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Das Foto zeigt eine Hecke aus Bambus

Bambus Hecke - Bambus als Sichtschutz

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Bambus als Hecke? Aber klar doch! Diese bringt viele Vorteile mit sich. Wir geben Aufschluss über geeignete Bambussorten, welche Pflege eine Bambushecke benötigt und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt.

Alles Wichtige im Überblick:

  • horstbildende Sorten sind optimal geeignet
  • Pflanzabstand: 70cm bis 100cm
  • regelmäßig und ausreichend gießen
  • 2-3x im Jahr düngen
  • schneiden einfach und schnell

Welcher Bambus eignet sich als Sichtschutz?

  • Fargesia murielae: bildet keine Ausläufer, kompakte Wuchsform, gut schnittverträglich, Höhe 2 bis 4 Meter
  • Fargesia jiuzhaigou: rötliche Halme, auch für schattige Plätze geeignet, schnelles Wachstum, Höhe 4 bis 5 Meter
  • Fargesia nitida (‚Black Pearl‘): bildet keine Ausläufer, extrem gute Winterhärte, starkes Wachstum, verträgt sowohl Sonne als auch Schatten und sogar Windzug, Höhe 3 bis 4 Meter
  • Fargesia „Ivory Ibis“: blickdicht, aufrechte Wuchsform, gute Winterhärte, Höhe 3 bis 3,5 Meter  
Das Foto zeigt einen Bambus als Nahaufnahme

Vor allem horstbildende Bambussorten bieten sich als Bambus Hecke an. Diese bilden keine Rhizome und somit keine unterirdischen Wurzelausläufer. Dadurch breiten sie sich nicht wild und unkontrolliert aus und sind ohne den Einsatz einer Rhizomsperre im Zaun zu halten.  

Bei der Wahl einer Bambussorte ist es sinnvoll Eigenschaften, wie die Wuchshöhe und die Wuchsgeschwindigkeit, sowie die Standortwahl zu bedenken. So kann die Bambushecke optimal auf die Gegebenheiten und eigenen Vorstellungen abgestimmt werden.  

Natürlich gibt es noch weitere, als die oben genannten Bambussorten, die als Hecke gepflanzt werden können. Da Bambus im Allgemeinen als pflegeleicht gilt, sind hier der Fantasie und den Vorlieben wenig Grenzen gesetzt. Fachpersonal in Fachmärkten gibt gerne Auskunft, über die einzelnen Bambussorten.

Bambus Hecke schneiden und pflegen

Wichtig zu wissen!

Jeder Bambushalm wächst nur eine Saison. Im Frühling treibt er aus und erreicht in kurzer Zeit seine endgültige Höhe. In den Folgejahren bekommt dieser Halm nur noch Seitentriebe.

Jeder Bambushalm wächst nur eine Saison in die Länge. Im nächsten Jahr wachsen neue Halme aus dem Rhizom heraus, und dieses Mal sogar höher bzw. länger als die Halme des Vorjahres. Mit dem Alter einer Bambuspflanze nimmt also die Wuchshöhe zu.

Das Wachstum jedes einzelnen Halmes bleibt aber, wie erläutert, auf eine Saison begrenzt. Der Bambus wird somit über die Jahre hinweg immer breiter, fülliger und auch höher.

Das Foto zeigt abgeschnittene Bambushalme

Es ist von Bedeutung, alte, vertrocknete, zu dünne oder abgestorbene Bambushalme zu entfernen, um dem Bambus einen gesunden Neuaustrieb zu ermöglichen. Das Gleichgewicht zwischen jungen und alten Halmen ist das A und O.  

Bambushecke schneiden

Bambus lässt sich einfach schneiden und in Form bringen. Abgeschnittene Bambushalme wachsen nicht mehr weiter in die Länge. Der Bambus wird nach dem Schnitt fülliger, jedoch die Halme nicht mehr länger. Die Bambus Hecke nie niedriger als die gewünschte Endhöhe schneiden!

Korrekturschnitt im Frühjahr: Dieser Schnitt findet vor der Neubildung der Blätter, also vor dem Austreiben der Pflanze, statt. Seitenzweige kürzt man ein und Horste, die überhängen, schneidet man ab. Abgestorbene und vertrocknete Halme schneidet man zudem bodennah ab.

Der Hauptschnitt findet nach dem Austrieb der Halme statt. Nach der Entfaltung der Seitenäste wird die Hecke mit einer Heckenschere oder Astschere (je nach Dicke der Bambushalme) auf die gewünschte Höhe zurückgeschnitten.

Unser Tipp!

Ein Bambushalm wird direkt oberhalb eines Halmsegments abgeschnitten. So trocknen die Halme nicht aus.

Das Foto zeigt Segmente einer Bambuspflanze

Eine gern genutzte Methode, um Bambus zu schneiden, ist der Stufenschnitt. Mit einer scharfen Gartenschere werden die Halme in der Heckenmitte auf die gewünschte Höhe abgeschnitten. Die seitlichen Halme schneidet man etwas kürzer ab, um eine gute Belaubung im unteren Heckenbereich zu erzielen.

Gut zu wissen!

Ein Bambus-Rückschnitt stellt das Gleichgewicht zwischen Wurzelwerk und dem überirdischen Pflanzenteil wieder her. Der Bambus kann bis auf die Hälfte zurückgeschnitten werden.

Bambushecken-Pflege

Düngung: Die Bambushecke wird im Frühling gedüngt. So erhält die Pflanze alle benötigten Nährstoffe für ein optimales Wachstum. Ab Ende März bis August wird alle 2-3 Monate Langzeitdünger eingesetzt. Dabei ist die Anleitung auf der Packung zu beachten.

Das Foto zeigt, wie Bambus gegossen wird

Gießen: Bambus braucht eine regelmäßige und zudem ausreichende Bewässerung. Der Boden sollte immer feucht sein, es darf aber keine Staunässe entstehen. Mit leichtem Wasserdruck die Bambushecke ca. 25 Minuten gießen. Dabei kann man sich an folgende Richtwerte halten:

  • Sommer: 2-3 Mal in der Woche
  • Herbst und Frühjahr: 1-2 Mal pro Woche
  • Winter: an Tagen ohne Frost, wenn notwendig

Rhizomkontrolle: Bei rhizombildenden Bambusarten müssen die Rhizome regelmäßig kontrolliert werden, sodass sich der Bambus nicht ungewollt ausbreitet. Zudem ist eine regelmäßige Kontrolle der Rhizomsperren notwendig. Alle 2-3 Jahre werden die Rhizome der Bambuspflanzen zurückgeschnitten oder die Horste geteilt.

Kontrolle auf Krankheiten und Schädlinge: Es ist von großer Bedeutung die Bambushecke regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge zu untersuchen, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können.

Das Foto zeigt ein gelb verfärbtes Bambusblatt mit Punkten
Bambusblatt gelb verfärbt und punktförmigem Muster als Anzeichen von Bambusmilbenbefall

Winterschutz: Je nach Winterhärte und Temperaturlage ist es wichtig die Bambushecke für die Wintermonate vorzubereiten. Schilfmatten und aufgehäuftes Herbstlaub über den Wurzelballen helfen beispielsweise beim Schutz gegen eisige Kälten und vor zu viel Wintersonne.

Pflanzabstand

Richtwerte in Bezug auf Topfgrößen:

  • Topf bis 10 Liter Erde: 2-3 Pflanzen pro Meter
  • Topf ab 10 Liter Erde: 1 bis 1,5 Pflanzen pro Meter  

D.h.: Kleine Pflanzen werden im Abstand von 50-70cm gepflanzt, größere Exemplare mit 130-150cm Höhe im Abstand 70cm bis 1m.

Bambuspflanzen, die bereits über zwei Meter in die Höhe ragen pflanzt man im Abstand von etwa einem Meter ein.    

Das Foto zeigt den optimalen Pflanzabstand von Bambus

Der Pflanzabstand ist auch abhängig von der gewählten Bambusart und der gewünschten Hecken-Dichte. Er wird so gewählt, dass die einzelnen Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben und die Hecke gleichzeitig den gewünschten Blickschutz bietet.  

Bei horstbildenden Bambusarten kann der Pflanzabstand geringer gewählt werden. Die Horste wachsen kompakt und nach oben und benötigen nicht viel Platz. Rhizombildende Bambusarten benötigen mehr Platz, da sie sich weiter und vor allem auch horizontal ausbreiten.  

Wichtig!

Es zählt immer auch der eigene Geschmack. Soll die Hecke dichter sein, verringert sich der Pflanzabstand. Bei einer lockeren Heckengestaltung darf der Pflanzabstand ein bisschen größer sein.

Vorteile einer Bambushecke  

Sichtschutz: Meist wird eine Bambushecke als natürlicher Sichtschutz verwendet. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern schützt gleichzeitig auch vor neugierigen Blicken. Eine Win-Win Situation. 

Windschutz: Eine Bambushecke schützt andere Pflanzen und Blumen vor Wind. Zudem kann sie ein Windschutz beim Sitzen im Freien in lauen Sommernächten sein.  

Schallschutz: Schon gewusst? Bambus besitzt die Fähigkeit Schall und Lärm zu absorbieren. Vor allem neben stark befahrenen Straßen kann eine Bambushecke als natürlicher Schallschutz dienen.  

Schnelles Wachstum: Einige Bambusarten gelten als sehr schnell wachsend. So ist es möglich innerhalb von kurzer Zeit einen optimalen, natürlichen Sichtschutz zu bekommen.  

Das Foto zeigt einen schönen Gartenbambus

Pflegeleicht: Bambus ist im Normalfall pflegeleicht und nimmt somit nicht viel Zeit für Pflege in Anspruch.  

Immergrün: Die meisten Bambuspflanzen überzeugen durch ihr sattes Grün, und das das ganze Jahr über.  

Langlebigkeit: Bambushecken sind langlebig und robust. Bei guter Pflege hält die Bambushecke für viele Jahre.  

Wirkung: Bambushecken verleihen dem Garten ein tropisches, gemütliches Flair. Durch unzählige verschiedene Arten sind der Kreativität beim Einsatz nur wenig Grenzen gesetzt.  

Umwelt: Bambus gilt als nachhaltiges, umweltfreundliches Material. Zudem trägt er zur Verbesserung der Luftqualität bei und bietet Lebensraum für verschiedene Tierarten – ein Allrounder.  

Flexibilität: Bambus gibt es in unterschiedlichen Farben, Formen, Größen. Eine Bambushecke kann so einfach auf den individuellen Geschmack gepflanzt werden: Dicht oder locker, hoch oder niedrig, etc.

Nachteile einer Bambushecke  

Schnelle, unkontrollierte Ausbreitung: Einige rhizombildende Bambusarten sind dafür bekannt, dass sie sich schnell und unkontrolliert ausbreiten. Hier kann es zu Problemen kommen, wenn der Bambus in Bereiche hineinwächst, in denen er nichts zu suchen hat.  

Rhizomsperren: Um ein ungewolltes Ausbreiten von rhizombildendem Bambus zu verhindern kommt es oftmals zum Einsatz von Rhizomsperren. Dieser Einsatz ist mit Zeitaufwand und Kosten verbunden. Zudem müssen die Rhizomsperren regelmäßig überprüft werden.  

Invasive Arten: Bambus wird in manchen Regionen als „invasive Art“ gesehen. Unter invasiven Arten versteht man „Gebietsfremde Arten“. Diese Arten stören eventuell das ökologische Gleichgewicht und die einheimische Vegetation. Hier ist es wichtig, sich vor dem Pflanzen des Bambus zu erkundigen und die ortsabhängigen Regelungen zu beachten.

Auswahl der Sorte: es ist nicht immer einfach, sich für die richtige Bambusart zu entscheiden. Hier kann es im dümmsten Fall zu Enttäuschungen kommen. Es macht daher Sinn lieber im Voraus etwas mehr Recherche zu betrieben, als im Nachhinein eine Bambusart gepflanzt zu haben, die eventuell gar nicht zur Gartengestaltung oder zum Standort passt.  

Weitere Gestaltungsmöglichkeiten mit Bambus im Garten  

Bambus kann im Garten nicht nur als Hecke und somit als Sicht- oder Windschutz eingesetzt werden. Die Pflanzen können zudem als Schattenspender, als Solitärpflanz, oder als dekoratives Element am Gartenteich dienen. Außerdem findet man Bambus im Topf gepflanzt auf dem Balkon.

Das Foto zeigt Bambus als Solitärpflanze

FAQ

Was tun, dass sich Bambus nicht ausbreitet?  

Es ist ratsam eine horstbildende Bambussorte zu wählen, die keine Rhizome bildet und sich somit nicht unterirdisch ausbreitet. Bei der Wahl von rhizombildenden Bambusarten kommen sogenannte Rhizomsperren zum Einsatz. Diese helfen, dass der Bambus sich nicht willkürlich ausbreitet. Es ist außerdem wichtig, die Rhizome der einzelnen Bambuspflanzen regelmäßig zu kontrollieren und ggfs. zurückzuschneiden.

Was kostet eine Bambushecke?

Eine Bambuspflanze (z.B. Fargesia rufa) kann bereits ab ca. 15 Euro beim Fachmarkt erworben werden. Je nach Heckenlänge können so die Kosten berechnet werden. Die Pflanzen werden im Abstand von 70cm bis 1 Meter gepflanzt.

Wie hoch wird eine Bambushecke?

Die Höhe der Bambushecke wird durch die Wahl der Bambussorte bestimmt. Die meisten für Hecken geeigneten Bambussorten werden zwischen 4 und 6 Meter hoch. Allerdings kann die Hecke auch in der Länge gekürzt werden. Sie wächst anschließend dichter und buschiger weiter. Aber Achtung: Abgeschnittene Bambushalme wachsen nicht mehr in ihrer Länge weiter, also bitte nicht zu weit kürzen.