Drahtwürmer werden die Larven von Schnellkäfern (Familie Elatridae) genannt. Im Rasenboden kommen vor allem die Larven der Saatschnellkäfer der Art Agriotes lneatus vor. Kartoffeln können helfen, die Drahtwürmer aus dem Rasen zu locken.
Drahtwürmer aus dem Rasenboden locken
Mit Hilfe einer Kartoffel ist es möglich, Drahtwürmer aus dem Rasen zu locken. Und zwar so:
- Eine rohe Kartoffel auf einen Stock stecken und im Rasenboden vergraben
- oder einige frische Kartoffelscheiben auf Holzspieß stecken und damit auf dem Rasen auslegen und einstechen
Unser Tipp!
Die Holzspieße oder Stöcke helfen, die Kartoffeln wieder zu finden.




Am nächsten Morgen sammelt man die Kartoffel, bzw. die Kartoffelscheiben mitsamt den Drahtwürmern ein und wirft sie eine konzentrierte Salzlösung, um sie abzutöten.
Weitere Möglichkeiten, Drahtwürmer zu bekämpfen
Drahtwürmer kann man auch aus dem Boden locken und bekämpfen, indem man den Rasenboden zunächst lockert (beispielsweise durch Vertikutieren) und dann kalkt (beispielsweise mit Lava-Gesteinsmehl).

Damit wird der pH-Wert im Boden in den alkalischen Bereich (pH>7) verschoben. Das vertragen die Würmer aber überhaupt nicht, sie brauchen einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert von 6,5 und niedriger. Mit dieser Methode kommen die Drahtwürmer aus den tieferen Bodenschichten bis an die Oberfläche, wo sie dann eingesammelt und vernichtet werden können.
Schon gewusst?
Man kann die Drahtwürmer Hühnern, Igeln, Amseln und anderen Weichfutter fressenden Singvögel oder Eidechsen geben. Zu den natürlichen natürlichen Fressfeinden zählen Wühlmäuse, Maulwürfe und Maulwurfsgrillen.

Dem Befall von Drahtwürmern im Rasen vorbeugen
Der Befall von Drahtwürmern kann durch regelmäßige Kontrolle oder dem Anbau von Ackerbohnen vorgebeugt werden.
Bodenkontrolle vor der Neuansaat von Rasen

Nach der Bodenvorbereitung vor der Neuansaat von Rasen sollte man unbedingt den Boden nach Drahtwürmern absuchen. Oder man vergräbt einige Kartoffelscheiben wenige Zentimeter im Boden, um zu kontrollieren, ob Drahtwürmer im Boden sind.
Unser Tipp!
Um die Kartoffelscheiben wiederzufinden, spießt man sie auf Zahnstocher, deren Ende aus der Erde ragt.
Auch mit frischen Salatblättern lassen sich die Würmer anlocken.
Einsatz von Busch- oder Ackerbohnen
Man kann zudem im Jahr vor der vorgesehenen Rasen-Ansaat Busch- oder Ackerbohnen als Vorkultur anbauen. Die von diesen Pflanzen ausgeschiedenen Senföle vergraulen die Schnellkäfer-Weibchen, die den Boden zur Eiablage aufsuchen wollen.

Schäden durch Drahtwürmer im Garten
Die Schnellkäfer-Weibchen legen ihre Eier in die oberen, lockeren Bodenschichten. Die geschlüpften Larven, die Drahtwürmer, arbeiten sich tiefer in den Boden vor.
Sie ernähren sich zunächst von kleinen im Boden lebenden Wirbellosen, beispielsweise von Springschwänzen. Daneben fressen sie aber auch abgestorbenes, vermoderndes Pflanzenmaterial.
Ältere Larven bevorzugen zunächst feine, später auch gröbere Wurzeln von Getreidepflanzen und Gräsern. Die Pflanzen verwelken, werden gelb und gehen ein.
Achtung!
Bei einer hohen Dichte an Drahtwürmern unter einem Quadratmeter Rasenfläche können die Rasengräser absterben, weil die Wurzeln von den Drahtwürmern schneller abgefressen werden, als das Gras die Wurzeln wieder bilden kann.
Drahtwurm und Schnellkäfer im Überblick
Die Käfer heißen Schnellkäfer, da sie ein frei bewegliches Halsschild haben (nicht weil sie besonders schnell fliegen oder laufen können). Fallen die Käfer beispielsweise auf den Rücken, können sie mit einer schnellen Bewegung des Halsschildes emporschnellen und landen dann wieder auf den Beinen.

Ursprünglich lebten die Schnellkäfer an Waldrändern und Baumsteppen. Als Kulturfolger findet man sie aber heutzutage vor allem in Getreidefeldern, Wiesen, Gärten und Parkanlagen.
Die bis zu 2,5 cm langen Larven werden Drahtwürmer genannt, weil sie einen drahtartig festen, wurmförmigen langgestreckten Körper haben mit einem kurzen Stachel am Hinterleibsende.
Die Larven dieser Saat-Schnellkäfer leben zwischen 3 und 5 Jahre im Boden. Sie verpuppen sich schließlich im Herbst. Als Puppe überwintern sie im Boden. Im Frühjahr schlüpfen dann die Käfer aus den Puppen und verpaaren sich. Anschließend legen die Weibchen ihre Eier wieder in den Boden.
So funktioniert der Entwicklungszyklus der Saat-Schnellkäfer von Ei über die Larvenstadien der Drahtwürmer und die Puppenruhe bis zum flugfähigen Käfer.