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Das Foto zeigt einen Rasenmäher im Gras von einer Vogelperspektive

Rasenpflege an die Klimaveränderung anpassen

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Wer bereits seit etlichen Jahren einen Rasen hat und diesen nicht aufgeben oder neu anlegen möchte, hat die Möglichkeit die Rasenpflege an die Klimaveränderung anzupassen. Wir erklären was genau darunter zu verstehen ist und wie eine klimanagepasste Rasenpflege aussieht.

Missverständnisse bei einer guten Rasenpflege

Das Foto zeigt grünes Gras

Oft denkt man, dass ein kurz geschnittener Rasen nur wenig Wasser benötigt oder man hört, dass es nur sinnvoll ist den Rasen am frühen Morgen oder am späten Abend zu mähen. All das stimmt so nicht.

Kurz geschnittener Rasen benötigt weniger Wasser

Nein! Das Gegenteil ist der Fall! Längere Gräser können sich gegenseitig und auch den Boden dazwischen beschatten. So braucht der Rasen weniger Wasser. Das Gras sollte daher immer eine Schnitthöhe von 4 bis 6 cm behalten. Und im Hochsommer lässt man den Rasen während längerer Hitze- und Trockenperioden nochmal 2 cm länger.

Das Foto zeigt lange Grashalme

Faustregel

Gras lässt man imemr um mindestens ein Drittel Länge wachsen, bevor man es mäht. Egal ob im Hochsommer, oder an weniger heißen Tagen mit ausreichendem Niederschlag.

Den Rasen sollte man morgens oder abends mähen

Nicht unbedingt! Wichtiger ist, dass man den Rasen möglichst an einem bewölkten Tag mit moderaten Luft- und Bodentemperaturen mäht.

Das Foto zeigt einen Rasenmäher im Gras

Unser Tipp!

Es ist optimal, den Rasen wenige Stunden vor einem angekündigten Wetterwechsel mit intensiven Niederschlägen zu mähen.

Die Empfehlungen zur Schnitthöhe und zu den Mähzeiten sollten auch für automatische Mähroboter gelten. Auch hier sollte man einige Grundregeln beachten:

  • Den Mähroboter nicht nachts laufen lassen: Auch wenn der Mähroboter nachts am wenigstens stört, nachts sind Mäuse, Igel und andere Kleinsäuger unterwegs, die vom Mähroboter nicht erkannt und dann verletzt oder im schlimmsten Fall getötet werden können.
  • Den Mähroboter 1 mal pro Woche laufen lassen: Das reicht vollkommen aus. Tägliches Mähen verträgt der Rasen auf Dauer überhaupt nicht gut.
  • Das Gras nicht zu tief abschneiden

Mulchmäher

Das Foto zeigt wie Rasenschnitt mit dem Rechen in das Gras eingearbeitet wird

Es ist sinnvoll für die Rasenpflege in Zeiten der fortschreitenden Klimaveränderung einen Mulchmäher zu verwenden. Dabei bleibt das Schnittgut auf dem Rasen liegen, kann sich dort zersetzen und den Rasen mit Nährstoffen versorgen. Das spart nicht nur Dünger, das Mulchen des Rasens senkt auch die Verdunstungsrate spürbar. Der Rasen muss seltener gewässert werden.

Reinigung der Schneidemesser

Egal, welchen Rasenmäher man nutzt, nach dem Mähvorgang sollte man die Schneidemesser gründlich säubern. So bekommt man auch beim nächsten Mäh-Einsatz wieder einen sauberen Schnitt. Durch verklumpte und verfaulte Grasreste an den Messern wird das Gras nur angerissen, es bildet keine glatte Schnittkante. Das Resultat: Das Gras verpilzt leicht.

Optimal Bewässerung

Das Foto zeigt einen Schwenkregner
Der Schwenkregner verteilt das Wasser gleichmäßig auf große Flächen

Viele Probleme bei der Rasenpflege entstehen durch eine falsche Bewässerung.  Denn oft wird der Rasen zu oft mit zu wenig Wasser beregnet.  Dann wird der Rasen nur in einer flachen Bodenschicht und dort auch nur zu gering durchfeuchtet.  Langfristig kann dies zu einer zu flachen Durchwurzelung des Rasens führen. Außerdem ist der Pflegeaufwand größer und der Rasen ist weniger belastbar. Schlimmstenfalls kann das zu unerwünschten Gräsern – wie dem Ungras Poa annua – führen, die eine solche Oberflächennässe lieben,  nur flach wurzeln und dann andere Gräser im Rasen verdrängen.

Wie oft und wie intensiv den Rasen wässern?

Wie man Rasen richtig gießt, hängt in erster Linie von der Temperatur ab:

  • Bei einer Tageshöchsttemperatur von 20° C  reicht es, wenn man den Rasen alle 14 Tage mit 2 Liter Wasser pro m² Rasenfläche versorgt.
  • Bei 25° C wässert man alle 10 Tagen mit 3 Liter pro m²
  • An trocken-heißen Perioden mit bis zu 30° C versorgt man den Rasen einmal wöchentlich mit 5 Liter Wasser pro m².
  • Bei extremer Hitze mit bis zu 35° C Tageshöchsttemperatur gießt man alle 4 Tage mit 7 Liter Wasser pro m²

Beginnt das Rasen-Gras zu welken, dann ist es bereits zu spät. Denn ein welker Rasen kann nicht mehr gemäht werden. Mit dem Resultat: Der Rasen wird nicht sauber geschnitten und selbst ein Mulchmäher zerkleinert das Schnittgut nur unzureichend. Der Rasenschnitt zersetzt sich zu langsam und der Rasen beginnt zu verfilzen. 

Sprühen statt tropfen

Das Foto zeigt, wie der Rasen mit einem Rasensprenger gegossen wird

Neben der Wassermenge, mit der der Rasen versorgt wird, spielt auch die Art der Beregnung eine wichtige Rolle: Man versprüht das Wasser fein über dem Rasen. Mit einer tropfenden Bewässerung würde man den Rasenboden verschlämmen und langsam verdichten.

In längeren Hitze- und Trockenperioden im Hochsommer braucht der Rasen öfter und mehr Wasser als sonst. In solchen Zeiten kommt es immer häufiger vor, dass die Gemeindeverwaltung unter Androhung hoher Bußgelder ein Verbot zum Autowaschsen und Rasen wässern mit Leitungswasser erlässt.

Daher ist es immer sinnvoll gerade in den Sommermonaten die Regentonne oder Zisterne ausreichend mit Regenwasser gefüllt zu haben.

Schon gewusst?

Auch vertrocknetes Gras, das welkt und braun wird treibt nach dem nächsten intensiven Regen erstaunlich schnell wieder neu aus.

Geeignete Rasensorten

Zum Erfolg führen die genannten Pflegemaßnahmen vor allem dann, wenn man einen Gebrauchsrasen der RSM 2-Gruppe verwendet. Je nach Beanspruchung des Rasen kommen infrage:

  • RSM 2.1 Gebrauchsrasen: grobblättrige Gräser, die hitze- und trockenverträglich sind und einen mittleren Pflegeaufwand erfordern
  • RSM 2.2 GebrauchsrasenSpielrasen: Diese Rasenmischung eignet sich sowohl zum Bespielen als auch als Liegeweise. Dieser Rasen wächst auch gut bei teilweiser Beschattung der Rasenfläche.
  • RSM2.4 Gebrauchsrasen – Kräuterrasen: Diese Rasenmischung hat einen Kräuteranteil von 17%. Solch ein Mischrasen sieht immer natürlich und sattgrün aus.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit den Jahren auch ein ausschließlich aus Grassamen angelegter Rasen mit verkrautet und sich je nach Jahreszeit Weißklee, Märzveilchen, Faden-Ehrenpreis und Gänseblümchen im Rasen zeigen.

Diese blühenden Kräuter verschönern nicht nur den Rasen und machen damit einer Blumenwiese Konkurrenz, sie sind auch besser vor dem Vertrocknen und Verbräunen geschützt.

Wichtig!

Tief-wurzelnde Rasenunkräuter wie Löwenzahn, Giersch und Disteln sollte man sofort mitsamt ihren Pfahlwurzeln ausgegraben und entfernen.