Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt Karotten, Kohl, Kraut und weitere Grünabfälle

Was darf auf den Komposthaufen und was nicht?

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Für den Komposthaufen geeignete Materialien sind Lebensmittelreste, Laub, Haare oder Papier. Zigaretten, Knochen und Metalle haben hingegen nichts auf dem Kompost zu suchen und gehören in den Restmüll. Wir klären auf, was auf den Komposthaufen darf und was nicht.

Für den Komposthaufen geeignete Materialien

Wellpappe

Zerkleinerte, unbedruckte Wellpappe darf auf den Kompost, im Gegensatz zu anderen Papiersorten und Kartonagen. Denn die feuchte Wellpappe zersetzt sich rasch und zieht de im Komposthaufen sehr nützlichen Regen- und Kompostwürmer magisch an.

Gemüseschalen

Das Foto zeigt Biomüll im Komposthaufen

Küchenabfälle, die beim Gemüseputzen und Kartoffelschälen anfallen, sind besonders wertvoll und enthalten viele Nährstoffe, die dem Kompostmaterial zugute kommen.

Tee- und Kaffeesatz

Teerückstände und Kaffeesatz enthalten viel Stickstoffe, sowie wertvolle Spurenelemente und Vitamine. Außerdem stehen sie auf dem „Speiseplan“ von Tau- und Kompostwürmern ganz oben.

Hinweis Box Überschrift

Unbedingt Papierfilter und die papiernen Teebeutel entfernen, bevor man den Tee- bzw. Kaffeesatz auf den Komposthaufen gibt.

Das Foto zeigt Kaffeesatz als Düngemittel für Bambus

Speisereste

Auch Speisereste  können (abgesehen von Fleisch- und Fischabfällen) bedenkenlos kompostiert werden. Allerdings nur im privaten Bereich.

Denn frische Speisereste können eine Feuchtigkeit von bis zu 70% haben. Deshalb müssen im kommerziellen Bereich, egal ob es sich um Betriebs- oder Krankenhaus-Kantinen oder Speiserestaurants handelt, der Feuchtigkeitsgehalt von Speiseresten und Essensretouren drastisch gesenkt werden, egal ob sie danach in die Biotonne kommen oder kompostiert werden.

Dazu sind spezielle Entfeuchtungs-Zentrifugen entwickelt worden, mit deren Hilfe sich die Restfeuchtigkeit der Speisereste und Küchenabfälle auf bis zu 30% senken lässt.

Haushaltsabfälle

Das Foto zeigt Tierhaare

Auch viele Haushaltsabfälle, die normalerweise in die Biotonne kommen, können stattdessen im Garten kompostiert werden. Dazu zählen:

  • Woll- und Haarreste
  • Federn von Haustieren
  • Bart- und Kopfhaare (aber nur, wenn sie nicht coloriert sind)
  • Alte Blumensträuße und Topfpflanzen, sowie die Topferde
  • Unbehandeltes Holz – wer mit Holz heizt oder kocht, kann die abgekühlte Asche kompostieren.

Wichtig!

Die Asche muss gut mit dem übrigen Kompostmaterial vermischt werden, damit sie nicht ätzend wirkt. Die Asche von Briketts und Kohle ist dagegen ungeeignet, da sie Schwermetalle enthält.

Das Foto zeigt Asche auf einem Komposthaufen

Nur bedingt für den Kompost geeignete Materialien

Fleisch- und Fischreste

Fleisch- und Fischreste, sowie andere Speiseabfälle locken Ratten, Mäuse und Ungeziefer an, sofern unter dem Kompost kein Bodenrost liegt, oder der Komposthaufen seitlich durch ein engmaschiges Gitter vor ungebetenen Eindringlingen geschützt werden kann.

Papier

Das Foto zeigt Papier in der Wurmkiste
Papier gehört zur kohlenstoffreichen Nahrung für Kompostwürmer

Papierreste dürfen nur kompostiert werden, wenn sie nicht beschichtet sind. Auch Hochglanzbroschüren oder farbige Illustrierte gehören nicht auf den Kompost, da ihre Beschichtungen und Druckfarben Schwermetalle und andere gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten.

Unser Tipp!

Schwarz-weiß bedrucktes Altpapier darf auf den Komposthaufen, da die Druckerschwärze schon lange kein giftiges Blei mehr enthält.

Kranke Pflanzen

Gartenpflanzen mit kranken Blättern oder anderen Pflanzenteilen dürfen nur ins Zentrum eines gut eingefahrenen Komposthaufes, wo die Rotte durch die Aktivität der Mikroorganismen Hitze von 70oC und mehr entwickelt, und die kranken Pflanzen dabei entkeimt werden können.

Dies gilt nicht für Pflanzen mit besonders aggressiven oder hartnäckigen Krankheitskeimen – sie dürfen auf keinen Fall in den Komposthaufen: Dazu zählen beispielsweise Frucht-Monilla, Kohlhernie und Tomatenfäule.

Zu unterscheiden, ob eine Pflanzenkrankheit harmlos ist und im Komposter entkeimt werden kann oder nicht, das erfordert natürlich einige Erfahrung. Wer sich dies nicht zutraut, sollte  alle Pflanzenteile mit Krankheitszeichen in die Biotonne werfen. In der Heißrotte des Kompostwerks werden dann die Krankheitskeime sicher abgetötet.

Unser Tipp!

Auch reife Komposterde, die man zur Ansaat und Aufzucht von Pflanzen verwenden will, sollte zuvor vollständig entkeimt werden. Man gibt sie beispielsweise 30 Minuten bei 100o C in den Backofen.

Rasenschnitt

Das Foto zeigt abgemähtes Gras

Rasenschnitt ist, wenn er noch frisch ist, feucht und hat einen hohen Wassergehalt. Dann kann er leicht verkleben, verklumpen und zu faulen beginnen. Deshalb muss das Rasen-Schnittgut zuvor getrocknet werden oder mit anderem kompostierbarem Gartenmaterial gut vermischt werden, bevor es auf den Komposthaufen kommt.

Dann aber ist der Rasenschnitt ein wertvoller Bestandteil, denn die Rasengräser haben einen hohen Stickstoffgehalt. Das ist auch der Hauptgrund, wenn immer mehr Rasenbesitzer zum Rasen einen Mulchmäher verwenden, mit dem das kurze Schnittgut auf dem Rasen liegen bleibt, dort verrottet und den Rasen mit weiterem Stickstoff als Nährstoff versorgt.

Baum und Strauchschnitt

Das Foto zeigt Baumschnitt in einer Schubkarre

Baum- und Strauchschnitt sollte man nur von kleineren Mengen kompostieren, weil es nur sehr langsam verrottet. Außerdem enthält es zwar viel Kohlenstoff und Kalium, aber nur wenig Stickstoff. Man sollte deshalb Holz nur kompostieren, wenn man sich darüber im Klaren ist, wozu das Schnittholz im Komposter dienen soll. Möglichkeiten sind:

  • Soll das Schnittholz den Kompost in erster Linie auflockern und belüften helfen, dann kann man auch längere Äste und grob geschnittenes Holz verwenden.
  • Soll das Schnittholz rasch abgebaut werden, dann muss es möglichst klein gehäckselt werden. Die Holzspäne kommen dann, ähnlich wie beim Aufbau eines Hochbeetes, als unterste Lage in den Komposter.
  • Man sollte verschiedene Holzarten miteinander mischen, um sie zu kompostieren. Der Nährstoffgehalt kann von Gehölz-Art zu Gehölz-Art sehr unterschiedlich sein. 

Ein Beispiel!

Lindenholz hat einen Nährstoffgehalt von 40% Kalium, Buchenholz stattdessen 10% Phosphor. Fichtenholz und das Holz anderer Koniferen bleibt auch im Komposthaufen sehr sauer mit einem pH-Wert unter 6,0 und hemmt, so wie das Schnittholz von Thuja-Hecken, die Abbauprozesse im Kompost. Deshalb sollten die Gehölze nur in kleinen Mengen und auch nach einer separaten Vorrottezeit auf den Kompost kommen.

Falllaub

Das Foto zeigt Blätter in einem Komposter

Falllaub fällt im Herbst in großen Mengen an. Man sollte es sammeln und separat kompostieren, um daraus die besonders wertvolle Lauberde gewinnen zu können.

Allerdings verhalten sich die Blätter der einzelnen Baumarten ganz unterschiedlich. Von Bäumen, die einen hohen Anteil an Gerbstoffen haben (Eichen, Nussbäume, Pappeln, Birken und Kastanien) verrotten auch die Blätter sehr langsam. Da hilft es, wenn man sie vorher trocknen lässt oder das Falllaub den Winter über erst einmal liegen lässt, denn dabei werden viele hemmende Stoffe abgebaut.

Fichtennadeln und die Blättchen anderer Koniferen sollte man nicht kompostieren, denn daraus wird keine Lauberde. Dazu sind sie zu sauer, und darüber hinaus haben die Nadeln einen schwer abbaubaren Wachsüberzug.

Wichtig!

Falllaub von vielbefahrenen Straßenrändern und Wegen sollte man auf keinen Fall kompostieren. Sie könnten größere Mengen von Schadstoffen gespeichert haben, die wir im Garten nicht haben wollen.

Was auf keinen Fall auf den Kompost darf

Kunststoff

Verpackungsmaterial aus Kunststoff wie beschichtete Milchtüten, Joghurtbecher, Plastiktüten, weil es Jahrhunderte braucht, bis es vollständig verrottet.

Metalle

Metallhaltige Abfälle wie Blech- und Alu-Dosen, Flaschenkapseln, Alufolien, Nägel und Schrauben.

Zigaretten

Zigaretten, Zigaretten-Kippen und -Filter gehören nicht auf den Komposthaufen.

Zitrusfrüchte

Die Schalen von Zitrusfrüchten dürfen nicht auf den Komposthaufen, da sie Substanzen enthalten, die die Verrottung (nicht nur die der Zitrusfrüchte, sondern auch des anderen Kompost-Materials) stark hemmen.

Grundsätzlich soll man die Schalen von Bananen, Orangen, Zitronen und anderer Tropenfrüchte nicht kompostieren, da die Pflanzen und die Früchte auf den Plantagen meist mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt und mit Konservierungsstoffen für den langen Transportweg behandelt werden. Es sei denn, die Früchte stammen aus einem zuverlässig zertifizierten biologischen Anbau.

Das Foto zeigt eine leere Bananenschale auf dem Komposthaufen

Glas

Glas, sowie Glasbruch und Glas-Splitter gehören nicht auf den Komposthaufen.

Steine

Steine oder Kies verroten nicht und gehören somit nicht auf einen Komposthaufen.

Inhalte eines Staubsaugerbeutels

Auf keinen Fall darf der Inhalt des Staubsaugerbeutels kompostiert werden. Er gehört auch nicht in die Biotonne. Staubsaugerbeutel entsorgt man in der Restmüll-Tonne.

Knochen

Knochen und anderes schwer verrottendes organische Material, beispielsweise Leder und nicht zerkleinertes Holz sind nicht kompostierbar.

Fäkalien

Fäkalien, egal ob von Mensch oder Tier dürfen verständlicherweise aus hygienischen Gründen nicht auf den Kompost. Sie können Würmer und andere krankmachende Parasiten enthalten, die lange im Kompost überleben können. Spulwurm-Eiern beispielsweise überleben im Winter Minustemperaturen von – 30o C. Auch Kleintier- und Katzenstreu gehört nicht auf den Komposthaufen, sondern in die Restmülltonne.

Unkraut

Verständlicherweise gehört auch samentragendes Unkraut oder Wurzelunkraut nicht auf den Komposthaufen. Sonst hat man in der nächsten Saison noch mehr Unkraut zu jäten und wird es im Garten überhaupt nicht mehr los.