedoch in den alkalischen Bereich und der pH-Wert steigt auf pH >8, und das vertragen die Pilze nicht.

Düngen und gießen

Das Foto zeigt, wie eine Person Dünger aus einem Eimer auf die Erde wirft

Ist die Rasendecke wieder geschlossen, sollte man den Rasen düngen und gründlich wässern. Dazu verwendet man einen kaliumhaltigen Dünger. Das Kalium stärkt die Zellwände des Grases und damit die Widerstandskraft gegen den Pilz.

Unser Tipp!

In das Gießwasser gibt man etwas Kaliseife. Das verringert die Oberflächenspannung des Gießwassers und das Wasser kann vom Gras besser aufgenommen werden.

Wie bildet sich ein Hexenring im Rasen?

Das Foto zeigt einen Hexenring im Gras. Man erkennt einen dunkelgrünen Ring, jedoch ohne PilzeClaus Ableiter, Hexenring auf einer Wiese, Sperrberg, Niedergailbach, CC BY 3.0

Verschiedene Hutpilz-Arten bilden Hexenringe. Ihre Myzel bilden im Boden eine Fläche in Form einer kreisförmigen Scheibe, die von Jahr zu Jahr größer wird. Die Fruchtkörper – als Hutpilze sichtbar – bilden einen Ring an der Peripherie dieses Myzels.

Solche Hexenringe werden von Pilzarten gebildet, die nur am äußeren Rand ihres im Boden liegenden Pilzmyzel Hutpilze als Fruchtkörper bilden. Bekannt sind in Mitteleuropa mehr als 100 Pilzarten, die solche Hexenringe bilden.

Hexenringe können sich auch lediglich aus einer ringförmigen Zone von Gras bilden, welches sich in Färbung und Wuchs von der übrigen Rasenfläche oder Wiese unterscheidet, ohne dass dabei Hutpilze zu sehen sind.

Hexen-Ringe bilden auch nicht immer einen geschlossenen Kreis. Es kommen Hexenringe vor, die nur einen Halbkreis bilden oder gar eine rechteckige oder quadratische Form haben.

Ursache für solch eine ungewöhnliche Form von Hexenring kann eine Mauer oder eine große, im Boden verlaufende Baumwurzel, sein.

Das Foto zeigt ein Myzel vom Pilz

Dunkelgrünes, schnell wachsendes Gras

Um den äußeren Kreis herum bildet sich eine Zone mit besonders üppig wachsendem, dunkelgrünem Gras. Ebenso wächst auf der Innenzone stark wachsendes Gras.

Das Wachstum des Grases wird beiderseits des Hexenrings gefördert, weil hier das Pilzmyzel Stickstoff im Boden freisetzt. 

Das Foto zeigt eine Gruppe von Pilzen

Das dicht unter den Wurzeln der Gräser wachsende Pilzmyzel bildet ein grau-weißes Fadengeflecht. Im Spätsommer oder Herbst bildet sich dann zwischen den beiden Zonen, am Außenrand der Innenzone, oft der Hexenring, ein Kreis aus Fruchtkörpern des Pilzes.

Zwischen den beiden Zonen mit üppig wachsendem, satt-grünem Gras wird das Gras jedoch bräunlich und verwelkt. Darunter ist das Pilzmyzel so dicht, dass das Wasser nicht bis zu den Gras- Wurzeln vordringen kann. Das Gras vertrocknet und stirbt ab.

Welche Pilzarten bilden einen Hexenring?

Eine der häufigsten Pilzarten, die solche Hexenringe bildet, ist der Hexenring-Champignon Marasmius creatus, auch Nelkenschwingling oder Rasenschwingling genannt.

Diese Nelkenschwinglinge, die tatsächlich mit den Wiesenchampignons entfernt verwandt sind, enthalten auch etwas Blausäure. Dies gibt dem Pilz einen leicht stechenden Geruch und einen etwas bitteren Geschmack, ähnlich dem von Bittermandeln oder Gewürznelken.

Das Foto zeigt Hexenring-ChampignonsJames St. John, Marasmius oreades (fairy ring mushrooms), CC BY 2.0

Schon gewusst?

Schätzungsweise jeder vierte Mensch nimmt den stechenden Geruch vom Nelkenschwingling gar nicht wahr.

Wo findet man Hexenringe?

Nach Untersuchungen des Rasenforschungsinstitutes in Bingley/ England bilden sich Hexenringe vor allem auf Rasenflächen, die bereits vor 10 bis 5 Jahre angelegt worden sind. Außerdem treten Hexenringe nicht nur auf angelegten Rasenflächen auf. Man findet sie auch auf unbearbeitetem und ungedüngtem, der Natur überlassenen Grünland.

Schon gewusst?

Hexenringe oder auch Feenringe werden die Ringe genannt, weil man früher glaubte, dass es sich dabei um magische Versammlungsorte von Hexen oder Feen handelt, deren Betreten für Menschen verboten ist.