Wurmhumus ist ein echter Allrounder. Er hilft den Pflanzen beim Wachstum und bietet eine optimale Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen. Ein natürlicher, von Würmern produzierter, Dünger! Wir erklären, wie er entsteht, wie man ihn erntet und wie man ihn einsetzt.
Was versteht man unter Wurmhumus?
Wurmhumus ist ein natürlicher Dünger, der von den Würmern in der Wurmkiste produziert wird. Er ist reich an Mikroorganismen und Nährstoffen. Als Dünger eingesetzt verbessert er die Bodenqualität und stärkt das Pflanzenwachstum.
Die Entstehung von Wurmhumus
Die Entstehung von Wurmkompost einfach erklärt!
Kompostwürmer fressen und zersetzen Bioabfälle. Die Würmer verdauen diese Abfälle und scheiden den sogenannten Wurmhumus aus.
Schaut man den Prozess genauer an, wird klar: Kompostwürmer haben keine Zähne. Sie benötigen dadurch die Hilfe von Bakterien, um die Bioabfälle zersetzen zu können.
Und so geht’s: Die Würmer verteilen Bakterien auf den Bioabfällen, indem sie über sie hinweg kriechen. Diese Bakterien vermehren sich und beginnen mit ihrer Arbeit: Sie zersetzen die Abfälle. Was bleibt ist eine Soße aus Nähstoffen und Bakterien. Die Kompostwürmer nehmen diese Soße auf und und zersetzen den Sud in ihrem Darmtrakt. Die anschließenden Ausscheidungen der Würmer nennt man Wurmhumus, der als nährstoffreicher Biodünger für Pflanzen gilt.
Wurmhumus ernten, so geht’s!
Nach getaner Arbeit der Kompostwürmer kann der Wurmhumus geerntet und somit aus der Wurmkiste entnommen werden.
Beginnen wir von Anfang an:
- Die Wurmkiste wird neu eingefahren.
- Die Würmer werden ca. 4 Monate lang mit Obst- und Gemüseresten , sowie Pappe und einer Mineralmischung versorgt.
- Anschließend wird die Erntekiste eingesetzt und nur noch in diese gefüttert.
- Der halbfertige Humus befindet sich nun im unteren Teil der Wurmkiste und kann hier weiter reifen.
- Da im unteren Teil der Kiste kein frischer Biomüll mehr hinzukommt können sich die letzten Bioabfall-Reste noch zersetzen.
- Die Würmer kriechen nämlich nach oben in die Kiste, da es hier frisches Futter gibt.
Ist die Wurmkiste bereits gut eingefahren geht es mit folgenden Punkten weiter:
Nach 6 Monaten, sobald die Erntekiste voll ist, ist es so weit: man hat zwei Komponenten:
- Halbfertigen Wurmhumus in der Erntekiste
- Fertigen Wurmhumus im unteren Kistenteil
- Die volle Erntekiste nimmt man aus der Box und stellt sie zur Seite.
- Der fertige Wurmkompost wird aus dem unteren Kistenteil entnommen und in einem Eimer oder einer Box zwischengelagert.
- Ist die Kiste leer, reinigt man die Membran. Dies geht ganz einfach mit einem feuchten Schwamm.
- Der halbfertige Wurmhumus kommt anschließend in den unteren Teil der Box.
- Anschließend setzt man die nun leere Erntekiste wieder ein.
- Steht die Erntekiste beim erneuten Einsetzen über, bitte nicht zu sehr drücken, das gefällt den Würmern nicht. Einfach etwas Material in die Erntekiste zurück geben. Das ist überhaupt kein Problem. Der ökologische Kreislauf geht weiter.
Wichtig!
Wichtig: Befinden sich noch sehr viele Würmer im Wurmhumus ist dieser noch nicht fertig gereift. Geduld und Zeit schaffen Abhilfe!
Unser Tipp!
Das Ernten im Frühling und im Herbst ist sinnvoll, da dies auch die Zeiten sind, in denen im Normalfall gedüngt wird.
In einer gut eingefahrenen Wurmkiste kann man ca. alle 6 Monate Wurmhumus ernten.
Bei der Ernte des Wurmhumus ist es wichtig, dass keine Würmer mit aus der Kiste genommen werden. Im Normalfall befinden sich kaum bis keine Würmer im fertigen Humus, da sie dort nichts zum Fressen finden. Sie halten sich viel lieber dort auf, wo sie das Fressparadies haben, und das ist in der Regel innerhalb der Erntekiste. Aber: Den Wurmhumus besser einmal mehr auf Ausbrecher kontrollieren!
Eine weitere Idee, um sicher zu gehen, dass keine Würmer im Humus sind, ist das Einsetzen von Lichtquellen. Kompostwürmer sind sehr lichtscheu. Sobald Licht zugeführt wird werden die Würmer das Weite suchen. So kann man den fertigen Wurmhumus sozusagen „durchleuchten“.
Fakten über Wurmkompost
Hier haben wir interessante Fakten über Wurmkompost zusammen gestellt:
- 10 Kilogramm Biomüll ergeben 1 Kilogramm Wurm-Humus
- In Wurmhumus befinden sich 5-7 mal mehr Nährstoffe, als in handelsüblicher Gartenerde.
- Experten zufolge hat Wurmhums im Verhältnis zu normaler Erde:
- 5mal mehr Nitrat
- 7mal mehr Phosphor
- 11mal mehr Kalium
- 2,5mal mehr Magnesium
- 2mal mehr Kalzium
Und auch der Wurmtee kann genutzt werden. Wie und für was genau, erklären wir hier.
Wurmkompost verwenden – Tipps vom Profi
Der fertige Humus lässt sich im Garten optimal verwenden. Möglichkeiten sind: Den Wurmhumus direkt auf das Blumenbeet zu geben, oder Blumenerde mit Wurmhumus aufzuwerten.
Vor allem Starkzehrer, wie Zucchini oder Tomaten profitieren von einer Wurmhumus-Düngung. Und auch das Anwachsen und Keimen von Setzlingen wird durch seine Zugabe unterstützt und gefördert.
Wurmhumus direkt auf das Beet geben
- Den Wurmhumus kann man einfach auf der Blumenbeet-Oberfläche verteilen
- Anschließend arbeitet man ihn leicht mit einer Hacke in das Beet ein
- Zum Schluss wird das Beet gemulcht
Wichtig!
Es macht Sinn einen Regentag, bzw. einen wolkigen Tag zu wählen, denn zu viel Sonne und Hitze vernichten die kleinen, im Humus lebenden, Mikroorganismen!
Blumenerde mit Wurmhumus anreichern
- Man kann Wurm-Humus ganz einfach als Zugabe zur Aussaaterde nutzen und so neuen, jungen Pflanzen ein optimales Wachstum ermöglichen: Mischverhältnis: 1:10
- Alte Erde kann man mit Wurmkompost aufwerten und diese so wieder mit Nährstoffen und Mikroorganismen anreichern: Mischverhältnis 1:5 (aber die Zugabe von bis zu 50% Wurmhumus ist möglich)
Wurmhumus ist lebendiger Dünger. Dadurch hat er große Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum. Der Boden wird mit Nährstoffen und Mikroorganismen angereichert, was den Pflanzen hilft, widerstandsfähig und gesund wachsen zu können. Zudem werden sie produktiver.
Schon gewusst?
Es ist nicht möglich, mit Wurmhumus eine Überdosierung zu erlangen. Die Pflanze kann sich so viel an Nährstoffen nehmen, wie sie benötigt.
So lagert man Wurmkompost richtig
Die Lagerung von Wurmkompost sollte in einem verschließbaren Kübel erfolgen. In den Deckel sticht man kleine Löcher, sodass ein Gasaustausch stattfinden kann.
Bei der Lagerung ist darauf zu achten, dass der Humus nicht austrocknet. Eine maximale Lagerzeit von 6 Monaten sollte man nicht überschreiten. Anschließend sind die Mikroorganismen nicht mehr sehr aktiv und die Düngung nicht mehr sehr erfolgversprechend.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Wurmhumus im Fachhandel zu erwerben. Dieser ist jedoch weniger frisch und hat weniger Mikroorganismen. In der Wurmkiste produzieren die eigenen Würmer den Humus, und zwar nähstoffhaltig, frisch und kostenfrei.