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Das Foto zeigt eine Graue Gartenwanze auf einem grünen Blatt

Graue Gartenwanze

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Die Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) wird manchmal auch Graue Feldwanze genannt und gehört zur Familie der Baumwanzen.

Sind Graue Gartenwanzen nützlich oder schädlich im Garten?

Das Foto zeigt die Graue Gartenwanze in Seitenansicht

Die Graue Gartenwanze gilt manchmal als schädlich, ist aber eigentlich weder schädlich noch besonders nützlich. Wenn sie an Blättern saugt, schadet das den Bäumen kaum. Auch als Aasfresser hat sie nur geringe Bedeutung. Man sollte sie deshalb in Ruhe lassen. Vermutlich hat sie sich durch die Klimaerwärmung in Deutschland verbreitet.

Man erkennt Graue Gartenwanzen oft nur an kleinen Fraßschäden an Blättern, Knospen oder Blüten. Diese Schäden sind meist gering: Blätter können Risse oder braune Ränder bekommen, Blüten und Früchte können etwas verkümmern.

Unser Tipp!

Der Schaden der Grauen Gartenwanze ist so gering, dass eine Bekämpfung im Garten nicht nötig ist.

Sind Graue Gartenwanzen giftig?

Nein! Die Graue Gartenwanze kann aber sehr stark stinken, besonders um sich vor Fressfeinden zu schützen. Junge Wanzen haben ihre Stinkdrüsen auf dem Rücken, erwachsene Tiere auf der Unterseite der Brust. Wenn sie sich bedroht fühlt, gibt sie ein Sekret ab, das sehr unangenehm riecht.

Paarung und Vermehrung der Gartenwanzen

Das Foto zeigt eine Graue Gartenwanze auf einem grünen Blatt

Graue Gartenwanzen pflanzen sich im späten Frühjahr fort. Nach der Paarung und Begattung klebt das Weibchen die Eigelege in Streifen oder Scheibenform an Ästchen oder andere Pflanzenteile.

Die frisch geschlüpften Nymphen sind noch flügellos. Er ab dem dritten Larvenstadium hat die Nymphe kurze Stummelflügel.

Lebensweise

Die Graue Gartenwanze frisst hauptsächlich Blätter von Laubbäumen, gelegentlich auch Aas oder tote Insekten. Sie ist tagsüber aktiv, fliegt aber nicht besonders gut – ihr schwerfälliger Flug ist oft mit lauten Summtönen zu hören.

Im Spätherbst sucht sie Mauern mit dichtem Efeu auf, um in Ritzen und Spalten zu überwintern. In den ersten warmen Tagen des Vorfrühlings wachen die Wanzen wieder auf.

Aussehen

Die Graue Gartenwanze wird bis zu 1,6 cm lang. Sie hat eine grau-gelbliche bis bräunliche Farbe mit kleinen Punkten auf dem Rücken. Die Vorderflügel sind oft dunkel gefleckt, die Seiten des Hinterleibs schwarz-gelb gemustert. Auffällig ist die Bauchseite mit einem langen Dorn zwischen den Hüften. Ihre Mundteile sind zu einem Stechrüssel umgebildet.

Verbreitung und Lebensraum

Die Graue Gartenwanze kommt in der gesamten Paläarktis vor – also in Europa, Nordamerika und nördlichen Teilen Asiens. In Deutschland war sie früher fast verschwunden, tauchte aber 1999 in Sachsen-Anhalt, 2006 in Schleswig-Holstein und 2007 in Hamburg wieder auf. In Süddeutschland war sie selten, wird dort aber inzwischen häufiger.

In Städten ist sie häufiger als auf dem Land, vermutlich wegen der Klimaerwärmung und der wärmeren städtischen Lebensräume. Im Winter überwintern viele Wanzen zusammen an Hausmauern oder unter Baumrinden, z. B. von Platanen.

Unterscheidungsmerkmale zwischen Grauen Gartenwanze und der Marmorierten Baumwanze

Das Foto zeigt eine Marmorierte Baumwanze

Die Graue Gartenwanze wird oft mit der Marmorierten Baumwanze verwechselt. Sie sieht aber anders aus: Die Marmorierte Baumwanze hat einen eher quadratischen Kopf, die Graue Gartenwanze einen dreieckigen Kopf. Auffällig ist außerdem der lange Dorn auf der Bauchunterseite, den nur die Graue Gartenwanze hat.