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Das Foto zeigt eine Bunthummel Ivar Leidus, Bombus sylvarum - Arctium tomentosum - Keila, CC BY-SA 4.0

Bunthummel (Bombus sylvarum) oder Waldhummel

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Die Bunthummel wird auch Waldhummel genannt  

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Bunte Hummel oder Bunthummel (Bombus slyvarum), auch Waldhummel genannt
  • Verbreitung: außer in Nordskandivanien in ganz Europa verbreitet
  • Lebensraum: offenes Gelände wie Wiesen, Felder, Gärten, aber auch Gräben, Böschungen und Waldränder
  • Körperlänge: Königin 16 bis 20 mm, Arbeiterinnen 10 bis 15 mm, Drohnen 15 bis 18 mm
  • Nestbau: unter- und oberridisch verlassene Bauten von Kleinsäugern und Vögeln
  • Bunthummel-Volk: bis zu 150 Tiere
  • Kommerzielle Zucht: nein

Merkmale der Bunthummel: So sieht eine Bunthummel aus!

Das Foto zeigt eine Bunthummel (Waldhummel) in Nahaufnahme Ivar Leidus, Bombus sylvarum – Pedicularis sceptrum-carolinum – Niitvälja bog, CC BY-SA 4.0

Die Königin der Bunthummel wird zwischen 16 und 18 mm lang und ihre Flügelspannweite beträgt 29 bis 32 mm. Die Arbeiterinnen werden 10 bis 15 mm lang und die Flügelspannweite erreicht zwischen 21 und 27mm. Die Männchen (Drohnen) werden nur 12 bis 14 mm lang, haben aber eine Flügelspannweite von immerhin 23 bis 26 mm.

Kleine Unterscheide gibt es auch in der Länge des Rüssels: Die Länge ist bei der Bunthummel-Königin 12 bis 14 mm, bei der Arbeiterin 10 bis 12 mm und bei den Drohnen 9 bis 11 mm.

Die Bunthummeln sind zwar sehr farbig, aber im Gegensatz zu vielen anderen Hummel-Arten ist das Farbmuster konstant. Der Kopf ist bei allen drei Geschlechtern verhältnismäßig lang.

Die Königin und ihre Arbeiterinnen haben einen schwarzen Kopf bis auf das hell behaarte Kopfschild. Die Brust (Tegula) hat einen großen, annähernd kreisrunden dunklen schwarz-braunen Fleck, der ringsum von einem schmalen Rand aus hellen, weiß-grauen Härchen umgeben ist.

Die Brustunterseite ist hell gelblich bis weiß gefärbt. Beim Hinterleib gibt es zwei Farbvarianten: Bei der erste Variante sind die ersten beiden Rückenplatten T1 und T2 des Hinterleibs vollständig stroh-gelb behaart.  Bei Variante 2 ist T1 ist stroh-gelb behaart. T2 ist bis auf den hellen, strohgelben Hinterrand bräunlich gefärbt. T3 ist bei beiden Varianten schwarz bis auf den hellen Hinterrand. Die Rückplatten T4 und T5 sind orange behaart bis auf ihren strohgelben Hinterrand. Das Endglied T6 ist wieder schwarz gefärbt.

Die Körperfärbung der Drohnen gleicht Variante 1 der Königin und den Arbeiterinnen.

Bunthummeln von anderen Arten unterscheiden

Mit ihrer auffallenden und abwechslungsreichen Körperfärbung ähnelt die Bunthummel keiner anderen einheimischen Hummel-Art und kann auch nicht verwechselt werden.

Bei oberflächlicher Betrachtung könnte sie bestenfalls mit Bombus inexspectatus verwechselt werden, die aber in Deutschland gar nicht vorkommt, sondern bestenfalls in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien. Aber auch dort ist sie ausgesprochen selten. Dieser Hummel fehlen jedoch die, für die Bunthummel typischen, schmalen, strohgelben Hinterränder von T3, T4 und T5.

Schon gewusst?

In ihrer Lebensweise ähnelt die Bunthummel dagegen eher der Feld- oder Ackerhummel Bombus agrorum.

Gefährdung – Ist die Bunthummel selten?

Die Bunthummel ist zwar nicht häufig, aber nicht vom Aussterben bedroht. In Deutschland steht sie aber trotzdem, wie alle Hummel-Arten, unter Schutz.

Lebensraum der Bunten Hummel

Das Foto zeigt eine Drohne der Bunthummel Ivar Leidus, Bombus sylvarum (male) – Knautia arvensis – Keila2, CC BY-SA 4.0

Die Bunthummel wird zwar auch Waldhummel genannt, aber in unseren Wäldern kommt sie gar nicht vor. Auch wenn ihr wissenschaftlicher Artname sylvarum das eigentlich nahelegt. Bestenfalls findet man sie an den Waldrändern.

Die Bunthummel besiedelt fast ausschließlich offeneres Gelände: Gärten, Felder und Äcker, Streuobst-Weisen, Gräben und Böschungen. Im Flachland ist sie viel häufiger als im Gebirge, wo sie immerhin bis in Höhlenlagen von 1.400 Meter über NN noch vorkommen kann.

Speiseplan

Bunthummeln ernähren sich vom Nektar und Pollen einer Vielzahl von Blütenpflanzen.

Das Leben der Bunten Hummel im Jahresverlauf

Die Flugzeit der Bunthummel-Königin reicht von Anfang April bis Ende Oktober. Im April wacht sie aus ihrer Winterstarre auf, stärkt sich mit dem Nektar und den Pollen der ersten im Frühjahr blühenden Pflanzen und geht auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Anlage des Hummelnestes.

Sie sucht einen ober- oder unterirdischen Nestbau: Das kann ein verlassener Feldmaus- oder Maulwurfsbau sein oder auch ein altes, verlassenes Vogelnest. Die ersten Larven zieht die Königin selbst auf. Sobald sie nach der Puppenruhe erwachsen sind, helfen sie als Arbeiterinnen der Königin beim Ausbau des Hummelnestes und später auch bei der Pflege der Brut und Aufzucht der Larven.

Später übernimmt ein Teil von ihnen den „Außendienst“ und sammelt in der Umgebung Pollen und Nektar, mit dem die zweite Generation der Arbeiterinnen aufgezogen wird. Die Hummelkönigin konzentriert sich stattdessen auf das Legen der Eier.

Sowohl die Arbeiterinnen als auch die anfangs umherfliegende Jungkönigin fallen durch ihre unregelmäßige, „nervöse“ Flugweise, als auch durch den hohen Summton ihrer Flügel auf.

Die Weibchen und Drohnen verlassen im Juli den Hummelbau und paaren sich in der Zeit Mitte bis Ende Juli. Für die künftigen Jungköniginnen endet die Flugzeit im Oktober. Dann suchen sie nach einem geeigneten Platz zum Überwintern.

Nest der Bunten Hummel

Bei der Bunthummel kommen sowohl oberirdische als auch unterirdische Nestbau-Formen vor. Das kann ein verlassener Feldmaus- oder Maulwurfsbau sein oder auch ein altes, verlassenes Vogelnest oder sogar der Kobel eines Eichhörnchens. Zum Auspolstern des Nestes werden Moos, Stroh und Heu sowie trockene Pflanzenblätter verwendet.

Das Bunthummel-Volk hat bis zu 150 Tiere und eine Königin.

Verbreitung und kommerzielle Nutzung

Die Bunthummel ist in ganz Europa mit Ausnahme Mittel- und Nord-Skandinaviens verbreitet. In Deutschland ist sie im Norden seltener als im Süden. Sie wird nicht kommerziell gezüchtet.