Und plötzlich ist er da, ein Erdhügel im Garten. Aber um welches Tier handelt es sich? Meist gehen wir von einem Maulwurf aus, doch nicht immer liegen wir damit richtig. Es kann sich auch um eine Wühlmaus handeln. Aber wie erkennt man den Unterschied zwischen Maulwurf und Wühlmaus? Und wie geht man mit der jeweiligen Situation um?
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale im Überblick
- Der Maulwurf lebt als Einzelgänger, die Wühlmaus im Rudel
- Maulwurfshügel sind hoch und haben den Eingang mittig, der Hügel der Wühlmaus ist länglich mit einem seitlichen Eingang
- Ein Maulwurf ist kleiner als eine Wühlmaus
- Der Maulwurf ernährt sich von Insekten, Wühlmäuse hingegen sind Pflanzenfresser
- Der Maulwurf steht unter Naturschutz, die Wühlmaus hingegen darf bekämpft werden
Maulwurf im Garten: Vor- und Nachteile
Es sollte auf alle Fälle zwischen Wühlmaus und Maulwurf unterschieden werden, da ein Maulwurf im Garten auch etliche Vorteile mit sich bringt.
Vorteile vom Maulwurf im Garten
Der Maulwurf frisst Schädlinge und hilft uns unseren Garten sauber zu halten. Zu seinem Speiseplan gehören Engerlinge, Schnecken und ihre Larven, sowie Regenwürmer. Mit bis zu 25 Kilogramm vertilgt der Maulwurf eine ordentliche Ladung an Schädlingen pro Jahr, was das Hobbygärtner-Herz höherschlagen lassen sollte. Der Maulwurf schützt somit indirekt unsere Pflanzen vor den Schädlingen, indem er diese frisst.
Zudem lockert der Buddler die Gartenerde durch sein Umgraben auf. Pflanzenwurzeln werden mit Sauerstoff versorgt und die Erde wird durchlässiger. Die herausgeschobene Erde kann man optimal als Pflanzerde zum Einsetzen frischer Stecklinge, zum Aussäen verwenden.
Wichtig zu wissen!
Da der Maulwurf sich nicht von Pflanzen ernährt lässt er auch Pflanzen und ihre Wurzeln in Ruhe.
Zudem unterstützt der Maulwurf unsere heimische Artenvielfalt. Erdhummeln beispielsweise nutzen die unterirdischen Maulwurfgänge, um ihre Nester darin anzulegen. Und auch Wildbienen brüten gerne in einem Maulwurfhaufen.
Zusammenfassend kann man sagen: Der Boden wird durchwühlt, die Erdschichten durchmischt und alles gut durchlüftet. Pflanzen wachsen besser, Regenwasser läuft ungehindert ab und Staunässe wird vermieden – optimale Voraussetzungen für einen wunderschönen Garten.
Nachteile vom Maulwurf im Garten
Die Vorteile des Maulwurfs sind ja schön und gut, wenn da nicht die Hügel wären, die das ästhetische Gartenbild stören.
Die Hügel, die aus der schönen grünen Rasenfläche ragen, sind verbunden mit Arbeit die damit verbunden ist, diese einzustampfen, die Erde wieder flach zu machen, neu einzusäen, und so weiter. All dies ist eher lästig als schön.
Leider ist es auch so, dass der Maulwurf gerne Regenwürmer verzehrt, die als Nützling und nicht als Schädling für unseren Garten dienen. Beim Fressen unterscheidet der Wühler nicht zwischen Engerlingen, Würmern oder anderen Insekten.
Hinzu kommt eine weitere Schwierigkeit: Was für Erdhummeln und Wildbienen ein Vorteil ist wird auch von Erdwespen und Wühlmäusen als Vorteil gesehen. Auch diese nutzen die gegrabenen Gänge gerne. Vor allem breiten sich Wühlmäuse dann in den Gängen des Maulwurfs aus, wenn dieser bereits weitergezogen ist. Das kann extrem negative Auswirkungen für die im Garten wachsenden Pflanzen haben. Wühlmäuse vergehen sich an den Wurzeln von Blumen, Bäumen und Sträuchern und können großen Schaden anrichten.
Wer einen Maulwurf, der unter Naturschutz steht, im Garten vertreiben möchte, hat einige Möglichkeiten. Eine Übersicht gibt es hier.
Die Wühlmaus im Unterschied zum Maulwurf
Die Wühlmaus, im Gegensatz zum Maulwurf, richtet im Garten mehr Unheil an, da sie sich an den Pflanzenwurzeln zu schaffen macht. Darum ist es wichtig, die Wühlmaus vom Maulwurf unterscheiden zu können.
Schäden durch Wühlmaus
Wühlmäuse vergehen sich an den Wurzeln, Rhizomen und Zwiebeln von Pflanzen. Sie fressen diese an, ab oder vertilgend sie komplett. Und auch der Rase bleibt oftmals nicht verschont. Durch das Wühlen wird die Grasnarbe beeinträchtigt und es kommt zur rasanten Bildung von Unkraut.
Gut zu wissen!
Lassen sich Pflanzen im Frühjahr leicht aus der Erde ziehen, treiben sie gar nicht oder nur schwach aus ist dies ein Indiz auf das Wüten einer Wühlmaus im Garten.
Wühlmaus erkennen
Häufen die von einer Wühlmaus verursacht sind, sind meist niedriger als die des Maulwurfes. Zudem haben sie eine unregelmäßige Form in der sich auch Pflanzenreste befinden können, was beim Maulwurf nie der Fall ist.
Die Wühlmaus-Gänge sind geschlossen und befinden sich bis zu einem Meter unter der Rasenoberfläche. Mindestens 5 cm breite Gänge verlaufen über bis zu 100 Meter durch das Erdreich. Die Wurzeln an den Gängen werden von den Mäusen penibel abgefressen.
Wann bekämpft man die Wühlmaus?
Im Gegensatz zum Maulwurf steht die Wühlmaus NICHT unter Naturschutz. Die beste Zeit ihr den Kampf anzusagen ist der späte Herbst und das Frühjahr, bevor die Mäuse sich vermehren. In den Sommermonaten ist eine Bekämpfung nahezu aussichtslos, da sich der Mäusenachwuchs weit verbreitet.
Achtung!
Bevor der Wühlmaus der Kampf angesagt werden darf, muss man eine Befallsermittlung durchführen. Es muss klar ausgeschlossen werden, dass es sich um einen Maulwurf handelt, der unter Naturschutz steht.
Verwühlprobe
Maulwurf oder Wühlmaus, das ist hier die Frage! Eine Verwühlprobe bringt Klarheit. Und so geht’s:
Man nutzt einen Stab, mit dem man neben dem Erdauswurfhügel den Boden kreisförmig „abfährt“. An irgendeiner Stelle wird der Stab plötzlich absinken. Und genau diese Stelle brauchen wir. Hier den Mäusegang mit einem Spaten aufgraben und vorsichtig 30 bis 40cm des Ganges frei legen. Lose Erde sollte möglichst entfernt werden.
In beide Gangenden steckt man nun eine Karotte. Wird der Gang von einer Wühlmaus bewohnt wird dieser schon bald wieder „verwühlt“ sein. Die Maus frisst die Karotte und nutzt den Gang weiter.
Der Maulwurf hingegen wird den Gang nicht mehr nutzen und diesen untergraben. Er sucht sich einen neuen Weg. So ist deutlich erkennbar, ob es sich um einen Maulwurf oder eine Wühlmaus handelt.
Die Verwühlprobe dient zudem als Erfolgskontrolle, ob die Wühlmaus tatsächlich aus dem Garten vertrieben ist.
Unser Tipp!
Die Verwühlprobe-Stellen mit einem Holzstab oder Ähnlichem markieren, um sie ganz einfach wieder finden zu können.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Wühlmaus zu bekämpfen?
Nachdem durch die Verwühlprobe klar ist, dass es sich tatsächlich um eine Wühlmaus handelt dürfen Fallen oder Köder zur Bekämpfung genutzt werden.
Wühlmausfallen
Wühlmausfallen gibt es im Fachhandel zu genüge: Röhrenfallen, Kippbügelfallen oder Drahtfallen. Einige fangen von beiden Seiten, andere müssen mit einem Köder bestückt werden.
Die Falle wird in einen von Erde befreiten Gang eingebracht und fest verankert. Als Köder kann man Kartoffeln, Karotten oder Äpfel nutzen.
Wichtig!
Wichtig ist, dass eine Falle vor dem Einsatz einige Zeit im Freien gelagert wird, um den Geruch der Natur anzunehmen. Beim Einbringen sollte man Handschuhe tragen, oder die Hände mit Erde einreiben, damit kein menschlicher Geruch an der Falle haftet.
Gas
Im Fachhandel gibt es spezielle Wühlmausgase, die den Wirkstoff Calciumcarbid enthalten. Im feuchten Boden beginnt das Gas zu stinken und vertreibt die Wühlmaus. Diese stirbt am Gas jedoch nicht.
Wichtig!
Die Wühlmausgänge müssen nach dem Einbringen des Gases schnell wieder komplett verschlossen werden.
Köder zum Fressen
Als weitere Variante gibt es im Fachhandel Giftköder. Diese bestehen im Normalfall aus Zinkphosphid. Erst im Körper der Mäuse wird das Gift freigesetzt.
Wichtig!
Die Köder dürfen nur in den Gängen ausgelegt werden. Ein offenes Auslegen ist verboten, da dies Vögel und andere Tierarten gefährdet.
Fraßköder zeigen ihre Wirkung am ehesten dann, wenn die Mäuse von Haus aus wenig zum Fressen finden. Das ist im Herbst oder nach dem Winter der Fall.
Natürliche Fressfeinde
Außerdem hat die Wühlmaus einige natürliche Fressfeinde. Hierzu gehören Fuchs, Wiesel, Eule, Marder und Mäusebussard. Damit diese sich im Garten heimisch fühlen brauchen sie ausreichend Schutz- und Versteckmöglichkeiten.