Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt braunes Gras und eine Hand mit Düngekugeln

Was tun, wenn der Rasen überdüngt ist?

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/einrichtung/rasen/rasen-ueberduengt/

Zu viel Dünger kann dem Rasen genauso schaden, wie zu wenig Dünger. Hat man den Rasen überdüngt, bilden sich helle, wie verbrannt aussehende Flecken im Rasen. Um den Rasen noch zu retten, ist rasche Hilfe notwendig.

Erste Hilfe bei Überdüngung: Ausspülen

Das Foto zeigt wie ein Wassereimer auf dem Rasen ausgeleert wird

Hat man seinen Rasen überdüngt, sollte man versuchen, den überschüssigen und von den Wurzeln der Rasengräser nicht aufgenommenen Dünger mit viel Wasser in tiefere Bodenschicht zu spülen.

In einem gut durchlässigen, sand-reichen Boden bereitet das keine großen Schwierigkeiten. Bei einem lehmhaltigen Boden, der zu Staunässe neigt kann es jedoch zur Herausforderung werden.

Vertikutieren als Unterstützung

Das Foto zeigt, wie eine Rasenfläche vertikutiert wird

Vertikutieren lockert den Boden auf und unterstützt damit das Auswaschen des überschüssigen Düngers in tiefere Bodenschichten. Anschließend muss erst einmal abgewartet werden, ob sich der Rasen vom Überdüngen erholt.

Weitere Maßnahmen, wenn der Rasen überdüngt ist

Gelingt es durch das Auswaschen nicht, dass sich der Rasen erholt gibt es weitere Maßnahmen, die helfen können. Hierzu gehören:

  • Den Rasenboden mit Sand abmagern und somit durchlässiger machen
  • Hilft auch dies nicht, müssen größere Flächen rund um die Kahlstellen im Rasen abgetragen und neu angesät werden

Das richtige Düngen

Das Foto zeigt, wie eine Person Dünger aus einem Eimer auf die Erde wirft

Damit es erst zu gar keiner Überdüngung im Rasen kommt, sind gewisse Grundkenntnisse wichtig.

Beim Düngen kommt es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Zusammensetzung der Düngermischung an. Neben den Spurenelementen muss der Rasendünger die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphat, Kali und Magnesium enthalten und zwar im richtigen, ausgewogenen Mengenverhältnis.

Stickstoff für Längen- und Breitenwachstum

Stickstoff wird von den Gräsern im Rasen vor allem zum Aufbau von Pflanzenmasse benötigt, aber auch zur Bildung pflanzlicher Proteine und fürs ständige Wachsen der Gräser. Der Stickstoff im Dünger fördert das Längen- und Breitenwachstum der Gräser.

Wie wirkt sich zu viel Stickstoff aus?

Bei einem Zuviel an Stickstoff schießen die Halme und Blätter regelrecht in die Höhe, während die Wurzelmasse klein bleibt. Die Zellwände der Gräser sind dann zu weich und empfindlich, es kommt zu höheren Mäh-Aufwand und der Wasserbedarf ist hoch.

Der optimale Stickstoffanteil hilft Rasenschäden zu beheben!

Liegt der Stickstoffanteil im richtig Verhältnis zu den anderen Komponenten des Düngers dann stehen Längen- und Breitenwuchs, sowie die Bewurzelung der Gräser in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Rasenschäden können schneller vom nachwachsenden Gras ausgeglichen werden, und die Blätter sind fester, strapazierfähiger und die Gräser sind besser gegen Pilzkrankheiten gewappnet.

Das Foto zeigt frisch gekeimtes Gras

Unser Tipp!

Je nach Rasentyp und in der Rasenmischung enthaltenen Gräser braucht der Rasen pro Quadratmeter 10 bis 40 Gramm Stickstoff.

Phosphor, Kali und Magnesium

Phosphor und Kali können in größeren Mengen im Boden gespeichert werden. Im Gegensatz zu Stickstoff, der kaum aus dem Boden nachgeliefert wird und stattdessen mit dem Dünger in den Rasen gegeben werden muss.

Auf einem leichten, zu durchlässigen Boden kann Kali allerdings leicht ausgewaschen werden.

Unser Tipp!

Je nach Rasenmischung braucht der Rase pro m² zwischen 4 und 8 Gramm Phosphat (P2O5) und 8 bis 16, auf Sandböden sogar 24 Gramm Kali (K2O). Demgegenüber ist der Bedarf an Magnesium (MgO) mit 2 bis 4Gramm, bei Sandböden 6 Gramm pro m² eher gering.

Phosphat wird vor allem für das Wurzelwachstum der Gräser benötigt, es fördert den Aufbau der Pflanzen-Enzyme und sorgt für die Anlage von Energiereserven.

Kali strafft das pflanzliche Gewebe, stärkt die Zellwände und senkt damit auch den Wasserverbrauch, und vor allem stärkt es die Widerstandskraft gegen Pflanzenkrankheiten wie Schneeschimmel, Rostspitzigkeit, Wurzelfäule und anderen Pilzbefall.

Magnesium, Eisen und andere Spurenelemente sind notwendig zur Bildung von Chlorophyll, zur Aufnahme und Speicherung von Energie und kontrollieren  die Nutzung des Stickstoffs in den Pflanzen.

Düngebedarf für den Rasen

Das Foto zeigt eine Hand voller Rasendünger

Der Düngerbedarf ist vor allem von der Rasenmischung abhängig, ändert sich aber auch im Jahresverlauf. Wohl am wichtigsten ist die Frühjahrsdüngung. Sie gibt den Anschub für ein gesundes, ausgeglichenes Wachstum der Rasengräser in den folgenden Wochen.

Die Sommerdüngung darf erst erfolgen, wenn die heißen, trockenen Hochsommertage vorbei sind und im August die Sommerniederschläge wieder häufiger und intensiver werden. Sie gibt dem Rasen neue Kraft und fördert die Speicherung von Energiereserven für den kommenden Winter.

Bei der Herbstdüngung muss vor allem der Anteil an Stickstoff im Dünger reduziert werden, sonst leistet man damit dem Pilzbefall unnötig Vorschub. Also wird im Herbstdünger der Stickstoffanteil etwas reduziert, dafür ist dann aber der Phosphat- und Kali-Gehalt etwas höher. Gedüngt werden darf im Spätherbst, wenn die Bodentemperatur ständig unter 10oC bleibt.

Unser Tipp!

Für die Neuanlage eines Rasen nur eine vor der Deutschen Rasengesellschaft geprüfte und zertifizierte Rasenmischung verwenden. Dann erhält man auch genaue Angaben zu: Welcher Dünger? Wie viel düngen? Wie oft düngen? Welche Dünger-Zusammensetzung.