Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt eine Kellerassel, eine Nacktschnecke, eine Blindschleiche und einen Tausendfüssler

Komposthaufen als Winterquartier für Tiere

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Auch im Winter, wenn es im Garten bereits klirrend kalt geworden ist, ist es im Inneren eines Komposthaufens noch warm. Grund hierfür ist die Rotte, die auch im Winter, wenn auch deutlich langsamer, weiterläuft. Deshalb dient der Komposthaufen als Winterquartier für einige Tiere.

Insekten, Spinnen, Würmer und andere Wirbellose

Springschwänze, Milben, Tausend- und Hundertfüßer, Asseln und Regenwürmer sind als Bodenbewohner am Rotteprozess des Kompost-Materials beteiligt. Warum sollten sie ausgerechnet im Winter ihren Komposthaufen verlassen, wo es dort doch immer noch gemütlich warm ist. Und schließlich muss der Rotteprozess ja auch weiterlaufen, wenn auch im Winter deutlich langsamer.

Nacktschnecken

Das Foto zeigt zwei Nacktschnecken nebeneinander

Nacktschnecken suchen im Spätherbst den Komposthaufen auf. Nicht um dort selbst zu überwintern, sondern um ihre Eier in den noch warmen Kompost zu legen und dann zu sterben.

Aus den Eiern schlüpft dann im nächsten Frühjahr die nächste Generation junger Nacktschnecken, die sich dann im Gemüsegarten über die noch zarten Blätter der Jungpflänzchen hermacht.

Schon gewusst?

Um zu verhindern, dass Nacktschnecknen ihre Eier in den Komposthaufen legen, setzt man diesen erst im Herbst zur weiteren Reife um.

Erdkröte als Vertreter der Amphibien

Das Foto zeigt eine Erdkröte

Von den Amphibien  überwintert nur die Erdkröte im Komposthaufen. Die Teich- und Wasserfrösche ziehen sich im Winter in den Bodenschlamm des Gartenteiches zurück und andere Kröten suchen zum Überwintern kleine Höhlen in der Erde oder in Hohlräumen unter Baumwurzeln oder im Moos auf.

Wie die meisten wechselwarmen Wirbeltiere sucht die Erdkröte im Spätherbst einen frostfreien Raum zum Überwintern auf: Das kann ein Laub- oder Komposthaufen, eine kleine Erdhöhle unter einer Baumwurzel oder etwas ähnliches sein. Dort fällt sie dann bei weiter sinkenden Temperaturen in eine Art Winterstarre.

Reptilien

Das Foto zeigt eine Blindschleiche im Gras

Die Blindschleiche bohrt sich selbst ein langes Loch in die weiche Erde oder in einen Komposhaufen, in dem sie dann in eine Art Kältestarre fällt und überwintert. Manchmal finden sich im Spätherbst bis zu 30 Blindschleichen in einer Erdhöhle ein, wo sie oft regelrecht zu einem großen Klumpen erstarren und dann bis zum nächsten Frühjahr bleiben. Erst dann erwachen sie langsam wieder aus ihrer Kältestarre, verlassen schließlich im März endgültig ihr Winterquartier und halten sich wieder im Freien auf.

Auch die Ringelnatter überwintert gerne im Komposthaufen. Natürlich vor allem dann, wenn sie dort ganzjährig ihr Quartier bezieht. Das setzt allerdings voraus, dass sich ganz in der Nähe eine Wasserstelle befindet. Optimal wäre dazu ein Gartenteich, in dem die Ringelnatter mit den Kaulquappen, Frösche und Jungfische auch reichlich Beute machen kann.