Wenn der Rasen an einer oder mehreren Stellen absackt, sich unebene Stellen bilden oder Lücken und Risse im Rasenboden entstehen, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Rollrasen oder Reparatur-Sets können helfen, Schäden im Rasen auszubessern. Wir geben einen Überblick!
Wichtig!
Es ist wichtig, Schäden rechtzeitig zu erkennen, Ursachen zu klären und die Probleme zu lösen, sodass der Rasen wieder eine lückenlose und gleichmäßige Fläche bildet.
Kleine Schäden im Rasen ausbessern und beseitigen
Schäden im Rasen kann man oftmals relativ einfach ausbessern. Rollrasen oder Reparatursets sind meist eine große Hilfe.
Ausbessern kleiner Rasenstücke
Kleinere Rasen-Flächen kann man ausbessern, in dem man ein Stück Rollrasen oder ein Rasen-Reparatur-Pad zuschneidet und in den Rasen passend einsetzt.

Wichtig!
Rasen-Reparaturen sollte man im Sommerhalbjahr zwischen März und Anfang Oktober ausführen, allerdings nicht während längeren trockenen, heißen Wetterperioden.
Buckel und Senken im Rasen beheben
Ist der Rasen uneben, weil sich kleinere Senken oder Buckel gebildet haben, dann sticht man die auszubessernde Stelle im Rasen mit einem scharfkantigen Spaten oder einem Kantenstecher kreuzförmig ein.
Entlang der Schnittlinie wird dann die Rasensode vorsichtig abgelöst und die eingestochenen Rasendreiecke werden zur Seite gebogen. Dabei dürfen die Rasendreiecke nicht abbrechen.
Bodenvertiefung beheben
Handelt es sich bei der jetzt freigelegten Stelle um eine Senke oder Bodenvertiefung, dann wird sie mit einer Mischung aus Sand und fein gesiebter Gartenerde wieder aufgefüllt.

Buckel abtragen
Bildet der Boden einen Buckel, wird die Erde bis auf das umgebende Bodenniveau des Rasen abgetragen. Ist dies erledigt, werden die Rasendreiecke wieder zurückgeklappt und an den Boden angedrückt, sodass sie wieder gut anwachsen können. Anschließend werden die Fugen gesandet und die ausgebesserte Fläche gewässert.
Wichtig!
Das Absanden der Fugen ist wichtig, damit sich später an den Schnittstellen keine Wülste bilden.
Große Rasenflächen durch das Einsetzen von Rasensoden reparieren
Ist der Rasen dagegen auf einer größerer Fläche beschädigt, repariert man diese Stelle durch Einsetzen von Rasensoden. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Die Stelle liegt am Rande des Rasen
Liegt die auszubessernde Stelle am Rand des Rasen und ist die Rasenkante ausgefranst oder beschädigt, dann geht man folgendermaßen vor:
- Die schadhafte Rasensode in einem Quadrat ausschneiden
- Die Sode mit einem flachen Spaten vorsichtig etwas anheben
- Diese Sode soweit nach außen verschieben, dass die beschädigte Rasenkante ca. 10cm außerhalb des Rasens liegt
- Die schadhafte Kante mit einem Kantenstecher sauber abstechen
- In die, auf der Innenseite freiliegende, 10cm schmale Fläche, ein neues Stück Rasensode – passend zugeschnitten – einsetzen
- So weit andrücken, dass die reparierte Fläche die gleiche Höhe hat, wie der umgebende Rasen
Schäden mitten im Rasen beheben
Liegt die schadhafte Stelle dagegen mitten im Rasen, dann ist das Vorgehen folgendermaßen:
- Schadhafte Stelle quadratisch mit dem Kantenstecher ausstechen
- Mit dem Spaten flach anheben und restlos entfernen
- Das freigelegte Stück lockern, düngen und wieder festtreten
- Eine neue Rasensode passend zuschneiden und in die Lücke im Rasen eingefügen
- Andrücken und intensiv gießen
Trittspuren im Rasen beseitigen

Häufig betretene Stellen auf dem Rasen werden nach und nach lückig. Denn dort wird die Grasnarbe immer wieder stark belastet, reißt auf und bildet Lücken. Und darunter verdichtet sich der Boden so stark, dass schließlich dort gar kein Gras mehr wächst.
Dann sollte man an diesen Stellen die Grasnarbe komplett entfernen und eine Saatgut-Mischung ansäen, die tritt-fest ist.

Unser Tipp!
Es gibt von der Deutschen Rasengesellschaft zertifizierte Sport- und Spielrasen-Mischungen, die besonders belastbar sind. Die Mischungen enthalten einen großen Anteil an besonders robustem Weidel- oder Kammgras.

Boden neu einsäen, so gelingt’s:
- Den kahlen Boden lockern, Steine, Baumwurzeln und Bodenverdichtungen beseitigt
- Dann die Erde mit einem Brett oder Rücken des Handrechens einebnen und andrücken
- Anschließend den Boden mit dem Rechen leicht anrauen, damit der Rasensamen haften bleibt und nicht gleich beim nächsten Windstoß wieder fortgeweht wird
- Nun den Rasensamen ansäen
- Darüber streut man eine dünne Schicht aus sehr feiner Erde, drückt sie leicht an und gießt sie regelmäßig, damit der Boden stets mäßig feucht bleibt und das Gras problemlos keimen kann
- Nachdem das Gras gekeimt ist, wird es mit einer ersten Düngung versorgt, um das Wurzelwachstum anzuregen

Unser Tipp!
Ist die Trittbelastung auf dem Rasen zu stark, kann man stattdessen auch Trittplatten oder Rasengittersteine verlegen.
Mögliche Ursachen für unebene Stellen, Vertiefungen und Senken
Vertiefungen, Senken und Co. können unterschiedliche Ursachen haben. Um schnellstmöglich wieder einen lückenlosen Rasen zu bekommen ist es von Bedeutung, die Ursachen zu kennen. Hierzu gehören:
- Fehler beim Anlegen des Rasens: Vielleicht ist der Boden vor der Ansaat des Rasens nicht gründlich genug vorbereitet und planiert worden. Dann kann das Rasenniveau absacken und muss ausgeglichen werden.
- Wühlmausgänge: Die Gänge von Wühlmäusen liegen sehr dicht unter den Graswurzeln. Diese Gänge sind nicht sehr stabil angelegt und sind deshalb häufig die Ursache für Unebenheiten und das Absacken des Bodens. Diese Nager sollte man so bald wie möglich aus dem Rasen verjagen oder mit Hilfe von Köderfallen fangen.

Wirksam gegen Wühlmäuse
Es gibt Köderfallen, die man in die Öffnung des Wühlmausganges schiebt. Diese sind sehr wirksam und im Fachmarkt erhältlich.
- Fuchs und Dachs: Größere Löcher, die plötzlich über Nacht entstanden sind deuten darauf hin, dass ein Fuchs, Dachs oder gar ein Wildschwein im Garten gebuddelt hat. Oder ein Kaninchen wollte eine Wohnhöhle anlegen.
- Amseln oder andere Singvögel: Kleinere Löcher und Schäden in der Rasenansaat deuten auf Weichfutterfresser hin, die im weichen Boden nach Würmern, Insekten, Tausendfüßlern oder Spinnen gesucht haben.
- Hohlräume im Boden: Diese werden durch abgestorbenes Pflanzenmaterial, das allmählich verrottet und dann durch nach-sickerndes Regenwasser ausgeschwemmt wird, hervorgerufen. In diesem Fall sackt der Boden nur langsam ab und es bilden sich Senken und Vertiefungen.
- Erdbeben: Durch ein Erdbeben oder auch ein schweres Baustellenfahrzeug in der Nähe, kann der Boden plötzlich abbrechen und einsacken.

Wenn sich der Rasen stellenweise aufwölbt oder Wülste bildet
Auch hier können Wühlmäuse die Übeltäter gewesen sein! Wühlmäuse drücken ihren Aushub beim Graben der Gänge ständig nach oben, sodass sich allmählich im Rasen verlaufende, lange Wülste bilden.
Der Maulwurf hingegen schiebt seinen Aushub aus den Gängen in regelmäßigen Abständen nach oben und wirft die Erde zu einem kleinen Hügel auf.

Risse im Boden
Risse kommen vor allem bei lehmhaltigen Böden vor! Lehmboden trocknet während langen, trocken-heißen Zeiten im Sommer stark aus und bildet Risse.

Staunässe im Rasen, was tun?
Zunächst sollte man ausschließen, dass der Rasen nicht zu oft oder zu intensiv gegossen oder gewässert wird. Bilden sich trotzdem immer wieder nasse Stellen oder gar Staunässe im Rasen, dann ist der Boden vermutlich zu stark verdichtet und undurchlässig. Das kann man durch Aerifizieren und anschließendem Absanden ändern.

Sind es jedoch größere Flächen im Rasen, die vernässen oder auf denen sich Staunässe bildet, dann muss der Boden dräniert werden, vielleicht sogar ein Dränage-Rohr unter dem Rasen im Boden verlegt werden und zwar so weit, dass das überschüssige Wasser aus dem Rasen abfließen kann.
Hat man einen Hang-Garten und besteht die Gefahr, dass sich immer wieder Hang-Sickerwasser bildet, dann verlegt man ein Dränage-Rohr, bevor der Rasen angelegt wird. Ist dies nicht mehr möglich, dann fräst man einen Graben in die Rasenfläche, verlegt das Dränage-Rohr, füllt den Graben mit Erde wieder auf, ebnet die Fläche ein und sät sie mit Rasensamen neu an.

Alternative zum Drainagerohr
Man legt einen schmalen Entwässerungsgraben im Rasen an und füllt ihn mit Feinkies und gut durchlässigem Sand auf. Der Sand wird anschließend mit Rasensamen angesät.