Steckbrief: Alles auf einen Blick
- Art: Baumhummel (Bombus hypnorum)
- Verbreitung: ganz Europa, in Süd-Europa aber nur in höheren Lagen
- Lebensraum: Kulturfolger, Gärten, Weisen, Friedhöfe, Wälder u.a.
- Körperlänge: Königin 17 bis 20 mm, Arbeiterinnen 8 bis 18mm, Drohnen 14 bis 16 mm
- Baumhummel-Volk: zwischen 80 und 400 Tiere
- Nestbau: immer oberirdisch, baut eigene Nester, nutzt aber auch verlassene Bauten und Nistkästen von Kleinsäugern und Vögeln, auch oberridische Hummelkästen
- Kommerzielle Zucht: nein
Merkmale der Baumhummel: So sieht eine Baumhummel aus

Die Königin der Baumhummeln hat eine Körperlänge von 17 bis 20 mm und eine Flügelspannweite von 3,5 bis 3,8 cm. Arbeiterinnen haben Körperlängen von 8 bis 18 mm und ein Flügelspannweite zwischen 1,9 und 3,2 cm. Drohnen werden 14 bis 16 mm lang, ihre Flügelspannweite reicht von2,8 bis 3,2 cm.
Auch bei den Rüssel-Längen gibt es deutliche Unterscheide: Der Rüssel ist bei der Königin 11 bis 12 mm lang, bei den Arbeiterinnen 8 bis 10 mm und bei den Drohnen 7 bis 9 mm.
Arbeiterinnen und Königin der Baumhummel haben immer einen schwarzen Kopf. Die Brust ist meist komplett braun behaart, seltener stattdessen schwarz. Der Hinterleib ist im Normalfall ebenfalls schwarz behaart. T4 und T5 (4. und 5. Segment des Hinterleibs) sind dagegen immer weiß behaart. Die Braunfärbung kann auf den Hinterleib bis auf T1 und T2 ausgedehnt sein Der sich anschließende Rückenschild T3 ist braun gefärbt. Der Hinterleib kann aber auch von T1 bis T3 schwarz behaart . Die Rückenschilde T4 und T5 sind aber der beiden Varianten immer weiß behaart.
Baumhummeln von anderen Arten unterscheiden
Wenn überhaupt, kann man die Baumhummel-Arbeiterinnen und Königinnen der Farbvariante mit der braun behaarten Brust mit denen der Eisenhut-Hummel Bombus gerstaeckeri verwechseln. Bei der Baumhummel ist das erste Rückenschild aber immer schwarz, bei Bombus gerstaeckeri dagegen braun.
Beide Hummelarten gehören zwar zu den montanen Arten, wobei die Baumhummel aber von der collinen (Hügel-)Stufe bis zur Krummholz-Stufe vorkommt, Bombus gerstaeckeri von den montanen Bergwäldern bis zur alpinen Stufe. Außerdem ist die Eisenhut Hummel nicht häufig und sie nutzt ausschließlich Eisenhut-Arten als Tracht-Pflanzen.

Gefährdung – Ist die Baumhummel selten?
Die Baumhummel ist in Mitteleuropa weit verbreitet und gilt in allen Bundesländern Deutschland als nicht gefährdet. Aber wie alle einheimischen Wildbienenarten in Deutschland wird sie vom Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Es nicht nur verboten diese Hummeln lebend zu fangen, sammeln oder zu töten, sondern auch ihre Nestbauten zu beschädigen oder zu zerstören.
Lebensraum der Baumhummel
Der Lebensraum der Baumhummel reicht von der (collinen) Hügelstufe bis zur Krummholz-Stufe im Gebirge. Baumhummeln besiedeln lockere Baum- und Gehölzbestände, aber auch ganze Wälder. Auch in Parks, Gärten, auf Wiesen und auf städtischen Friedhöfen kann man sie beobachten. Offensichtlich ist die Baumhummel eine Kulturfolgerin.
Schon gewusst?
Kulturfolger sind Pflanzen oder Tiere, die durch Landschaftsveränderung Vorteile bekommen und daher der menschlichen Kulturlandschaft folgen. Zur Kultuslandschaft des Menschen gehören Äcker, Wiesen, Wälder, Siedlungen.
Speiseplan
Die Sammlerinnen sammeln Pollen und bringen diese im Nest in spezielle Wachstöpfchen. Die Arbeiterinnen füttern die Larven mit den in den Näpfchen eingelagerten Pollen.
Baumhummeln nutzen ein weites Spektrum von Trachtpflanzen, um Nahrung zu beziehen. Dazu zählen u. a. Rosensträucher, Heckenkirschen, Weiden und Linden, Johannis- und Himbeersträucher und Wicken.

Das Leben der Baumhummel im Jahresverlauf
Bereits im März erwacht die Baumhummel-Königin aus ihrer Winterstarre und stärkt sich am Nektar und den Pollen der Frühjahrsblumen.
Die ersten Drohnen verlassen Ende Mai das Nest, die künftigen Jungköniginen tauchen etwas später Mitte Juni auf. Dann kreisen die Drohnen ständig um das Hummelnest herum, packen die Weibchen, wenn sie aus dem Nest kommen, im Flug, um sich dann mit ihnen am Boden zu paaren. Dabei kann sich das Hummelweibchen nacheinander mit mehreren Männchen paaren.
Schon gewusst?
In einer Drüse hebt die künftige Hummelkönigin das Sperma bis zum nächsten Frühjahr auf, wenn sie nach dem Nestbau mit dem Eierlegen beginnt.
Die Große Wachsmotte Galleria melonella und die Norwegische Kuckuckshummel Bombus norvegicus können das Volk der Baumhummel parasitieren.
Nest der Baumhummel
Die Baumhummel-Königin nistet immer oberirdisch. Oft nutzt sie aufgegebene Vogelnester oder leere Nistkästen, oder sogar einen Platz im Gerümpel eines Dachbodens, Scheunen, Schuppen und Ställe, aber auch Spalten in Felsen und Trockenmauern. Entscheidend ist, dass es irgendwo eine Lücke als Einlass gibt.
Gerne nimmt die Baumhummel auch oberirdisch aufgestellte Hummelkästen an. Als Nistmaterial wird Stroh, trockenes Gras und Heu, Moos, Tierhaare, Holzwolle und sogar Strickwolle verwendet.
Achtung!
Vorsicht ist geboten, wenn man dem Hummelnest zu nahe kommt oder es sogar verändern oder zurecht zupfen will. Die Baumhummeln sind keineswegs immer friedlich. Ihr Nest und Volk verteidigen sie vehement und können dann auch recht schmerzhaft stechen.
Gegen Ende der Saison kann das Volk zwischen 80 und 400 Tiere groß sein.
Verbreitung und kommerzielle Nutzung
Die Baumhummel kommt in ganz Europa vor, in Süd-Europa aber nur in den höheren Lagen.