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Das Foto zeigt eine Steinhummel auf einer Zierkirschblüte

Steinhummel (Bombus lapidarius)

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Steckbrief: Alles auf einen Blick

Das Foto zeigt die Skizze einer Steinhummel
  • Art: Steinhummel (Bombus lapidarus)
  • Verbreitung: klimatisch gemäßigte Zonen Europas und Asiens
  • Lebensraum: offenes Gelände (Wiesen, Steppen, Gärten, Waldränder)
  • Körperlänge: Hummelkönigin 20 bis 22 mm, Arbeiterinnen 12 bis 16 mm, Drohnen 14 bis 16 mm
  • Nestbau: unter Steinhaufen, in Trockenmauern, in verlassenen Vogelnestern und Kleinsäuger-Bauten
  • Hummel-Volk: ca. 300 Tiere
  • Kommerzielle Zucht: nein

Merkmale der Steinhummel: So sieht eine Steinhummel aus!

Das Foto zeigt eine Hummel-Jungkönigin

Steinhummeln erreichen eine Körperlänge von 12 bis 16 Millimetern (Arbeiterin), 14 bis 16 Millimetern (Drohne) bzw. 20 bis 22 Millimetern (Königin). Die Königin und die Arbeiterinnen sind größtenteils schwarz, das Ende des Hinterleibs (T4 und T5) ist orangerot/braunrot. Die Königinnen haben am letzten Hinterleibssegment T6 eine kreisrunde, haarlose Erhebung.

Männliche Steinhummeln unterscheiden sich auf den ersten Blick von den weiblichen Artgenossen. Die Drohnen haben einen gelb behaarten Kopfschild, während die übrige Gesichtsbehaarung dunkel ist. Drohnen können auf der Brust eine gelbe Querbinde haben. Die Brust kann aber auch, wie bei den weiblichen Artgenossen, vollkommen schwarz behaart sein.

Steinhummeln von anderen Arten unterscheiden

Steinhummeln sehen laut Literatur den Grashummeln ähnlich, die aber viel seltener sind. Bei den weiblichen Steinhummeln (also Königin und Arbeiterinnen) sind Kopf, Brust, Hinterleib sowie die Pollenkörbchen komplett schwarz behaart. Nur die beiden Tergite 4 und 5 des Hinterleibs sind orangebraun bis bräunlich rot behaart.

Das Foto zeigt die Nahaufnahme einer Steinhummel

Im Gegensatz zur Steinhummel hat die in allen Geschlechtern vollkommen dunkel behaarte Grashummel Bombus ruderarius aber gelb behaarte Pollenkörbchen. Die Drohnen der Grashummel unterscheiden sich sehr von ihren weiblichen Artgenossen. Die Brust hat zwei gelbe Querbinden und dazwischen eine schwarze Querbinde. Das erste Hinterleibssegment T1 ist ebenso gelb gefärbt, T2 und T3 sind schwarz gefärbt, T4 bis T6 haben orange-farbene Härchen. Die gelbe Behaarung der Brust kann aber ebenso wie T1 auch stark verdunkelt sein.

Bei den Arbeiterinnen und der Königin der Distelhummel (Bombus soroeensis) beginnt die orange-braune Behaarung des Hinterleibs ebenso wie bei der Grashummel erst ab der Mitte des vierten Sternums T4. Im Gegensatz zur Grashummel sind die Pollen-Körbchen aber schwarz behaart, wobei bestenfalls die Spitzen dieser Härchen etwas heller sind. Die Drohnen der Distelhummel haben auf der Brust von eine gelbe Querbinde. Eine zweite gelbe Querbinde liegt auf T2 des Hinterleib. Eine orange gefärbte Behaarung des Hinterleibs reicht von der Mitte des T4 bis auf T6.

Aber haben diese 3 Hummel-Arten überhaupt einen gemeinsamen Lebensraum? Ja, zumindest können alle drei Humel-Arten auch im Garten vorkommen und dort ein Nest anlegen. Sie jedoch gemeinsam und gleichzeitig im selben Garten zu beobachten, ist jedoch eher unwahrscheinlich.

Gefährdung – Ist die Steinhummel selten?

Das Foto zeigt eine Bombus Lapidarius S. Rae from Scotland, UK, Bombus (Melanobombus) lapidarius – Large red-tailed bumblebee (female) – Flickr – S. Rae (2), CC BY 2.0

Die Steinhummel ist verhältnismäßig häufig und in ihrem Bestand nicht gefährdet. Trotzdem steht die Steinhummel wie alle bei uns vorkommenden Hummelarten in Deutschland unter Naturschutz.

Lebensraum der Steinhummel

Steinhummeln sieht man vor allem in offenem Gelände – auf Wiesen, in Gärten und am Waldrand. Die Flugzeit der Königin beginnt im Februar und endet im Oktober.

Speiseplan

Das Foto zeigt eine Steinhummel in einer rosafarbenen Blüte

Freilandbeobachtungen haben gezeigt, dass die Steinhummel-Arbeiterinnen 248 verschiedene Pflanzen-Arten anfliegen, um von deren Blüten Nektar zu saugen und Pollen zu sammeln.

Schon gewusst?

Steinhummeln sollen den Blütennektar verschiedener Kleearten und von Taubnesseln bevorzugen.

Das Foto zeigt rosafarbigen Persischen Kleeanonym, Trifolium resupinatum eF, CC BY-SA 3.0

Das Leben der Steinhummel im Jahresverlauf

Das Weibchen, welches sich zur späteren Jungkönigin entwickelt, wird im Herbst von einem Männchen (Drohne) befruchtet. Nun sucht diese Jungkönigin nach einem geeigneten Winterquartier.

Im März wacht sie aus ihrer Winterstarre wieder auf, ernährt sich vom Nektar und den Pollen verschiedener Frühlingsblumen und sucht nach einem geeigneten Platz für den Bau eines Hummel-Nestes. Bereits die ersten geschlüpften Larven helfen nach der Puppenruhe als Arbeiterinnen beim Ausbau des Nestes und bei der Aufzucht ihrer jüngeren Geschwister.

Von da an überlässt die Hummel-Königin ihren Arbeiterinnen den weiteren Ausbau des Hummel-Nestes, das Sammeln von Blüten-Nektar und -Pollen, sowie die Betreuung und das Füttern der Larven bis zur Pupenruhe. Die Hummel-Königin beschränkt sich von nun an auf das Legen der Eier.

Bis zum Ende der Saison kann die Population in einem Steinhummel-Nest bis auf 300 Tiere anwachsen.

Achtung!

Im Nest kann auch als Schmarotzer eine Kukuckshummel auftauchen, die die Hummelkönig zu töten versucht und dann ihre Eier von den Arbeiterinnen der Steinhummel aufziehen lässt.

Das Foto zeigt eine Steinhummel, die Nektar saugt

Nest der Steinhummel

Die Königin der Steinhummeln legt ihren Nestbau meist in oder unter einem Steinhaufen an – daher der deutsche Name Steinhummel! Als Nistplatz kommen aber auch Höhlen und Nischen in Trockenmauern, verlassene Vogelnester, die ober- und unterirdischen Bauten von Mäusen und anderen Kleinsäugern und sogar ruhige Dachböden infrage.

Die Arbeiterinnen legen als Schutz um die Brutzellen eine Schicht von Nistmaterial an. Und schließlich wird der ganze Nestbau mit einer dünnen Wachsschicht überdeckt, um ihn vor Regen und Eindringlingen zu schützen.

Das Foto zeigt eine Steinhummel auf Palmkätzchen

Verbreitung und kommerzielle Nutzung

Die Steinhummel ist in den klimatisch gemäßigten Zonen Europas und Asiens weit verbreitet und häufig. In den Alpen beispielsweise kommt sie bis in Höhenlagen von etwa 2.000 m über NN. Die Steinhummel wird bisher nicht kommerziell gezüchtet und als Blüten-Bestäuberin in Freilandkulturen, Gewächshäusern oder unter Folientunnel eingesetzt.