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Das Foto zeigt drei Kompostwürmer nebeneinander

Fortpflanzung Kompostwurm

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Die Fortpflanzung beim Kompostwurm ist recht einfach und es schlüpfen bis zu vier Generationen pro Jahr. Die Würmer sind bereits mit 4 bis 7 Wochen geschlechtsreif. Wir geben einen Überblick.

Wann ist ein Kompostwurm geschlechtsreif?

Das Foto zeigt einen geschlechtsreifen Kompostwurm

Kompostwürmer der Gattung Eisenia sind bereits im Alter von 4 bis 7 Wochen geschlechtsreif. Wann genau hängt unter anderem vom Nahrungsangebot und der Temperatur ab.

Einen geschlechtsreifen Kompostwurm erkennen

Dass ein Kompostwurm die Geschlechtsreife erreicht hat, erkennt man daran, dass er ein sogenanntes Clitellum bildet.

Dieses Clitellum liegt am Ende des ersten Körperdrittels. Das Clitellum ist eine sattelförmige Verdickung und bildet einen Gürtel aus mehreren hintereinander liegenden Segmenten, die stark angeschwollen und deutlich heller gefärbt sind, als die übrigen Körpersegmente des Kompostwurms.

Das Foto zeigt einen geschlechtsreifen Kompostwurm
Ein geschlechtsreifer Kompostwurm mit dem heller rosa gefärbten und angeschwollenen Clitellum an Ende des des vorderen Körperdrittels

In den Segmenten des Clitellums liegen die Geschlechtsdrüsen der Kompostwürmer, die für die Paarung und die Bildung des Kokons wichtig sind.

Schon gewusst?

Kompostwürmer sind Zwitter. Sie können sich aber nicht selbst befruchten. Dazu brauchen sie immer einen Partner.

Die Kompostwurm-Paarung – so läuft sie ab!

Die Fortpflanzung läuft beim Kompostwurm unkompliziert ab: Bereits die Partnersuche verläuft bei diesen Würmern recht unproblematisch. Man lebt ja schließlich nicht monogam und will sich nicht für sein ganzes Regenwurmleben aneinander binden.

Bei der Paarung legen sich beide Partner mit den Bauchseiten der Vorderkörper so aneinander, dass die Geschlechtsöffnungen am Clitellum des Partners liegen, die Kopfenden also in entgegengesetzte Richtungen zeigen.

Der Körperkontakt wird verstärkt, indem die Würmer die Kriechborsten jeweils in den Körper des Partners einhaken. Nun sondern beide Partner ein Sekret ab, welches die Vorderenden der beiden Partner bedeckt, langsam einzutrocknen beginnt und schließlich um die Kontaktzone herum eine röhrenartige Hülle bildet.

Dann geben beide Partner jeweils einen Tropfen Sperma ab und die Spermien wandern am Bauch entlang bis zu den Samentaschen des Partners.

In dieser Stellung verharren beide Partner einige Stunden, bis sie sich schließlich wieder trennen: Dazu bewegen sich beide Partner langsam rückwärts, also jeder in eine entgegengesetzte Richtung und streifen ihr Clitellum nach vorne ab.

Beim Passieren der weiblichen Geschlechtsöffnung gleiten die Eier in dem erhärteten Schleimgürtel und aus den weiter vorne liegende Samentaschen wird das Sperma des Geschlechtspartners dazugegeben, um die Eier zu befruchten.

Schließlich ziehen sich die Kompostwürmer aus der elastischen Hülle zurück und streifen sie ab. Die Hülle schließt sich an beiden Enden jeweils zu einem zitronen-förmigen Kokon.

Kokons mit drei bis vier Eiern, was hat es damit auf sich?

Die Kokons von Kompostwürmern enthalten jeweils drei bis vier Eier. Im Gegensatz dazu enthalten die Kokons aller anderen Regenwurmarten immer nur ein Ei.

Wichtig!

Um es noch einmal klarzustellen: Der Kokon ist nicht das Ei, sondern nur der Behälter, in dem die Eier gut geschützt liegen.

Der Kokon enthält eine Flüssigkeit, die die, in den Eier sich entwickelten Wurm-Embryonen, ernährt, bis die jungen Würmer schließlich schlüpfen. Bei einer Temperatur von 25oC dauert es etwa 2 Wochen, bis sie schlüpfen.

Im Gegensatz entwickelt sich der Embyro des Tauwurms schon bei einer Temperatur von 12oC, braucht aber 3 Monate, bis er aus dem Ei schlüpft.

Das Foto zeigt zwei Kompostwurm-Babys

Die meisten der jungen Tauwürmer schlüpfen im Frühjahr bei Neumond, wenn die Nacht besonders dunkel ist. Kompostwürmer können dagegen bis zu vier Generationen im Jahr bilden und sie sind bereits nach wenigen Lebens-Wochen geschlechtsreif.