Die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina), auch „Faule Grete“ genannt, kommt auf Wiesen, an Weg- und Waldrändern, aber auch in unseren Gärten vor. Sie hält sich vor allem auf Doldengewächsen, aber auch auf Sträuchern und Bäumen auf. Fühlen sich Stinkwanzen bedroht, geben sie eine ätzend riechende Flüssigkeit ab, die bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslöst. Daher der wenig schmeichelhafte Name Stinkwanze aus der Familie der Baumwanzen.
Sind Stinkwanzen nützlich oder schädlich im Garten?

Stinkwanzen sind ebenso wenig wie andere Arten aus der Familie der Baumwanzen gefährlich oder besonders schädlich. Sie ernähren sich vor allem von Pflanzensäften. Der Schaden, den sie dabei anrichten, hält sich in Grenzen.
Die jungen Larven der Grünen Stinkwanze saugen im Garten beispielsweise an Bohnen- und Tomatenpflanzen, ältere Larven und die adulten Wanzen hingegen an reifen Früchten und Samen.
Sind Stinkwanzen giftig?

Nein, Stinkwanzen sind nicht giftig. Aber wenn sie sich bedroht fühlen, sondern sie eine ätzend riechende und stinkende Flüssigkeit ab, die bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Deshalb sollte man Stinkwanzen nie mit bloßen Händen anfassen.
Unterscheidungsmerkmale der Stinkwanzen
Die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina) wird bis zu 14 mm lang und hat im Sommer eine leuchtend grüne Färbung. Im Winter dagegen erscheint sie eher grau-schwarz. Dieses Phänomen, dass Wanzen im Winter dunkler gefärbt sind, findet man bei fast allen Arten der Baumwanzen.

Die Grüne Stinkwanze ist vor allem in Südeuropa und im Mittelmeerraum häufig. Auch in den Gärten des südlichen Mitteleuropas kommt sie regelmäßig vor. In Skandinavien und auf den Britischen Inseln fehlt sie, vermutlich wegen des kühleren Klimas.
Ihre Schwesterart Palomena viridissima – bislang ohne deutschen Namen – lebt ebenfalls in Mitteleuropa, ist hier aber deutlich seltener. Auch sie fehlt in Skandinavien und auf den Britischen Inseln, ihr Verbreitungsgebiet reicht jedoch weit nach Osten bis Zentralasien. Unterscheiden lassen sich die beiden Arten am Vorderrand des Halsschildes: Bei Palomena viridissima ist er nach außen gewölbt, bei der Grünen Stinkwanze dagegen nach innen. Auch Palomena viridissima färbt sich im Winter um; ihre Grundfarbe ist dann olivbraun mit bläulichem Schimmer.
Beide Arten gehören zur Familie der Baumwanzen. Zu dieser zählen auch weitere Arten, die als Stinkwanzen bezeichnet werden, ursprünglich aber nicht in Mitteleuropa vorkamen:
- Grüne Reiswanze (Nezara viridula), auch Südliche Stinkwanze genannt.
- Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) aus dem gemäßigten Ostasien. Sie wurde nach Nordamerika und Europa eingeschleppt und gilt als landwirtschaftlicher Schädling. Auch in Deutschland ist sie bereits nachgewiesen.
Während die Grüne Reiswanze der Grünen Stinkwanze und Palomena viridissima mit ihrer grünen Färbung ähnelt, fällt die Marmorierte Baumwanze schon auf den ersten Blick durch ihre markante Zeichnung auf.
Paarung und Vermehrung

Adulte Grüne Stinkwanzen überwintern an geschützten Plätzen und treten oft erst im Mai wieder in Erscheinung. Bald darauf, im Mai oder Juni, manchmal auch erst im Juli, paaren sie sich. Die Weibchen legen ihre Gelege mit bis zu 28 Eiern an den Nahrungspflanzen ab.
Die Junglarven saugen nach dem Schlüpfen sofort Pflanzensäfte, vor allem an Bohnen- und Tomatenpflanzen. Bereits Ende August können sie zu geschlechtsreifen Tieren heranwachsen.
Schon gewusst?
Nymphen, die die letzte Häutung zur adulten Stinkwanze nicht mehr rechtzeitig schaffen, überstehen den Winter nicht.