Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt zwei Gemeine Feuerwanzen, die mit den Hinterteilen zusammen hängen

Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus)

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Gemeine Feuerwanzen lieben es, sich an warmen Sommertagen in Gruppen an Alleebäumen zu sammeln. Sie sind weder giftig noch gefährlich für uns Menschen, sie bilden lediglich ein stinkendes Sektet, gegen ihre Feinde.

Sind Feuerwanzen nützlich oder schädlich im Garten?

Das Foto zeigt das Gesicht einer Gemeinen Feuerwanze in Nahaufnahme

Feuerwanzen sammeln an warmen Sommertagen oft in großen Scharen an alten Linden oder anderen Alleebäumen. Sie ernähren sich dort vor allem vom Saft der Samen einer Linde, seltener von Akazien und Ross-Kastanien. Selbst wenn sie sich massenweise an einem Baumstamm niederlassen, richten sie dort keinen Schaden an.

Zur Lieblingsspeise der Gemeinen Feuerwanzen zählen Malvengewächse, vor allem deren Früchte und Samen.

Schon gewusst?

Blühen regelmäßig Malven im Garten, muss man damit rechnen, dass das die Feuerwanzen regelrecht anlockt.

Möchte man die Feuerwanzen loswerden, entfernt man die Malven Blüten kurze Zeit nachdem sich die Blüten geöffnet haben, sich aber noch keine Früchte gebildet haben. Die Malven entsorgt man aber nicht einfach auf den Komposthaufen, sondern in der Biotonne. Denn sonst wird man die Feuerwanzen im Garten nicht wieder los.

Das Foto zeigt rosafarbene Malven

Sind Gemeine Feuerwanzen giftig?

Feuerwanzen sind weder giftig noch gefährlich. Selbst wenn man sie in die Hand nehmen würde, beißen sie nicht. Ihre einzige Waffe, mit der sich gegen alle Feinde wehren können, ist ein scheußlich schmeckenden Sekret. Es stinkt für uns Menschen auch ein bischen, allerdings nicht annähernd so intensiv wie das der Grünen Stinkwanze.

Feuerwanzen haben auffällige rote und schwarze Farben. Vögel, die sie fressen wollen, merken schnell, dass die Wanzen schlecht schmecken. Sie spucken die Wanze wieder aus. Danach lernen die Vögel, dass rote und schwarze Feuerwanzen ungenießbar sind, und lassen sie in Zukunft in Ruhe.

Paarung und Vermehrung der Feuerwanzen

Das Foto zeigt zwei Rote Feuerwanzen mit Nachwuchs

Wenn die erwachsenen Feuerwanzen im Frühjahr aus ihrem Winterquartier kommen, beginnen sie bald zu balzen, sich zu paaren und Eier zu legen. Schon im August kann man die ersten ausgewachsenen Feuerwanzen sehen.

Feuerwanzen sind hemimetabol, das bedeutet, sie entwickeln sich ohne Puppenstadium: Die Larven (Nymphen) wachsen Schritt für Schritt und sehen dabei immer mehr wie erwachsene Feuerwanzen aus.

Die Nymphen haben noch nicht die schwarze Musterung auf dem Hinterleib, nur einige schwarze Punkte. Beim letzten Häuten sind sie zunächst einfarbig rot, erst nach dem Aushärten des Panzerchitins zeigt sich das typische schwarz-rote Muster.

Unterscheidungsmerkmale der Feuerwanzen

Das Foto zeigt eine Vielzahl von Gemeinen Feuerwanzen

Weltweit gibt es mehrere Hundert Arten von Feuerwanzen. In Mitteleuropa gibt es nur zwei Arten: die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus), die am häufigsten in unseren Gärten vorkommt, und die Mönchswanze (Pyrrhocoris marginatus), die eher im Südosten zu finden ist.

Feuerwanzen können kurz- oder langflügelig sein. Bei den erwachsenen kurzflügeligen Tieren ist die Trennlinie zwischen Schildchen und Flügeln deutlich sichtbar, bei jungen Tieren kaum erkennbar.

Die Mönchswanze spielt in unseren Gärten kaum eine Rolle, könnte sich aber durch Klimaerwärmung eventuell ausbreiten. Ihr Name kommt vermutlich von ihrer schwarzen Grundfärbung. Alle anderen Arten der Familie leben in den Tropen und Subtropen.

Schon gewusst?

Gemeine Feuerwanzen werden oft im Labor gezüchtet, weil sie einfach zu halten sind und sich gut für Versuche eignen.