Nicht nur Wasser und Luftsauerstoff, auch Kohlenstoff und Stickstoff müssen im Kompost in einem bestimmten Mischungsverhältnis stehen, damit die Verrottung des zu kompostierenden Materials optimal abläuft. Das Kohlenstoff/ Stickstoff Verhältnis muss im Kompost optimal sein.
Basisfaktoren zum Rotteprozess
Wasser, Luft, Kohlenstoff und Stickstoff sind die vier Faktoren, die im Wesentlichen die Lebensbedingungen und die Aktivität der Mikroorganismen bestimmen. Und von deren Aktivität hängt auch ab, wie und in welchem Umfang das Kompost-Material umgesetzt und verottet wird.
Wasser und Sauerstoff


Wasser ist bekanntlich eines unserer wichtigsten Lebenselemente, und das gilt auch für die Mikroorganismen im Kompost. Wenn der Kompost aber zu viel Wasser aufnimmt, dann verdrängt es die Luft und damit den Lebensnotwendigen Sauerstoff aus den Poren im Kompost.
Ohne Sauerstoff können aerobe Mikroorganismen und natürlich auch die Wirbellosen im Komposthaufen nicht leben. Dann werden sie von anaerob lebenden Mikroorganismen verdrängt, die das Kompost-Material nicht verrotten, sondern vergären.
Mit dem Resulttat: Fäulnis macht sich im Kompost breit. Bei Fäulnis werden nicht wertvolle Huminstoffe und Vitamine gebildet, sondern übel riechender Schwefelwasserstoff und Ammoniak, diverse Säuren und Toxine. Diese sind nicht nur für die Gartenpflanzen, sondern auch für die Bodenlebewesen giftig.
Die aerob lebenden Mikroorganismen haben einen hohen Sauerstoffverbrauch. So kann es auch ohne mangelnde Luftzufuhr kurzfristig immer wieder zu einem Sauerstoffmangel im Kompost kommen. Und auch wenn die Lebensbedingungen, die Volumenanteile von Luft und Wasser, zu schnell wechseln, wird das Kompost-Material mineralisiert, statt dass sich wertvoller Humus bildet.
Kohlenstoff / Stickstoff Verhältnis Kompost
Ebenso wichtig wie das Volumenverhältnis von Luft zu Wasser ist das Kohlenstoff (C)/ Stickstoff (N)-Verhältnis. Denn das C / N – Verhältnis bestimmt die Ernährungsbedingungen für die am Rotteprozess beteiligten Mikroorganismen. Dabei muss Kohlenstoff grundsätzlich einen hohen Überschuss gegenüber Stickstoff haben.
Optimal ist ein C / N – Verhältnis von 15 bis 30 : 1. Also 15 bis 30 Teile Kohlenstoff zu einem Teil Stickstoff. Ist der Stickstoffanteil deutlich höher, dann verwenden ihn die Mikroorganismen für den Aufbau körpereigener Proteine und im fertigen Kompost fehlt dieser Stickstoff dann. Und auch der Rotteprozess selbst läuft langsamer ab.
Um ein günstiges C / N – Verhältnis von 15 bis 30 : 1 im Ausgangsmaterial für die Kompostierung zu erreichen, muss man das C / N – Verhältnis der infrage kommenden Kompost-Materialien kennen und dann im richtigen Verhältnis mischen.
C / N – Verhältnis verschiedener Kompostabfälle *)
Ist der Kohlenstoffanteil im Kompost zu hoch, geht überschüssiger Kohlenstoff in Form von Kohlendixid (CO2) in der Luft verloren.
Ist zu viel Stickstoff im Kompost-Material vorhanden, das C/N-Verhältnis also zu niedrig, dann fehlt Kohlenstoff für den Zellaufbau und der Rotteprozess verläuft ähnlich schlecht wie bei zu geringer Feuchtigkeit im Kompost. Der nicht genutzte Stickstoff entweicht als Ammoniak in die Luft.
C / N Verhältnis für Gartenabfälle
- Falllaub und Nadeln –> 30:1 bis 60:1
- Grünschnitt, grüne Gartenabfälle –> 20:1 bis 60:1
- Rasenschnitt –> 12:1 bis 25:1
- Gehölz-/Heckenschnitt –> 100:1 bis 200:1
- Rinde –> 100:1 bis 150:1

C / N Verhältnis für Abfälle aus der Landwirtschaft
- frischer Hühnermist –> 0,42
- Gülle und Jauche –> 1:1 bis 10:1
- Mist mit einem hohen Stroh-Anteil –> 25:1 bis 30:1
- Getreide-Stroh –> 50:1 bis 150:1
- Stroh von Hülsenfrüchten –> 15:1 bis 50:1
- Sägemehl –> 100:1 bis >500:1

C / N Verhälnis für Abfälle aus Küche und Haushalt
- Gemüse-Abfälle –> 13:1
- sonstige Küchen-Abfälle –> 10:1 bis 25:1
- Papier –> 100:1 bis 1000:1
- Holzasche –> 200:1 bis 500:1

*) Diese Angaben wurden entnommen aus: Robert Sulbzberger: Kompost und Wurmhumus, BLV-Verlag und Christa Weinrich OSB: Kompostieren in der Abtei Fulda, Komos-Verlag