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Das Foto zeigt eine Assel in der Erde

Asseln

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Asseln sind kleine Krebse, die sowohl im Wasser als auch an Land leben können. Besonders die Landasseln sind wichtige Helfer im Garten, da sie abgestorbenes Pflanzenmaterial zersetzen. Trotz ihrer oft unscheinbaren Erscheinung spielen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem.

Wichtigste Voraussetzung für Asseln im Garten

Das Foto zeigt eine Assel

Während die meisten Asselarten im Meer leben, haben es einige Arten ins Süßwasser, an Land und sogar in Ihren Garten geschafft. Diese Landasseln bilden innerhalb der Krebse eine eigene Unterordnung namens Oniscidea.

Voraussetzung für das Leben an Land ist jedoch, dass es ausreichend feuchte Plätze im Garten gibt. Denn auch Landasseln atmen teilweise noch mit Kiemen (beispielsweise die Mauerassel).

Höher entwickelte Landasseln besitzen ein Atemsystem, das dem Tracheensystem der an Land lebenden Insekten ähnelt. Diese Landasseln haben verzweigte Einstülpungen an den Hinterbeinen, die durch aufgenommene Luft weißlich gefärbt sind. Dennoch verfügen auch diese spezialisierten Arten noch über Kiemen zum Atmen. Diese Kiemen müssen immer von einem dünnen Wasserfilm bedeckt sein.

Schon gewusst?

Landasseln können das Wasser jedoch nicht trinken, sondern nehmen Flüssigkeit mit dem Mund auf. Deshalb kommen fast alle Landasseln nur dort vor, wo es ausreichend feucht ist.

Asseln sind nützlich im Garten

Asseln sind so etwas wie die Gesundheitspolizei im Garten, da sie sich von abgestorbenem und verrottendem Material ernähren. Trotzdem sind sie erstaunlich sauber. Daher gibt es keinen Grund, sich vor ihnen zu ekeln.

Sind Asseln giftig?

Nein, gegen vermutliche Angreifer setzen Landasseln kein Gift ein. Sie hinterlassen auch keine Schleimspur wie Nacktschnecken. Selbst wenn sie im Keller gelagertes Gemüse oder Obst etwas anfressen, hält sich der Schaden in Grenzen.

Es gibt keinen Grund, Pflanzen im Garten Pflanzen vor Asseln zu schützen oder sie zu bekämpfen. Obwohl online Mittel gegen Asseln angeboten werden, gibt es kein wirksames Gift, das offiziell zugelassen ist.

Paarung und Vermehrung der Asseln

Die Fortpflanzung ist am besten bei der Kellerassel untersucht und dokumentiert worden: Die vom Männchen befruchteten bis zu 90 Eier werden vom Weibchen in einer mit Flüssigkeit gefüllten Blase, dem Brutraum (Marsupium), getragen. Dieser befindet sich zwischen dem ersten und dritten Schreitbein und dient als Schutz für etwa 1½ Monate, bis die jungen Asseln schlüpfen.

Die nächste Generation erreicht erst nach etwa 14 Häutungen die Geschlechtsreife. Danach können noch bis zu drei weitere Häutungen nötig sein, bis die Asseln ausgewachsen sind. Kellerasseln werden durchschnittlich etwa 2 Jahre alt.

Kellerassel (Porcellio scaber)

Das Foto zeigt eine Kellerassel

Kellerasseln kennt wohl jeder. Sie werden bis zu 18 mm lang und haben meist eine dunkel matte Oberseite mit einer deutlichen Körnung. Die Färbung kann bei Kellerasseln stark variieren. Der vordere Rand ihrer Stirn springt winklig zwischen den Fühlern hervor.

Die Kellerassel ist die häufigste Landassel Europas. Sie bevorzugt feuchte bis mäßig trockene Plätze, zum Beispiel im Garten im Falllaub oder unter Baumrinde. Im Haus findet man sie häufig im feuchten Keller oder in einer vom Gießwasser feuchten Schale unter einem Blumentopf.

Mauerassel (Oniscus asellus)

Das Foto zeigt zwei Mauerasseln

Die Mauerassel ist etwa genauso lang wie die Kellerassel, jedoch auffallend breiter, ovaler und stärker abgeflacht. Sie ist außerdem eine der wenigen Landasseln, die ausschließlich mit Kiemen atmen. Deshalb braucht sie besonders feuchte Lebensräume.

Man findet sie häufig im Keller, dort oft sogar gemeinsam mit der Kellerassel, sowie im Garten – zum Beispiel im Komposthaufen, im Falllaub, unter Steinen und loser Baumrinde.

Moosassel (Ligidium hypnorum), auch Sumpfassel genannt

Das Foto zeigt eine Moosassel Andy Murray, Ligidium hypnorum, CC BY-SA 2.0

Die länglich-ovale, aber deutlich gewölbte Moosassel wird nur 7 bis 10 mm lang. Sie hat eine auffallend glatte, glänzende Körperoberfläche mit gelber Grundfärbung und dunkelgrauen Flecken.

Auch die Moosassel ist fast überall häufig anzutreffen, hat jedoch ein hohes Feuchtigkeitsbedürfnis. Sie kommt deshalb fast ausschließlich an feuchten, schattigen Plätzen unter Bäumen sowie unter verrottenden Holzstücken und Steinen vor.

Ameisenassel (Platyarthrus hoffmanseggii)

Das Foto zeigt drei Ameisenasseln Luca Oddone, Platyarthrus hoffmannseggii, CC BY-SA 3.0

Am außergewöhnlichsten ist die Lebensweise der Ameisenassel, denn sie lebt in enger Gemeinschaft mit Ameisen.

Da sie fast ausschließlich in den Nestern der Ameisen lebt, ist die nur 3 bis 5 mm lange Ameisenassel fast vollständig unpigmentiert und meist reinweiß gefärbt. Man findet sie vor allem in Ameisennestern, die in kalkreichen Gebieten unter Steinen angelegt wurden.

Urbane Landassel (Cyclistus convexus)

Das Foto zeigt eine Urbane Landassel Ken-ichi Ueda, Cylisticus convexus 2864275, CC BY 4.0

Diese Landassel wird bis zu 15 mm lang und hat eine langgestreckte, aber deutlich hochgewölbte Körperform. Die Grundfärbung des Körpers ist grau oder bräunlich. Zu beiden Seiten der Rückenmitte ist eine helle Strichelung zu erkennen.

Die Urbane Landassel stammt ursprünglich aus Südosteuropa, wurde aber nach Mitteleuropa und sogar nach Nordamerika eingeschleppt. In Deutschland ist sie längst heimisch geworden. Sie kommt sowohl an feuchten als auch an mäßig trockenen Plätzen vor – oft im urbanen Umfeld, zum Beispiel auf Mülldeponien, in aufgegebenen Steinbrüchen, Kellern, Friedhöfen und auch in unseren Gärten.

Gemeine Rollassel (Armadillidium vulgare)

Das Foto zeigt Gemeine Rollasseln

Die bis zu 18 mm lange Gemeine oder Gewöhnliche Rollassel ist eine von sieben Rollassel-Arten, aber die am weitesten verbreitete. Ursprünglich stammt sie aus Südosteuropa, ist inzwischen jedoch durch Verschleppung fast weltweit verbreitet.

Die Gemeine Rollassel hat einen ovalen, stark hochgewölbten Körperbau. Eine Besonderheit aller Rollasseln ist, dass sie sich zu einer vollständigen Kugel einrollen können. Sie rollt sich vor allem bei Berührung zusammen – vermutlich, um sich vor Fressfeinden zu schützen – oder bei anhaltender Trockenheit, um ein Austrocknen des Körpers zu verhindern.

Die Gemeine Rollassel lebt meist im offenen Gelände in kalkreichen Gebieten. Sie hält sich meist in der oberen Laubschicht oder unter Steinen und Totholz auf. Ihre Ernährung besteht wahrscheinlich aus abgestorbenen Pflanzenteilen, faulendem Holz, Falllaub, Moosen, Algen und Flechten sowie Aas und Tierkot.