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Das Foto zeigt eine Ameise im Rasen

Was machen Rasenameisen im Rasen?

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Rasenameisen, oft nervig und im Garten unerwünscht. Neben dem Töten kann man die Ameisen jedoch auch umsiedeln. Wir geben den Überblick über Rasenameisen.

Wie kann man Ameisen aus dem Rasen entfernen?

Im Großen und Ganzen gibt es zwei Möglichkeiten Ameisen aus dem Rasen zu entfernen: Töten oder umsiedeln. Wir stellen beide Möglichkeiten vor.

Ameisen an einen anderen Ort umsiedeln

Das Foto zeigt ein kleines Loch im Rasen

Wer die Ameisen nicht vergiften oder auf andere Art töten möchte, kann versuchen, die Ameisen umzusiedeln. Hierbei geht man folgendermaßen vor:

  • Einen größeren Blumentopf (eventuell gefüllt mit trockenem Stroh) mit der Öffnung nach unten über ein Erdnest der Ameisen stülpen.
  • Bis zu 2 Wochen warten.
  • Nun sollten die meisten Ameisen aus dem Erdnest in den Topf umgezogen sein.
  • Jetzt schiebt man langsam ein glattes Brett aus Kunststoff oder Holz unter den Blumentopf und trägt das Nest an einen anderen sandig-lehmigen und trockenen Platz außerhalb des Gartens, an dem es niemanden stört. Hier können die Ameisen dann ein neues Erdnest anlegen.

Rasenameisen bekämpfen durch Abtöten

Beim Abtöten der Ameisen gibt es verschiedene Möglichkeiten aus Giftködern und ungiftigen Varianten.

Backpulver und Puderzucker-Mischung

Wer eine ungiftige Möglichkeit sucht, Rasenameisen los zu werden, mischt Backpulver mit etwas Puderzucker. Vom Puderzucker werden die Ameisen angelockt, anschließend sterben sie am Backpulver.

Kochendes Wasser

Man gießt ganz einfach kochend-heißes Wasser auf das Ameisennest, um die Königin zu töten. Ohne Königin verschwinden die überlebenden Ameisen, auch die die gerade unterwegs waren. Sie verlassen den Garten, um an anderer Stelle ein neues Nest zu bauen.

Giftköder aus dem Fachhandel

Der Gartenfachhandel bietet fertige Köder mit einem Lockstoff in Kombination mit einem Gift.

Wichtig!

Um zu verhindern, dass Katzen und andere Haustiere, oder auch wildlebende Kleinsäuger sich mit dem Giftköder vergiften, kommen die Fraßköder in eine kleine Köderdose, die man am besten an einer Ameisenstraße aufstellt.

Speziell für Rasenameisen, die an schwer zugänglichen Stellen ihre Nester anlegen, beispielsweise unter Gehwegplatten, bietet der Handel auch ein flüssiges Kontaktgift. Dieses sprüht oder gießt man in die Erde in der Nachbarschaft des Nestes.

Unser Tipp!

Wer Rasenameisen bekämpfen oder  aus dem Rasen entfernen und umsiedeln will, sollte dabei stets feste Arbeitshandschuhe tragen.

Rasenameisen – Außergewöhnliche Wirbellose

Rasenameisen gibt es nicht nur in 3 Geschlechtern, sie sind auch super beweglich und bestens gegen Feinde vorbereitet.

Häufige Ameisenarten in unseren Gärten

Rasenameisen zählen in Mitteleuropa zu den häufigsten Ameisen-Arten im Garten. Von den vielen in Mitteleuropa lebenden Ameisenarten kommt im Garten vor allem die Schwarze Gartenameise Lasius niger, die Gelbe Wiesenameise Lasius flavus und die Knotenameisen der Unterfamilie Myrmicinae vor. Zu diesen Knotenameisen zählt auch die Gemeine Rasenameise Tetramorium caespitum.

Knotenameisen und ihre Besonderheiten

Das Foto zeigt eine Knotenameise

Knotenameisen haben ihren Namen, weil sie eine Wespentaille haben, um das sie manches Model der 1950-ziger Jahre beneiden würde. An sich haben alle Ameisenarten solche ein schmales Segment zwischen Brust und Hinterleib, jedoch nur ein Segment.

Schon gewusst?

Die Knotenameisen haben als einzige Ameisen zwei dünne Segmente zwischen Brust und Hinterleib.

Das macht Rasenameisen besonders beweglich.

Ameisengift gegen Feinde

Fühlen sich Rasenameisen bedroht oder angegriffen, legen sie sich mit dem Rücken auf den Boden, krümmen die Unterseite ihres Vorderkörpers nach oben und dem Feind entgegen und spritzen aus einer Drüse Ameisengift gegen ihn.

Außerdem haben sowohl die Weibchen als auch die Arbeiterinnen einen Wehrstachel, der im Laufe ihrer Evolution aus einem Legerohr, wie es viele Hautflügler haben, hervorgegangen ist. Bei den Ameisen gibt es nämlich wie bei vielen Hautflügler drei Geschlechter: Männchen, Weibchen und die geschlechtslosen, neutralen Arbeiterinnen.

Die Arbeiterinnen der Rasen-Ameisen sind 2 bis 3½ cm klein. Die Weibchen sind mit 6,1 bis 8mm Länge mehr als doppelt so groß. Die Männchen der Rasenameisen bleiben mit 5½ bis 7mm etwas kleiner. 

Wo kommen Rasenameisen vor?

Das Foto zeigt eine Ameise an einem Baumstamm

Die Gemeine Rasenameise kommt in ganz Deutschland vor, zumindest bis in Höhenlagen von bis zu 500m ü. NN. Darüber hinaus wird sie von einer Schwesterart, Tetramorium impurum, abgelöst. Die Gemeine Rasenameise kommt vor allem in tieferen Lagen bis zur collinen Stufe vor. Sie bevorzugt Sandböden in offenen, trockenen Biotopen. Deshalb findet man sie im urbanen, von Menschen besiedelten Raum vor allem auf Rasenflächen, wo sie auch ihre Nester anlegt.

Ein einziges Rasenameisen-Volk kann bis zu 80.000 Arbeiterinnen haben, die vermutlich alle von einem einzigen Weibchen, ihrer Ameisenkönigin, stammen.

Entsprechend groß sind deshalb auch ihre Erdnester mit einer flachen Kuppel. Diese Erdnester legen die Ameisen in sandigen Böden unter Terrassen-Platten und den Stufen von Gartentreppen an, vor allem aber in größeren Rasenflächen.

Nahrung der Rasenameisen

Das Foto zeigt ein kleines Loch im Rasen

Rasenameisen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensamen, die sie in der Umgebung auflesen und in ihr Erdnest tragen.

Schon gewusst?

Auf dem Weg, gesammelte Samen zum Nest zu tragen, verlieren Rasenameisen diese des Öfteren. Deshalb darf man sich nicht wundern, wenn plötzlich an Stellen im Garten Dill, Borretsch und andere Küchenkräuter keimen, wo man sie überhaupt nicht ausgesät hat.

Außerdem ernähren sich Rasen-Ameisen von Ausscheidungen anderer Insekten, vor allem von im Boden lebenden Wurzelläusen. Sie fressen aber auch Aas und tote Insekten.

Fortpflanzung und Vermehrung

Das Foto zeigt eine Ameise auf einem Blatt

Die geflügelten Männchen und Weibchen der Rasenameise verlassen das Erdnest in den Sommermonaten und bilden einen großen, fliegenden Schwarm.

Die begatteten, jungen Weibchen verlassen den Schwarm und suchen nach einem Platz, wo sie ein neues Volk gründen und ihre Arbeiterinnen ein neues Erdnest anlegen können. So können auf einem Hektar Rasenfläche nach und nach bis zu 20 Erdnester entstehen.

Da bleiben Auseinandersetzungen zwischen den Arbeiterinnen zweier Völker, die sich begegnen, nicht aus. Vor allem dafür setzen die Ameisen ihr Gift und ihren Wehrstachel ein.

Nester von Rasenameisen und Sandbienen im Vergleich

Das Foto zeigt eine Sandbiene

Nicht nur Ameisen legen flache Nester im Rasen an, auch die an sich solitär lebende Sandbiene legt ein kleines, flaches bis kegelförmiges Nest im Rasen an.

Aber im Unterschied zum Nest der Rasenameisen hat das Nest der Sandbiene ein Einstiegsloch in der Mitte. Das Einstiegsloch führt in einen schräg angelegten Gang nach unten in die Erde: Von diesem Gang zweigen seitlich kleine, flaschen-förmige Kammern ab. In diese Kammern trägt die Sandbiene Blüten-Nektar und Pollen, um damit ihre Brut zu versorgen.

Aber warum ist es so wichtig, die Nester von Rasen-Ameisen und von Sandbienen unterscheiden zu können? Es gibt allein in Deutschland mehr als 100 Sandbienen-Arten, die alle solche Nester anlegen. Alle Arten stehen unter Artenschutz!

Das Foto zeigt eine Biene mit Pollenhöschen, die auf einer Blüte sitzt

Sandbienen stehen unter Naturschutz!

Alle Sandbienenarten stehen unter strengem Artenschutz! Sie dürfen nicht bekämpft werden! Und ebenso dürfen ihr Nester im Rasen nicht zerstört werden. Im Gegensatz zu den Rasen-Ameisen und ihren Nestern.