Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt eine Herbstmilbe Tib124, Aoûtat, CC BY-SA 3.0

Herbstmilben

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/wildtiere/kaefer-und-krabbler/herbstmilben/

Herbstmilben schaden zwar dem Rasen selbst gar nicht, können sich dort aber aufhalten und dann vorbeistreifende Säugetiere befallen, auch Menschen, wenn sie barfuß über den Rasen laufen oder sich ohne schützende Decke und mit bloßen, unbedeckten Armen und Beinen auf den Rasen legen.

Was für Schädlinge sind Herbstmilben?

Herbstmilben sind Milben aus der Familie der Laufmilben (Trombucolidae) der Art Neotrombicula autumnalis. Diese Laufmilben parasitieren als Ektoparasiten an Wirbeltieren und lösen dabei Hautirritation mit Schwellungen und Juckreiz aus.

Schon gewusst?

Eigentlich gibt es für Neotrombicula autumnalis bisher keinen korrekten deutschen Namen.

Im Internet werden die Milben oft Grasmilben genannt. Doch das ist nicht ganz korrekt. Denn die Larven von Neotrombicula autumnalis sitzen nicht nur an Grashalmen, sie besiedeln auch viele andere Gartenpflanzen. Allerdings laufen wir ja wohl kaum Barfuß durchs Gartengemüse oder die Blumenrabatten. Deshalb werden wir nur auf dem Rasen von diesen Milben-Larven befallen.

Eigentlich ist die Bezeichnung Grasmilben bereits seit langem für bestimmte Weichhautmilben reserviert, deren Larven an Gräsern Pflanzensäfte saugen. Zu den häufigsten Weichhautmilben gehört die Gemeine Spinnmilbe Tetranychus urticae. Sie wird kaum größer als 1 mm und ist grün gefärbt, wie das Gras. Diese Art ist fast weltweit verbreitet und ernährt sich von den Pflanzensäften von rund 80 verschiedenen Wirtspflanzen, wozu wohl auch die Gräser im Rasen zählen.

Früher wurde Neotrombicula autumnalis auch Herbst- oder Erntemilben genannt. Wohl weil die Erntehelfer bei der Ernte im Herbst von ihnen gestochen wurden. Doch auch der Name Herbstmilbe ist nicht völlig korrekt:  Diese Laufmilben-Art tritt gehäuft im Hochsommer auf und belästigt uns vor allem im August und September. Im Oktober ist sie bereits wieder verschwunden.

Die Larven haben nur 6 statt 8 Beine. Trotzdem sind es keine Insekten, sondern sie gehören zu den Spinnentieren. Die adulte Herbstmilbe hat dagegen 8 Beine.  Und auch die Larvenstadien der “echten Grasmilben“ haben 8 Beine.

Symptome und Ursachen bei Menschen

Wenn man im Spätsommer barfuß über den Rasen läuft oder sich mit bloßen Armen und Beinen auf den Rasen legt, kann es passieren, dass man nach einiger Zeit stark juckende Quaddeln auf der Haut sieht.

Ursache dieser Hautirritationen können die Larven Herbstmilben, die  weniger als 1mm groß sind, sein.

Die adulte, rot gefärbte Milbe bekommen wir eigentlich nie zu sehen. Sie lebt im Boden. Nur die rötlich braun gefärbten Larven klettern an den Grashalmen hoch und warten dort auf vorbeistreifende Säugetiere oder Menschen, die sie (ähnlich wie Zecken) anfallen, anstechen und Hautsekrete saugen. Dem Rasen dagegen schaden diese Herbst-Milben gar nicht, sie saugen ausschließlich Pflanzensäfte.

Hinweis!

Bei länger anhaltendem, trocken-warmen Wetter können sich Herbstmilben massenhaft vermehren.

Die Larven lösen mit ihren, im Speichel enthaltenen, Enzymen das Hautgewebe an. Sie saugen dann Zellsäfte und Hämolymphe auf. Anschließend lassen die Larven wieder von ihrem Wirtstier ab. Bei Menschen bleiben Hautquaddeln zurück, die stark jucken.

Deshalb wird der Befall mit diesen Herbstmilben auch  Herbstkrätze genannt. In der Humanmedizin wird diese Hautirritation als Trombidiose oder auch Erythema autumnale bezeichnet.

Abhilfe Juckreiz

Es ist wichtig, nicht an den Hautquaddeln zu kratzen, sonst könnte sich die Haut an diesen Stellen entzünden. Nach spätestens 2 Wochen verschwindet der Juckreiz endlich.

Man kann die betroffene Stelle kühlen oder mit Feinstil oder einem anderen schmerzstillenden Gel behandeln. Dann schwillen die Quaddeln auch wieder ab. In schweren Fällen bekommt man auf Rezept auch Cortison-haltige Salben.

Gut zu wissen!

Der Stich der Helbstmilben-Larven ist zwar schmerzhaft, löst aber keine Hautallergien oder Krankheiten aus.

Was tun bei einem Massenvorkommen von Herbstmilben im Rasen?

Kommen vielen Herbstmilben im Rasen vor, mäht man diesen einmal pro Woche mit einem tiefen Schnitt, also mit mehr als der sonst üblichen 3 cm Schnitt-Tiefe. Dazu aber keinen Mulchmäher verwenden, denn das Schnittgut muss mit samt den Herbstmilben aus dem Rasen verschwinden. Den Rasenschnitt kippt man nicht auf den Komposthaufen, sondern gibt ihn in die Biotonne.

Unser Tipp!

Es hilft, wenn man nach dem Mähen den Rasen intensiv wässert. Nässe und viel Feuchtigkeit mögen die Herbstmilben überhaupt nicht!

Nach dem Mähen sollte man den Rasen sicherheitshalber nicht mit nackten Füßen oder Sandalen, sondern nur mit geschlossenen Schuhwerk, betreten.

Herbstmilben-Larven im Rasen aufspüren

Es gibt auch eine Möglichkeit, Herbstmilben-Larven im Rasen aufzuspüren, bevor man von ihnen gebissen wird. Dazu breitet man ein weißes Blatt Papier auf dem Rasen aus und wartet einige Zeit. Nach einigen Minuten sind bereits die ersten Larven als winzig kleine, etwa 0,2 mm große rotbraune Pünktchen zu sehen, die sich erstaunlich schnell fortbewegen. Schließlich gehören sie ja auch zu den Laufspinnen!

Hat man die ersten Herbstmilben im Rasen nachgewiesen, sollte man den Rasen überhaupt nicht mehr betreten, sondern ihn erst einmal gründlich mähen und wässern.